Maiandacht bei Flossenbürg begeistert mit Tradition und Musik

Flossenbürg. Die Maiandacht bei der Hubertuskapelle, organisiert vom Oberpfälzer Waldverein Flossenbürg, zog viele Besucher an. Es wurde die Geschichte des Kirchenliedes "Segne du Maria" beleuchtet, geschrieben von Cordula Wöhler, die zum Katholizismus konvertierte.

Pater John und Mesner Alexander Achatz. Foto: Josef Bauer

Am Sonntag, dem 11. Mai, fand wieder eine Maiandacht auf dem Entenbühl bei der Hubertuskapelle nahe Flossenbürg statt. Dies ist schon zu einer liebevollen Tradition geworden. Der Veranstalter, der Oberpfälzer Waldverein Flossenbürg, kann sich über eine zunehmende Besucherzahl erfreuen. Heuer war es geradezu ideal, es konnte nicht besser sein. Blauer Himmel, Frühlingsduft, angenehme Temperaturen und kaum Wind. Auch die geflügelten Plagegeister hielten sich noch sehr zurück.

Der Schatzmeister des OWV Josef Bauer begrüßte vor Beginn der Andacht die Teilnehmenden und überbrachte den Gruß des Ersten Vorsitzenden Helmut Erndt, welcher anderweitig verhindert war. Er begrüßte Pater John, der das erste Mal diese Andacht hier halten durfte, sowie eine kleine Musikkapelle unter der Leitung von Franz Völkl. Dieser ließ sich nicht nehmen, trotz seines hohen Alters (83) den nicht leichten Weg zur Hubertuskapelle zu gehen und dort zu Ehren der Mutter Gottes zu spielen. Bauer bedankte sich auch beim „Mesner“ der Hubertuskapelle Alexander Achatz, der sich um die Ordnung und Erhaltung dieses schönen Kleinods kümmert. Erst vorige Woche wies er die Kapelle neu heraus. Auch Pater John zeigte sich positiv überrascht über die zahlreiche Teilnahme, es waren auch Feriengäste und Teilnehmer aus anderen Vereinen hier.

Eine Gesamtaufnahme der Maiandacht. Foto: Josef Bauer.
Eine Gesamtaufnahme der Maiandacht. Foto: Josef Bauer.
Der Außenaltar neben der Kapelle auf dem Entenbühl (901 m). Foto: Josef Bauer
Der Außenaltar neben der Kapelle auf dem Entenbühl (901 m). Foto: Josef Bauer
Die Hubertuskapelle ist ein umgebauter Schutzbunker aus dem 2. Weltkrieg. Foto: Josef Bauer
Die Hubertuskapelle ist ein umgebauter Schutzbunker aus dem 2. Weltkrieg. Foto: Josef Bauer
Der Freiluftaltar an der Kapelle. Foto: Josef Bauer
Der Freiluftaltar an der Kapelle. Foto: Josef Bauer
Die Innenansicht der Kapelle. Foto: Josef Bauer
Die Innenansicht der Kapelle. Foto: Josef Bauer
Foto: Josef Bauer
Foto: Josef Bauer
Foto: Josef Bauer
Foto: Josef Bauer
Foto: Josef Bauer

Geschichte eines Kirchenliedes

In dieser Maiandacht wurde vor allem auf die Geschichte des Liedes „Segne du Maria“ eingegangen. Pater John erzählte, dass dieses Lied von der damals 25-jährigen Cordula Wöhler (17. Juni 1845 in Malchin, Mecklenburg-Vorpommern, +6. Februar 1916 in Schwaz, Tirol) gedichtet wurde. Die Familie von Cordula und natürlich auch sie waren Protestanten. Aber sie erkannte, dass nur Maria ihr im Leben beistehen kann und schrieb dieses Gedicht. Irgendwann zwischen 1916 und 1926 hat dann der Kirchenlieddichter Karl Kindsmüller (9. April 1876 in Poikam, heute zu Bad Abbach, +26. August 1955 in Regensburg) die Melodie dazu komponiert. 1975 wurde dann dieses Lied in das Einheitsgesangsbuch der Katholischen Kirche aufgenommen. Da sich Cordula Wöhler (später Cordula Schmid, Pseudonym Cordula Peregrina) zum Katholizismus bekannte, wurde sie von ihren Eltern aus dem Haus verwiesen.

Bei dieser Maiandacht durften viele Mitwirkende, auch Kinder, Texte vorlesen, welche sich auf dieses bekannte Lied und die Gottesmutter bezogen. Pater John sagte, Cordula hat den Text jeder einzelnen Strophe aus tiefem Herzen geschrieben, oft auch mit einem Gefühl der Angst und Verzweiflung.

Es ist nicht selten für uns Außenstehende überraschend, unter welchen Bedingungen solche Lieder entstehen. Man erinnere sich auch zum Beispiel an die Geschichte des Liedes „Stille Nacht, Heilige Nacht“, das auch eine ähnliche Grundgeschichte des Glaubens, der Verzweiflung und der Hoffnung hat. Zum Abschluss bedankte sich Pater John noch einmal bei allen Teilnehmern und Helfern und spendete den Segen.

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