“Linebug” am Karsamstag auf der “Live Stage”

“Parapluie”-Wirt Bernd Mende wollte seinen Gästen in der Karwoche ein außergewöhnliches, aber gleichwohl stilles Konzert bieten. Seine Interpretin Line Bøgh traf den richtigen Ton. Sie betrachtete ihre Umwelt mit einer klaren, geheimnisvollen und sanften Stimme, was den Zuhörer ein klein wenig an die Musik von Dido erinnerte.

Die Dänin Bøgh, die zusammen mit dem Maler und Digitalkünstler Christian Gundtoft unter dem Künstlernamen “Linebug” firmiert, begann den Abend mit dem Liebeslied “May the Flowers Grow”, einem Song, der die Stimmung eines Liebespaares widerspiegelt, das nicht mehr zusammen ist.

Old-School Momente

Dazu zeichnete ihr Begleiter, der Konzeptkünstler Gundtoft, die passenden, manchmal auch originellen Bilder auf die Leinwand im Hintergrund der Sängerin. Das Ganze verlieh dem Gig ein klein wenig Old-School-Feeling. Überhaupt waren die Videos und Animationen inhaltlich eng mit den jeweiligen Songs verbunden. Fertiggestellt ist die Arbeit am Projekt-Album “Portraits of Invisible Places”, einer audiovisuellen Reise durch die Neuen Bundesländer.

Liebeserklärung an Zeitz

Hier widmet sich das Künstlerpaar ganz besonders ihrer Wahlheimat Zeitz, einer zu DDR-Zeiten noch viel bewohnten, heute ausgedünnten Mittelstadt im Süden von Sachsen-Anhalt. “Wir haben ein Lied über Zeitz gemacht und als Video Aufnahmen aus der DDR-Zeit zugefügt.” Die Bilder stammten aus dem Fundus einer örtlichen Foto- und Kameragruppe und wurden für das Video durch aktuelle Fotos und Videoclips ergänzt. Unter dem Titel “Temporary Home” entstand ein fabelhaftes Städteportrait.

Zusammenarbeit mit Filmorchester Babelsberg

Immer wieder müsse sie in Zeitz die Frage beantworten, was das Paar dazu bewegt habe, von Kopenhagen in den Osten Deutschlands zu ziehen, erklärt die Künstlerin. Bøgh versucht dies mit dem Lied “Skyline” zu beantworten. Denn die Schönheit ihrer Stadt, so die Sängerin, könne man trotz der vielen Leerstände nur dann sehen, wenn man sie richtig kennengelernt habe.

Die Dänin liebte es, am Karsamstag auf der “Live Stage”, unterschiedlichste Musikgenres zu kombinieren. In der Szene ist sie längst keine Unbekannte mehr. Unter anderem arbeitete sie mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg zusammen.