Lockdown-Verschärfung vermeiden: Mehr Tests als Ausweg?

Nordoberpfalz. Die Handwerkskammer appelliert an die Handwerksbetriebe vermehrt Schnelltests anzubieten. Somit sollen die Betriebsstrukturen erhalten bleiben und eine weitere Welle vermieden werden.

Handwerkskammer Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger Handwerkskammerpräsident Dr. Georg Haber
Handwerkskammerpräsident Dr. Georg Haber (rechts) und HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger fordern Verbesserungen bei den Corona-Finanzhilfen. Archivfoto: Foto Graggo

Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz appelliert an die rund 39.000 Handwerksbetriebe in Niederbayern und der Oberpfalz, ihren Beschäftigten vermehrt Selbsttests anzubieten, um Corona-Infektionen frühzeitig zu erkennen.

„Das ist neben der Einhaltung der Hygieneregeln ein wichtiges Instrument, um die Zeit zu überbrücken, bis allen Bürgern ein Impfangebot gemacht werden kann“, betont HWK-Präsident Dr. Georg Haber.

Corona-Tests zwar freiwillig aber ratsam

Zwar besteht weder für Betriebe noch für Beschäftigte eine Testpflicht. Aber: „Wir profitieren alle davon, wenn die Unternehmer und ihre Beschäftigten gesund und einsatzbereit bleiben“, sagt Haber. Eine leistungsstarke Belegschaft sei die maßgebliche Voraussetzung für einen funktionierenden Betrieb ohne Produktionsausfälle. „Außerdem können regelmäßige Tests dazu beitragen, das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu halten. Das wiederum schmälert die Gefahr einer erneuten Lockdown-Verschärfung“, so der HWK-Präsident.

Bürokratische Hemmnisse und fehlende Ressourcen

Damit das Handwerk in Ostbayern großflächig testen kann, müssen die erforderlichen Tests auch vorhanden sein. Dazu sagt HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger: „Die Politik, die dieses Testangebot von der Wirtschaft einfordert, muss aber hier auch ihre Hausaufgaben machen und für die entsprechenden Kapazitäten sorgen.“

Zudem müsse geklärt werden, wer für die entstehenden Test-Kosten der Betriebe aufkomme, wenn auf der anderen Seite alle Bürger kostenlos getestet würden.

Weitere Informationen für Betriebe, beispielsweise zu arbeitsrechtlichen Fragen, finden Interessierte auf den Internetseiten: www.hwkno.de/corona und www.wirtschafttestetgegencorona.de

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