Von anderen Gemeinden nicht den Rang ablaufen lassen

Floß. Feuerwehrhaus, Abwassergebühren und Gewerbegebiet – rund 30 Bürger diskutierten beim kommunalpolitischen Frühschoppen der CSU/FL-Fraktion. Beim Thema Bauplätze soll es endlich einen Durchbruch geben.

Die Zinsen für Immobiliendarlehen seien günstig, doch Floß biete keine Bauplätze, kritisierte Mathias Schnabl. „Wir sehen den Bedarf an Bauplätzen dringend gegeben und wir hätten in Floß die Möglichkeit Bauplätze umzusetzen“, antwortete Fraktionssprecher Armin Betz. Bereits im Juni 2014 sei die Thematik auf Drängen der CSU-Fraktion von der Gemeinde angegangen worden. „Scheinbare Probleme, die leicht lösbar wären“, so Betz, hätten den Prozess ins Stocken gebracht. Dem Fraktionschef dauert das zu lange:

Nächstes Jahr muss was passieren, sonst haben uns alle Gemeinden um uns herum den Rang abgelaufen.

Marktgemeinderat Harald Gollwitzer sprach von rund 50 freien Bauplätzen im Markt. Deren Eigentümer seien angeschrieben und nach ihrer Verkaufsbereitschaft gefragt worden. „Wenn zehn bis 20 Prozent verkaufsbereit wären, könnte man was überbrücken“, meinte Gollwitzer.

Neue Abwassergebühren verursachen mehr Aufwand

„In meinen Augen ist das der Wahnsinn, aber das ist halt Gesetz“, sagte Gollwitzer zum Themenkomplex gesplittete Abwassergebühr. Durch eine Gesetzesänderung werden bei der Berechnung der Abwassergebühren künftig alle versiegelten Flächen mit Anschluss an die Kanalisation berücksichtigt. Marktrat Manfred Venzl bat darum, die Ergebnisse der Befliegung im Bedarfsfall gleich zu berichtigen. Anderenfalls würde die gesamte Berechnung nicht stimmen. Venzl wies auf die Möglichkeit einer Befreiung hin, wenn je Quadratmeter Grundstücksfläche Rückhaltemöglichkeiten für 30 Liter Regenwasser vorhanden sind.

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Marktgemeinderäte und Bürger diskutierten im Bärnstüberl in Würzelbrunn über Kommunalpolitik in der Marktgemeinde. Bild: B. Grimm

Fraktion will neues Gewerbegebiet

Die aufgeschobene Entscheidung über einen Bauantrag für eine Halle der Lagerhaus Floß GmbH am Marterweg habe die Notwendigkeit eines neuen, gut erschlossenen Gewerbegebietes verdeutlicht, sagte Betz. Inzwischen habe es nochmals Gespräche mit dem Inhaber gegeben. Diese hätten den Bedarf auch für die zukünftige Entwicklung untermauert. Nicht zufrieden ist der Fraktionssprecher dagegen mit der Transparenz und der Informationspolitik der Gemeinde. „Da müssen wir alle miteinander dran arbeiten“, sagte Betz. Mehr Transparenz wünscht sich auch Jürgen Bär aus Boxdorf. Ihm ging es um im vergangenen Jahr erhobene Ergänzungsbeiträge für Kanalarbeiten.

So wie das letztes Jahr geschehen ist, war einiges nicht in Ordnung,

sagte Betz. Seitens des Kommunalbetriebes Floß sei zugesichert worden, dass es künftig anders laufen soll. Die derzeitigen Maßnahmen im Marterweg und in der Neustädter Straße würden keine Ergänzungsbeiträge nach sich ziehen, sondern in die allgemeine Gebührenkalkulation mit einfließen, sagte Venzl.

Neues Feuerwehrhaus – so schnell wie möglich

Feuerwehrkommandant Felix Müller erläuterte die Notwendigkeit eines neuen Feuerwehrhauses. Ein achtseitiger Bericht eines Sachverständigen zeige 15 Mängel auf, von denen nur einer im Bestandsgebäude behoben werden könnte. Neben den fehlenden beziehungsweise zu kleinen Umkleiden und der schlechten Parkplatzsituation, nannte er insbesondere die zu engen Tore, durch die die Einsatzkräfte das Gebäude im Alarmfall auch betreten müssen. „Du musst immer froh sein, wenn nichts passiert bei einem Einsatz“, warnte Müller. Die Bauvoranfrage werde derzeit vom Landratsamt geprüft.

Vorbildliche Personalpolitik

Matthias Schnabl fragte nach der Personalpolitik der Gemeinde. Innerhalb des Stellenplanes könne der Bürgermeister frei entscheiden. „Der Bürgermeister fährt aber die Linie, dass er uns grundsätzlich mit einbindet“, sagte Betz. Einen breiten Raum nahm auch die Diskussion um die Zukunft der Flosser Mehrzweckhalle ein. Hier herrsche in den kommenden Jahren ebenfalls zwingender Handlungsbedarf. Die Vorschläge reichten vom Abriss der Halle und Errichtung eines Bürgersaales in der Ortsmitte, bis hin zu einer Komplettsanierung. Die Planungen für die Sanierung des Sportbetriebsgebäudes am Fußballgelände seien bereits in die Wege geleitet, lautete die Antwort der Fraktion auf die Frage von Max Scherm.

Es geht aufwärts

Das Thema Zukunft Floß bezeichnete Betz als die größte Errungenschaft für den Markt. „Seitdem hat sich einiges geändert. Man nimmt Floß auch von außerhalb wieder verstärkt positiv wahr und ist beispielhaft für andere Kommunen.” Seine Fraktion stehe für eine möglichst ganzheitliche Betrachtung der Ortsentwicklung. Dies erfordere Offenheit, Mut und Weitsicht.

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