Kreisliga Nord: Schirmitz, Tremmersdorf und Erbendorf ziehen an der Spitze davon

Weiden. Tabellenführer Schirmitz sowie Verfolger Tremmersdorf und Erbendorf gewinnen. Im Tabellenkeller siegen die Mannschaften auf den Relegationsplätzen. Und DJK-Weiden-Coach Rico Friese ist bedient.

Augen zu und durch: Maximilian Fried (weiß, DJK) und Benjamin Scheidler (rot, SC Eschenbach). Foto Dagmar Nachtigall

Kreisliga Nord, 20. Spieltag

Sonntag, 30.03.2025

SV Kulmain – VfB Rothenstadt 1:4 (1:1)

Der heimische SV Kulmain ist nach der Winterpause mit vier Punkten aus zwei Spielen gestartet und wollte auch gegen den Aufsteiger aus Rothenstadt Zähler einfahren. Vor allem deswegen, weil der Abstand zu den unteren Tabellenplätzen noch nicht groß genug ist. Doch schon nach vier gespielten Minuten traf VfB-Goalgetter Sebastian Götz zum 0:1. Kulmain fing sich und konnte noch in der ersten Hälfte durch Maximilian Kuhbandner ausgleichen. Doch ein Eigentor von Maximilian Kastner brachte die Gastgeber wieder ins Hintertreffen. Erneut Götz sowie Christian Langendorf machten den Auswärtssieg für Rothenstadt perfekt. „Einfach ein gebrauchter Tag”, sagt Kulmains Trainer Oliver Drechsler.

„Es war in Kulmain die erwartete und vorab besprochene, intensive Partie“, so VfB-Trainer Hakan Boztepe. „Unser Matchplan ist dabei absolut aufgegangen, weil es galt, die beiden Zielspieler von Kulmain nicht nur aus dem Spiel zu nehmen, sondern vorab die Passwege zu diesen Spielern aktiv zuzustellen. Meine Mannschaft hat dabei sowohl den Rhythmus als auch die Dynamik im Spiel über die gesamte Spielzeit bestimmen können. Es war zu keinem Zeitpunkt ein gefährdeter, absolut verdienter Auswärtssieg.“

DJK Weiden – SC Eschenbach 1:3 (0:1)

In den ersten 45 Minuten sah man ein munteres Hin und Her, zweimal scheiterte die DJK im Eins gegen Eins am Eschenbacher Schlussmann Marcel Hofmann. Eschenbach war mit langen Bällen immer gefährlich. Das 0:1 durch Dominik Greupner für den SCE fiel dann nach einem Ballverlust der DJK. Doch DJK-Trainer Rico Friese sah auch Positives im Spiel seiner Mannschaft. „In der zweiten Hälfte ging es nur noch in eine Richtung.“ Es dauerte bis zur 76. Spielminute, ehe Michael Zahn den völlig verdienten Ausgleich schaffte. „Wir erhöhen immer mehr den Druck auf Eschenbach, doch dann kommen 15 Minuten, für die ich kaum Worte finde, aber das ist bezeichnend, wenn man da unten festhängt“, erklärt ein enttäuschter Friese nach der Partie.

„Du hast zwei große Bretter zur Führung, ein fälliger Handelfmeter wird nicht gegeben und eine aus meiner Sicht klare Rote Karte wird mit einer völlig sinnlosen Ermahnung nicht vollstreckt.“ Dann der nächste Nackenschlag für das Schlusslicht: Ein Volleyschuss von Christian Schmiga landet zum 1:2 im Tor. Greupner macht mit dem 1:3 in der Nachspielzeit dann alles klar. „Ich nehme gewisse Dinge auf mich, stelle mich hinter die Mannschaft und auch mal hinter den Schiri. Aber gestern darf Eschenbach sich beim Schiedsrichter bedanken, dass es zum Schluss so gelaufen ist. Aber was soll’s, es nutzt kein Jammern, es nutzt kein Klagen, ich hab’s unserem Team nach der Partie gesagt. Starker Charakter zeigt sich in schweren Zeiten, und deshalb möchte ich mit keinem Trainer dieser Liga tauschen. Diese Truppe geht jetzt vielleicht runter in die Kreisklasse, hält aber mehr zusammen als manch andere, die oben stehen. Wir werden weiter unsere sportliche Arbeit verrichten, wir werden weiterhin jedes Spiel konzentriert angehen, wir bleiben weiterhin unserem Weg treu und wenn’s schlussendlich eine Klasse tiefer ist.“

Eschenbachs Trainer Benjamin Scheidler sah den Spielverlauf ähnlich und lobt seine Mannschaft: „Nach der Pause haben wir leider, auch den verletzungsbedingten Ausfällen geschuldet, den Faden ein wenig verloren und Weiden hat dadurch auch verdient den Ausgleich erzielt. Die Mannschaft hat sich aber in keiner Phase des Spiels hängen lassen, weiter gekämpft und sich letztendlich dann mit den beiden Toren in den Schlussminuten noch belohnt! Wieder ein kleines Etappenziel auf dem Weg Richtung direkter Klassenerhalt.“

TSV Reuth – FC Vorbach 1:1 (1:0)

Eigentlich hätten die Gastgeber in der ersten Halbzeit den Sack bereits zumachen müssen. „Wir haben heute eine super erste Halbzeit gespielt“, so Reuths Trainer Thomas Wildenauer. „Doch leider konnten wir uns nicht mit einem zweiten Tor belohnen, obwohl es weitere gute Einschussmöglichkeiten gag.“ So blieb es nach 45 gespielten Minuten nur beim Treffer von Martin Bächer aus der 19. Spielminute. „In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr ganz so zwingend und konnten uns auch keine weitere Torchance erspielen.“

So kamen die Gäste aus Vorbach etwas besser in die Partie, ohne sich nennenswerte Möglichkeiten zu erspielen. Doch mit der ersten zwingenden Chance erzielte Lukas Barthelmann in der 80. Spielminute den Ausgleich. „Mit dem Unentschieden können wir leben, aber es ist schade, dass sich unsere Mannschaft nicht für den Aufwand mit drei Punkten belohnte,“ so Wildenauer. Vorbachs Trainer Peter Schramm betrachtet das Remis als Punktgewinn. Auch weil Schramm nicht viele frische Spieler auf der Bank hatte und deshalb nicht nachlegen konnte. „Der Punkt war aufgrund der 2. Halbzeit auch verdient.“

TSV Erbendorf – SV 08 Auerbach 2:0 (0:0)

Im Verfolgerduell in der Kreisliga Nord gab es am Ende einen Sieger, der im Spiel selbst effektiver war und eiskalt zuschlug. Die Gäste aus Auerbach hatten in den ersten Spielminuten mehrmals die Führung auf dem Fuß, scheiterten jedoch wie bereits in der Vorwoche. Erbendorf, die stark ersatzgeschwächt in die Begegnung gingen, versuchten es über schnelle Konter und überließen Auerbach die Ballkontrolle. Am Ende hatte der SV 08 fast 70 Prozent Ballbesitz. „Was hilft es uns, wenn wir keine Tore schießen?“ so ein enttäuschter Auerbach Trainer Marcel Seitz. Das Spiel selbst war auf keinem hohen Niveau, es spielte sich meist im Mittelfeld ab.

Die 150 Zuschauer sahen auch nach dem Seitenwechsel eine übersichtliche Begegnung, die aber nun auch Tore hatte. Zunächst scheiterte Lukas Kastner mit einem schlecht getretenen Strafstoß an Auerbachs Keeper Sebastian Kausler, ehe der nachfolgende Einwurf in den Strafraum flog, und die Auerbacher Spieler im Tiefschlaf zusahen, wie Torjäger Sandro Hösl den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Kurze Zeit später eine ähnliche Szene, diesmal war es Kastner, der sein Missgeschick wieder wettmachte und zum 2:0 traf. „Nach dem schlechten Spiel aus der vergangenen Woche haben wir uns etwas rehabilitiert. Ob nach vorne noch etwas geht, glaube ich aufgrund der Form beider Teams eigentlich nicht“, zweifelt Erbendorfs Trainer Roland Lang.

DJK Irchenrieth – SpVgg Schirmitz 0:4 (0:2)

Der Spitzenreiter der Kreisliga Nord ließ im Derby nichts anbrennen. Die Gastgeber versuchten zwar, die Kreise des Favoriten zu stören, waren aber laut Trainer Markus Hirnert nicht mutig genug. „Leider eine verdiente Niederlage heute für uns. Nach der Systemumstellung hat es etwas besser funktioniert, aber leider haben wir direkt nach der Halbzeit nach einer kurzen Druckphase das 0:3 bekommen.“ Bereits in der ersten Halbzeit trafen Florian Krapf und Sebastian Treml für die Gäste zur beruhigenden Pausenführung. Gleich nach dem Seitenwechsel sorgte ein Konter mit dem Abschluss von Philipp Horn schon für die Vorentscheidung. „Wir waren in diesem Spiel nicht bereit, auch mal taktische Fouls zu machen und waren fußballerisch nicht auf dem Niveau, das wir normalerweise haben, das gilt für alle Mannschaftsteile. Wir müssen in dieser Woche weiter an uns arbeiten und uns auf das schwere Auswärtsspiel in Tremmersdorf vorbereiten. Dort erwarte ich eine klare Leistungssteigerung.“

In Schirmitz freute man sich über den nächsten Sieg, den Luca Kaiser in der 81. Spielminute mit dem 4:0 krönte. „Ein absolut verdienter Auswärtssieg im Derby gegen Irchenrieth“, so Trainer Fabian Hirmer. „Wir waren von Minute eins an spielbestimmend und haben keinen Zweifel daran gelassen, wer heute als Sieger vom Platz geht. Wir sind hochzufrieden und bereiten uns auf das kommende Wochenende vor – das Heimspiel gegen Haidenaab.“

TSV Eslarn – FC Tremmersdorf-Speinshart 1:7 (0:3)

Die Heimelf wurde vom Tabellenzweiten aus Tremmersdorf förmlich vom Feld geschossen. „Tremmersdorf war von der ersten bis zur letzten Minute in allen Belangen besser als wir“, gibt Eslarns Trainer Daniel Bäumler ehrlich zu. „Ein Spiel zu verlieren, ist kein Problem. Was aber für mich ein Problem ist, ist die Art und Weise. Mit dem heutigen Auftreten bin ich absolut nicht konform. Ich hoffe, dass das heutige Spiel für alle nochmal die letzte Warnung war, dass nach einer guten Vorbereitung die Restsaison kein Selbstläufer wird“, so der Eslarner Übungsleiter sauer. Die Pausenführung für die Gäste schossen Jonas Frank, Fabian Diepold und Lukas Neukam heraus.

Nach dem Seitenwechsel ging es munter weiter. Innerhalb von zehn Minuten erhöhten Patrick Dittner, Simon Seitz und wieder Fabian Diepold auf 6:0. „Anfangs hatten wir einige druckvolle Momente der Eslarner zu überstehen und waren in den ersten Minuten noch nicht ganz wach“, erklärt FC-Trainer Björn Engelmann. „Aber mit zunehmender Spieldauer erspielten wir uns kontinuierlich unsere Chancen, sodass die Tore fast zwangsläufig fielen. Die drei Tore nach der Halbzeit innerhalb weniger Minuten waren dann entscheidend, so dass wir das Ergebnis nur noch verwalten mussten und dennoch immer wieder zu Chancen kamen. Insgesamt eine geschlossene Mannschaftsleistung. Aber auch dafür gibt es nur 3 Punkte.“ Den Ehrentreffer erzielte Johannes Beigler, ehe Michael Diepold mit dem 7:1 den Schlusspunkt setzte.

ASV Haidenaab – SC Kirchenthumbach 0:1 (0:1)

Endlich belohnte sich der SC Kirchenthumbach einmal für den Aufwand, den man bereits die gesamte Rückrunde betrieb. Der Schütze des goldenen Tores war Fabian Lober in der 38. Spielminute. „Wir haben uns auch heute eine Vielzahl an Tormöglichkeiten erarbeitet“, so Marcel Lohner vom SCK nach der Begegnung. „Leider haben wir es nicht geschafft, das enge Spiel viel früher zu entscheiden und so war es wieder bis zur letzten Sekunde spannend.“

Die heimische Mannschaft kam über die gesamte Spielzeit gesehen, zu wenigen Möglichkeiten. „Wir haben gut gearbeitet und sie kaum ins Spiel kommen lassen.“ Es war ein verdienter Erfolg, aber man weiß in Kirchenthumbach auch, dass man noch nichts erreicht hat, denn nach dem Erfolg der Nachbarn aus Eschenbach bleibt man weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz und hat nun vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.

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