Konstruktive Mitarbeit bei SüdOstLink-Trassenfindung mit Bündnis

Neustadt/WN/Weiden. „Konstruktive Mitarbeit bei der Trassenfindung und eine gerechte Lastenverteilung auf die betroffenen Städte und Landkreise“ – Das sind die beiden Hauptanliegen des „Bündnisses Hamelner Erklärung e.V.“, deren Vertreter nun zu einem Spitzengespräch ins Landratsamt gekommen waren. Auf Initiative des Neustädter Landrats Andreas Meier trafen sich Landräte, Oberbürgermeister und die Verwaltungsspitzen der von der künftigen Gleichstromtrasse „Süd-Ost-Link“ betroffenen Landkreise und Kreisfreien Städte in Bayern, um über eine Kooperation zu beraten. 

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Zusammen stark: Landräte, Oberbürgermeister und die Verwaltungsspitzen der Landkreise und Kreisfreien Städe, die von der künftigen Gleichstromtrasse „Süd-Ost-Link“ betroffen sind, haben sich im Landratsamt über Kooperationen beraten. Bild: Landratsamt Neustadt/WN.

Schnell kristallisierte sich dabei heraus, dass ein Zusammenschluss der Betroffenen zwingend notwendig ist, um auf den Verlauf und die Art der Verlegung der Stromtrasse gewichtigen Einfluss nehmen zu können.

Die beiden Vorsitzenden des Bündnisses, Landrat Tjark Bartels vom Landkreis Hameln-Pyrmont und Landrat Thomas Bold vom Landkreis Bad Kissingen, erläuterten zunächst die Grundlagen und Ziele ihres Zusammenschlusses, der sich 2014 ursprünglich im Kontext des Stromtrassenbaus „Südlink“ gegründet hatte. Unter anderem konnte damals entscheidender Einfluss auf die Trassenplanung und den Vorrang der Erdverkabelung genommen werden. „Uns geht es hierbei um Solidarität aller Betroffener, nicht um das St. Florians-Prinzip, um die Trasse möglichst jemand anderem zuzuschieben“, betonte Bartels. Die oftmals emotional stark aufgeladene Diskussion müsse dabei unbedingt versachlicht werden, um fachlich begründet etwas erreichen zu können. Dazu braucht es auch kompetente fachrechtliche sowie fachtechnische Beratung durch entsprechende Kanzleien und Ingenieurbüros, die ein Landkreis alleine gar nicht stemmen könnte. „Wir werden an höherer Stelle wahrgenommen“, so Landrat Bold, der auch den Ausschuss „Südlink“ innerhalb des Vereins leitet.

Gemeinsame Ziele festgelegt

Dr. Marc Peters als Vertreter der Bohrfirma „Herrenknecht AG“ erklärte den Anwesenden ausführlich die verschiedenen Verlegtechniken für Stromleitungen, angefangen von der konventionellen Verlegung im offenen Grabenbau bis hin zum innovativen „e-Power-Pipe“ -Verfahren, wo Teilstücke mit bis zu 1.500 Meter Länge komplett unterirdisch gebohrt und eingezogen werden können. Seitens des Netzbetreibers „Tennet“ stellte Dr. Andreas Schieder kurz den aktuellen Verfahrensstand dar.

Die Teilnehmer der Fachtagung einigten sich letztlich darauf, bis spätestens Anfang 2018 entsprechende Grundsatzbeschlüsse in ihren Kreis- und Stadtparlamenten herbeizuführen, die einen Beitritt zum Verein „Bündnis Hamelner Erklärung“ sowie die auch finanzielle und inhaltliche Beteiligung an einem entsprechenden Fachausschuss zum „Süd-Ost-Link“ ermöglichen. Als denkbare gemeinsame Ziele definierten sie, „Einfluss auf die Leitungs- und Verlegetechnik“ zu nehmen und nochmals auf eine „weitest gehende Bündelung mit bestehender Infrastruktur“ zu drängen.

Federführend wird dies zunächst der Landkreis Neustadt organisieren.

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