Lebenshilfe Tirschenreuth mahnt bei Besuch von Grünen-Politikern Unterstützung an

Mitterteich. Änderungen im Bundesteilhabegesetz, mehr Fördermittel und eine bessere Integration fordert der Lebenshilfe-Geschäftsführer bei einem Besuch von Grünen-Politikern am Standort Mitterteich. Diese sichern uneingeschränkte Unterstützung zu.

Tirschenreuths Grüne haben die Lebenshilfe-Einrichtung in Mitterteich besucht (von rechts): Lebenshilfe-Geschäftsführer Berthold Kellner, Gudrun Müller, Gabi Bayer, Julia Kaiser, Anne Droste, Simon Haberkorn und Andrea Kraft (Lebenshilfe). Foto: Grünen-Kreisverband Tirschenreuth

In einem klaren Appell an die Politik spricht Berthold Kellner, der als Geschäftsführer der Tirschenreuther Lebenshilfe zuständig ist für neun unabhängige Einrichtungen, von der Notwendigkeit der Erstattung der 85.000 Euro, die die Lebenshilfe-Kreisvereinigung während der Corona-Pandemie an Bereitstellungskosten für ein Busunternehmen habe ausgeben müssen. Ohne diese finanzielle Unterstützung des Busunternehmens hätte die Lebenshilfe nach den Lockdowns keine Busbeförderung mehr gehabt, sagt Kellner. Bislang weigere sich die Regierung, diese Kosten zu erstatten.

Soziales Engagement stärker anerkennen

Die Forderung nach einer besseren Integration sucht Kellner mit dem Verweis auf Lehrerinnen und Lehrer mit Migrationshintergrund zu verdeutlichen. Wichtig sei auch eine verstärkte Anerkennung für soziales Engagement.

“Essentieller Bestandteil unserer Agenda”

Die Tirschenreuther Grünen-Politiker, unter diesen Bezirksrätin Gabi Bayer (Stimmkreis Neumarkt) und die Bezirkstagskandidatin Anne Droste, bezeichnen Inklusion im sozialen Bereich wie in der Wirtschaft als „essentiellen Bestandteil unserer politischen Agenda“. Vor diesem Hintergrund stehe man bedingungslos hinter den Projekten und Zielen der Lebenshilfe. Vor allem die Integrationsfirmen, die Dienstleistungen in den Bereichen Gastronomie, Reinigung und Buchhandel anbieten, seien wichtige Bausteine hin zu einer stärkeren Förderung von Inklusion und Chancengleichheit.

Emmi Bauer gründet Lebenshilfe Tirschenreuth

Kellner stellt den Grünen-Politikern die Aktivität der Lebenshilfe-Kreisvereinigung vor. 1989 entstand unter der Leitung von Emmi Bauer auch in Tirschenreuth eine Lebenshilfe-Einrichtung. Seitdem werde das Angebot kontinuierlich ausgebaut, von der behindertengerechten Frühförderung bis zu Beratungsangeboten für auffällige Kinder, für Krippen, Kindergärten und Schulen.

Neuer Kindergarten nimmt im Herbst Betrieb auf

Der neue Regelkindergarten mit einer Investitionssumme von acht Millionen Euro, der im Herbst in Betrieb gehen werde, unterstreiche das Ziel der Lebenshilfe, Inklusion in allen Facetten zu fördern, so Kellner. Besonders die Frühförderung erweise sich als wesentlicher Baustein für die spätere Entwicklung der Kinder; 95 Prozent der früh geförderten Kinder besuchten später die Regelschule.

Projekt: Schwerbehinderten-Wohngemeinschaft

Auch das betreute Einzelwohnen spielt den Worten Kellners zufolge eine wichtige Rolle, ein neues Projekt zur Schaffung einer Wohngemeinschaft mit Schwerbehinderten sei in Planung.

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