Kreisliga Nord: Erneuter Wechsel an der Tabellenspitze
Nordoberpfalz. Im Top Duell am Sonntagnachmittag gab es am Ende einen verdienten Sieger, während es im Tabellenkeller viele Treffer zu sehen gab.
Kreisliga Nord, 9. Spieltag
Freitag, 19. September
ASV Haidenaab – SV Kulmain 2:3 (1:1)
Das Derby am Freitagabend vor 250 Zuschauern fand am Ende zwar einen Sieger, doch beide Trainer sahen den Spielverlauf etwas anders. „Es war eine absolut unnötige Niederlage“, sieht es ASV-Coach Michael Kaufmann nach den 90 Minuten. „Denn spätestens nach dem Ausgleich sind wir klar die bessere Mannschaft gewesen.“ Oleg Skydan brachte die Gäste aus Kulmain in der 12. Spielminute in Front. Doch in der 41. Spielminute konnte Pascal Steeger ausgleichen. „Ich weiß nicht, was mein Kollege da gesehen hat, aber in Halbzeit zwei hatte Kulmain nicht viel Chancen. Jedoch war uns das Glück heute auch nicht hold.“
Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten die Gastgeber, denn Michael Lehner erzielte kurz nach Wiederanpfiff die 2:1-Führung. Doch Kulmain kommt zurück und wieder war es Skydan in der 61. Spielminute, der traf. Und als sich alle bereits auf eine Punkteteilung eingestellt hatten, rutschte ein ASV-Verteidiger aus und Julian Lautner machte in der 90. Spielminute den Siegtreffer für Kulmain.„Extrem bitter, dass wir uns für den Aufwand nicht belohnt haben“, so Kaufmann zum Schluss. „Eine Punkteteilung wäre gerecht gewesen.“ Anders sah Kulmains Trainer Oliver Drechsler die Partie: „Es war ein mehr als verdienter Sieg für uns, auch wenn das letzte Tor etwas glücklich fiel. Bereits zur Halbzeit müssen wir führen, wir vergeben einfach zu viele Möglichkeiten.“
Samstag, 20. September
FC Tremmersdorf-Speinshart – TSV Erbendorf 3:0 (1:0)
Der dritte Schäffler-Sieg in Folge und das zur Kirchweih – in Tremmersdorf kehrt wieder Optimismus ein. Am Samstagnachmittag empfing der FCT die Mannschaft aus Erbendorf und zeigte auf, dass man zur eigenen Kirwa alles kann, nur nicht sein Heimspiel verlieren. Ein wichtiger Aspekt für den Heimsieg war auch das frühe 1:0 durch Christofer Neukam in der 15. Spielminute. Und auch der berechtigte Platzverweis für den Erbendorfer Christian Häupl tat hier sein Übriges dazu. „Die volle Spielkontrolle war dadurch jedoch noch nicht gegeben und Erbendorf konnte vor allem zu Beginn von Halbzeit 2 immer wieder Nadelstiche setzen“, so FCT-Vorstand Wolfgang Seitz. „Erst das 2:0 durch Sven Kopp brach dem Widerstand der Gäste aus Erbendorf.“
Am Ende konnte sich auch noch Michael Dipold in die Torschützenliste eintragen. Letztlich war es am Ende ein verdienter Sieg, wodurch der FCT wieder einige Plätze in der Tabelle gutmachen konnte. „Benny Scheidler wünschen wir hinsichtlich seiner Verletzung infolge eines Pressschlags eine baldige Rückkehr auf den Platz“, so Seitz. Der in der 72. Spielminute ausgewechselte Scheidler erlitt eine schwere Verletzung, die ihn einige Zeit nicht spielen lässt. Er meinte zum Spiel: „Es ging einfach nichts zusammen, wir waren zwar immer wieder bemüht, aber im letzten Drittel sind wir aktuell einfach nicht zwingend genug. Wir müssen jetzt schnellstmöglich versuchen den Schalter wieder umzulegen und zu unseren Stärken zurückfinden. Glückwunsch an Tremmersdorf, die das Spiel verdient gewonnen haben.“
Sonntag, 21. September
SV 08 Auerbach – SpVgg Trabitz 3:0 (0:0)
Die SpVgg Trabitz muss die Tabellenführung am 9. Spieltag wieder abgeben. Nach 28 Spielen ohne Niederlage (Kreisklasse und Kreisliga zusammen) gab es am Sonntagnachmittag eine verdiente 0:3 Niederlage beim neuen Spitzenreiter aus Auerbach. Vor über 300 Zuschauern war im ersten Abschnitt eher ein vorsichtiges Abtasten zu sehen. Trabitz kam zweimal gefährlich vor das Auerbacher Gehäuse, aber Kapitän Johannes Renner scheiterte beide Male. Auf der Gegenseite hatte zwar der Gastgeber mehr Ballbesitz, jedoch stand die Gästeabwehr bis dahin sicher und ließ wenig zu. So endete eine insgesamt eher unspektakuläre 1. Halbzeit torlos.
Dies änderte sich jedoch gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts, als Auerbach in der 50. Spielminute durch einen Kopfball von Matthias Förster in Führung ging. Nur fünf Minuten später war es wieder Förster, der nach einer Unachtsamkeit in der Hintermannschaft der Gäste zum 2:0 einköpfte. Von Trabitz kam danach fast gar nichts mehr und der SV 08 kontrollierte die Begegnung. So war das 3:0 durch den eingewechselten Cengiz Izmire auch hoch verdient. Zum Schluss wurde es in einem sehr fairen Spitzenspiel noch einmal hitzig. Erst musste Florian Träger (Trabitz) mit der Ampelkarte vom Feld und danach folgten Förster sowie Dominik Zawal (Trabitz) jeweils mit einer Zeitstrafe. Beide Trainer waren sich nach der Partie einig, dass das Ergebnis auch so in Ordnung geht.
SV DJK/TuS Grafenwöhr – TSV Eslarn 1:1 (1:1)
In einem weiteren Duell aus den oberen Tabellenregionen gab es am Ende ein 1:1-Unentschieden. Beide Treffer der Begegnung fielen in der ersten Halbzeit binnen sieben Spielminuten. Zunächst konnte Daniel Bäumler den TSV Eslarn in der 30. Spielminute in Führung bringen. Doch Alexander Dobmann glich nur sieben Minuten später per Strafstoß für Grafenwöhr aus. In den restlichen Minuten der ersten sowie in der zweiten Halbzeit ereignete sich dann nicht mehr Zählbares, sodass beide Mannschaften mit einem Punkt zufrieden sein mussten.
Grafenwöhrs Trainer Turan Bafra meinte nach der Partie: „Eslarn hat sich am Ende den Punkt auch verdient, weil sie diszipliniert verteidigt haben und wir mal wieder unseren vielen Tormöglichkeiten wieder einmal nicht genutzt haben. Es ärgert mich halt, weil wir trotz viel Ballbesitz es nicht geschafft haben, daraus Kapital zu schlagen.“ Und Eslarns Spielertrainer Peter Rackl zeigte sich zufrieden über den Punkt: „Unterm Strich ein gerechtes Unentschieden. In der ersten Hälfte hatte Grafenwöhr sicherlich die besseren Chancen, doch unser Teamgeist und der kämpferische Wille haben dafür gesorgt, dass wir das Spiel stets auf Augenhöhe halten konnten. Auch wenn Grafenwöhr uns teilweise unter Druck gesetzt hat, konnten wir das stets gut lösen und Nadelstiche setzen. Schade, dass uns der Lucky Punch am Ende verwehrt blieb. Unterm Strich ein großes Lob an meine Mannschaft, die über 90 Minuten für den Punktgewinn gefightet hat.“
VfB Rothenstadt – TSV Reuth 3:3 (1:0)
Sechs Treffer sahen die Zuschauer im Heimspiel des VfB Rothenstadt gegen den TSV Reuth am Sonntagnachmittag. In der ersten Halbzeit gingen die Gastgeber früh durch Eduard Lenz in Führung, die auch bis zur Halbzeitpause hielt. „In der ersten Halbzeit konnten wir uns einige gute Chancen erarbeiten und gingen verdient in Führung“, so Manuel Funk vom VfB. Auf der Gegenseite meinte Spielertrainer Thomas Wildenauer: „Rothenstadt war uns in der ersten Halbzeit in Leidenschaft und Aggressivität eine Nase voraus. Wir konnten keine Ruhe ins Spiel bringen.“
Nach der Halbzeitpause leistete sich der TSV im Aufbauspiel einen krassen Fehlpass, postwendend lief der Konter und Julian Rost stellte auf 2:0. „Wir haben dann unser System umgestellt und offensiver agiert. Dies zahlte sich schnell aus, der Anschlusstreffer und der Ausgleich fielen innerhalb fünf Minuten“, so Wildenauer. Justus Bader und Yannick Schieder waren hier die Torschützen. „Dann waren wir die bessere Mannschaft und sind sogar noch in Führung gegangen.“ Frank Eckl erzielte diese in der 73. Spielminute. Doch in der 77. Spielminute glich Alexander Funk mit einem verwandelten Handelfmeter aus. „Die Punkteteilung geht insgesamt in Ordnung, und beide Mannschaften können mit dem Ergebnis zufrieden sein“, so stellte Manuel Funk fest.
FC Vorbach – SC Kirchenthumbach 3:1 (2:0)
In diesem VG-Derby, bei dem es bei beiden Mannschaften um viel ging, gewannen am Ende die Gastgeber verdient. „Nur hinten hinaus nach der Gelb-Roten Karte, die den Elfmeter und somit das 3:1 zur Folge hatte, mussten wir kurz zittern“, so Vorbachs Trainer Peter Schramm nach der Partie. Zuvor hatte der FC bereits vor dem Pausenpfiff die Weichen auf Sieg gestellt. Nico Lautner in der 30. Spielminute und Lukas Barthelmann in der 45. Spielminute sorgten für eine beruhigende Pausenführung. „Bei uns merkte man, dass einige Leistungsträger wieder dazu kamen. Vor allem das Debüt von Christoph Fischer nach über einem Jahr war sehr wichtig, für uns“, sagte Schramm.
Nach dem Seitenwechsel war es dann wieder Barthelmann, der auf 3:0 stellte. „Kirchenthumbach hatte keine klaren Chancen aus dem Spiel. Die größte Gefahr waren ihre Standards“, so der Vorbacher Trainer. „Nicht nur kämpferisch, sondern auch fußballerisch war es eine gute Leistung meiner Mannschaft. Erfreulich war auch, dass es ein faires Derby war, obwohl es für beide Mannschaften um viel ging.“ Nach der Ampelkarte für Barthelmann konnte Yannik Gutte zwar noch einmal verkürzen, doch es reichte für die Gäste nicht mehr. Marcel Lohner vom SCK nach der Partie: „„Wir machen uns durch individuelle Fehler vor den Gegentoren das Leben selbst schwer. Da die Vorbächer genau diese Fehler mit ihrem Spiel auch erzwungen haben, geht das Ergebnis schon in Ordnung. Nächste Woche greifen wir wieder an und werden den nächsten Versuch starten, den dritten Saisonsieg einzufahren.“
SV Kohlberg/Röthenbach – SC Eschenbach 3:6 (0:2)
„Dieses Spiel war für uns mehr als nur ein gewöhnlicher Spieltag“, so SV-Coach Lukas Emmerich nach der Partie. „Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten endlich ein Zeichen setzen – für uns, für die Tabelle, für den Klassenerhalt. Doch was folgte, war ein herber Dämpfer.“ Die Hausherren verschliefen nicht nur die ersten Spielminuten, sondern gleich die komplette erste Hälfte. „Wir fanden keinen Zugriff, kein Tempo, keine Struktur. Es war, als wären wir gar nicht richtig auf dem Platz – zu passiv, zu zaghaft. Dass es zur Pause ‚nur‘ 0:2 stand, war fast schon schmeichelhaft.“ Die Tore für die Gäste erzielten Manuel Bitterer und Kapitän Julius Richter.
In der zweiten Halbzeit dann ein anderes Gesicht der Gastgeber. „Mit einer Systemumstellung und zwei frischen Kräften auf dem Feld kamen wir zurück. Plötzlich war da Kampfgeist, Wille, Leidenschaft. Wir waren zu dem Zeitpunkt die klar bessere Mannschaft belohnten uns mit dem verdienten Ausgleich zum 3:3. Es schien, als könnten wir das Spiel noch drehen.“ Dominik Bredow konnte in der 61. Spielminute verkürzen. Jedoch machte Valentin Schieder im Gegenzug das 1:3. Aber Kohlberg kämpfte und glich durch zwei Treffer von Bredow aus. „Doch dann passierten sie – drei schwere Fehler, die uns das Genick brachen. Missverständnisse, Unkonzentriertheiten, Abstimmungsprobleme zwischen Torhüter und Abwehr. Drei Gegentore, die uns den Stecker zogen. Und das Spiel endgültig aus der Hand nahmen.“ Eschenbach war eiskalt und konnte durch Schieder, Hendrik Reindl und Timo Adler den Endstand von 3:6 herstellen. „Glückwunsch an den SC Eschenbach, der unsere Fehler gnadenlos bestrafte. Am Ende steht eine bittere, aber verdiente Niederlage. Wir stehen nun abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz und müssen wohl oder übel dem drohenden Abstieg ins Gesicht schauen.“ Und in Eschenbach war man natürlich sehr froh über die drei wichtigen Punkte. So meinte Trainer Muhammet Dal: „In der zweiten Halbzeit haben wir unnötigerweise Kohlberg auf 3:3 herankommen lassen. Dann aber mit dem notwendigen Spielglück und dem Glauben, das Spiel auf unsere Seite gedreht. Im Großen und Ganzen trotzdem ein verdienter und vor allem wichtiger Auswärtsdreier.“
Kreisliga Nord
Weitere infos gibt es hier.
* Diese Felder sind erforderlich.