Kreisliga: Der Aufsteiger aus Eschenbach kämpft um den Ligaverbleib

Eschenbach. Eigentlich hatte der SC Eschenbach sich für die Kreisliga einen Platz im gesicherten Mittelfeld ausgerechnet. Doch bisher lief die Saison etwas anders.

“Vier Siege aus acht Spielen”, so ist die Vorgabe von Spielertrainer Benjamin Scheidler vom SC Eschenbach. Foto: Jürgen Masching

Im Mai 2024 war die Welt für die Mannschaft um die Spielertrainer Benjamin Scheidler und Florian Weiß in Ordnung. Mit einer beeindruckenden Spielzeit verabschiedete man sich in der Jubiläumssaison 2023/24 (gegründet 1923) aus der Kreisklasse in die Kreisliga. Und man hatte sich für die aktuelle Meisterschaftsrunde sehr viel ausgerechnet – „gesichertes Mittelfeld“, war die Ansage der Verantwortlichen.

Guter Beginn, schlechtes Ende

Die Saison hatte auch recht gut für die Mannschaft vom Rußweiher begonnen, konnte man doch gegen den Nachbarn aus Tremmersdorf ein Unentschieden holen und auch gegen den Bezirksligaabsteiger aus Auerbach gelang ein 2:2. Mit Erbendorf hatte man dann die dritte Mannschaft zu Gast, die aktuell um die Meisterschaft spielt. Nach einer 3:1-Halbzeitführung brach man nach dem Seitenwechsel ein und verlor am Ende deutlich. Man konnte zwar weiterhin einige wichtige Punkte holen, doch das Auf und Ab in den Leistungen zeigte sich hier deutlich.

Neben Niederlagen in Haidenaab oder Vorbach glänzte man mit Siegen in Rothenstadt und auch in Erbendorf. Mit einem 2:2 gegen den wohl ärgsten Kontrahenten aus Kirchenthumbach konnte man diesen bis dahin noch auf Abstand halten. Doch mit einer saftigen 1:8 Klatsche bei der bis dahin hinter dem SCE liegenden DJK Irchenrieth verabschiedete sich das Team in die Winterpause.

Scheidler: “Uns fehlt die Konstanz”

„Die Konstanz fehlt leider bei uns“, so Scheidler zurückblickend. „Aber das Problem war dabei, dass wir nie mit derselben Mannschaft auflaufen konnten. Die Automatismen fehlen hier wie in der Meisterrunde in der vergangenen Saison.“ Auch sieht er das fehlende Potenzial, das manche der Leistungsträger nicht abrufen. Dann kommt noch das Verletzungspech beim SCE dazu. „Und das größte Problem bei uns ist der Verlust der beiden Quast-Brüder, die nicht zu ersetzen sind“, sieht es der Spielertrainer.

Reinhold und Artur Quast haben sich schwer verletzt und werden in dieser Saison wohl nicht mehr auf dem Platz stehen können. „Alleine die Präsenz auf dem Platz der beiden ist Gold wert, weil sie auch einmal lauter werden können.“ Dazu kommen nach seiner Meinung viele geschenkte Gegentore dazu. „Ich kann mich nicht, außer gegen Irchenrieth, erinnern, dass uns eine Mannschaft schwindlig gespielt hat, doch wir machen uns das Leben selber schwer.“ In Irchenrieth haben noch zwei Spieler auf dem Platz gestanden, die am 19. Juli 2024 die Saison gegen Tremmersdorf eröffnet haben.

Junge Spieler rücken nach

Das nächste Problem für Benjamin Scheidler sind die Leistungsträger. „Wenn uns ein solcher Spieler wegfällt, haben wir zwar die Breite im Kader, aber eins zu eins ersetzen ist schwer.“ Mit Matthias Schubert als Ersatztorwart sowie den beiden jungen Spieler Josef Gradl und Nick Dötsch will man nun in der Rückrunde angreifen und so schnell wie möglich den Relegationsplatz verlassen. Im Trainingslager in Tschechien wurde jetzt auch eine Systemumstellung versucht, die nun auch in den nächsten Spielen getestet werden soll.

Acht Spiele sind es für den SCE noch

Jedoch hat der SC Eschenbach noch acht richtungsweisende Spiele vor der Brust. Der Rückstand auf den ersten Nicht-Relegationsplatz beträgt aktuell drei Zähler. Jetzt startet man am 23.03.2025 mit einem Heimspiel gegen den ASV Haidenaab, der auch im unteren Mittelfeld zu finden ist, und nach Meinung von Scheidler geschlagen werden muss. Danach geht es zum Tabellenletzten DJK Weiden und das nächste Heimspiel ist dann gegen den TSV Reuth. „Aus den acht Spielen brauchen wir mindestens vier Siege“, so Benjamin Scheidler.

Vor allem will man sich nicht auf das vorletzte Saisonspiel und zugleich heiße Derby beim SC Kirchenthumbach verlassen, der ebenfalls im Tabellenkeller steht. „Das Gute ist, wir haben gezeigt, dass wir jede Mannschaft ärgern und sogar schlagen können.“ Und sollte seine Wunschelf am 23. März stehen, dann rechnet er sich gegen die Oberfranken aus Haidenaab viel aus. 

Stürmer Valentin Schieder (rotes Trikot) ist ein wichtiger Spieler für den SC Eschenbach. Foto: Jürgen Masching

Niederlage im Vorbereitungsspiel ein gutes Zeichen?

Beim Vorbereitungsspiel in Pressath zeigten seine Jungs eine ordentliche erste Halbzeit auf dem doch sehr tiefen und rutschigen B-Platz. Nach vielen Wechseln zur zweiten Hälfte merkte man dann doch die vier Trainingseinheiten in Tschechien und man konnte nicht mehr dagegenhalten. Wichtig war dem Eschenbacher Spielertrainer auch, dass er alle seine Spieler einsetzen konnte. Das Ergebnis war am Ende zweitrangig, zeigte aber auch, welche Probleme die Mannschaft des SC Eschenbach hat, die es gilt, nun abzustellen, um das Ziel Klassenerhalt noch zu schaffen.

Und vielleicht ist es ein gutes Omen, denn in der vergangenen Saison kam man nach der Winterpause auch aus dem Trainingslager aus Tschechien und verlor in Schnaittenbach zweistellig. Doch danach ging kein einziges Spiel mehr verloren und man feierte eindrucksvoll die Meisterschaft.

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