Martin Großmann: Politisch unkorrekt und mit viel Selbstironie

Windischeschenbach. Vor nur kleinem Publikum trat der Kabarettist Martin Großmann mit seinem aktuellen Programm „Fast wie im Leben“ auf der Futura 87 Bühne auf. Der Humor ist deftig und er scheut sich auch nicht Witze auf sich selbst zu machen.

Martin Großmann schlüpft für seine Stücke in so manche Rolle. Hier nimmt er die Klimakleber auf die Schippe. Foto: Stefan Neidl

Mit herrlich politisch unkorrektem Humor begeisterte Martin Großmann auf der Futura 87 Bühne. Der Kabarettist (52) steht seit 25 Jahren auf der Bühne. An diesem Abend eröffnete er sein aktuelles Programm „Fast wie im Leben“ ohne große Ankündigung oder Begrüßung. Stattdessen simuliert er gleich als Klimaaktivist verkleidet ein Gespräch mit einem Gleichgesinnten. Dabei hält er diesen den Spiegel vor. So plant er nach den erfolgreichen Aktionen gleich mal eine Billigreise nach Mallorca.

Umgezogen stellt Martin Großmann sich dann doch vor: „Ich bin der Erfinder des KKK – Klima-Kleber-Kabarett.“ Mit viel Selbstironie erzählt er aus seinem Leben und seinen ersten Auftritten als Komiker. Los ging es auf einer Weihnachtsfeier der Müllabfuhr Deggendorf: Gage gab es zwar noch keine, aber zum Ausgleich habe er seinen Sondermüll in den Hausmüll werfen dürfen – so habe er ein Geschäft daraus gemacht und den Sondermüll der Nachbarn gleich mit entsorgt.

Der Abend wird auch politisch

Sein zweiter Auftritt war bei der SPD im Ortsverein: Diese habe in Bayern allgemein einen schweren Stand und so wäre er vor nur drei Leuten aufgetreten, erzählt der Kabarettist. Ein vermeintliches Autogramm hätte sich dann in Wahrheit als Mitgliedsantrag herausgestellt. Dennoch ist er dem Ortsvorsitzenden dankbar:

Der hat mich erst ermutigt, Kabarett zu machen. Großmann, sagte er, irgendwann einmal trittst du in Windischeschenbach vor 25 Leuten auf. Martin Großmann

Die Passage hatte er spontan mit viel Selbstironie improvisiert – denn voll war der kleine Saal leider nicht geworden.

Auch die Grünen bekommen ihr Fett weg – deren Politik sei das optimale Programm für Spekulanten. Dubios mit Sonnenbrille spielt er ein Telefonat mit seinem Broker: „Holzaktien müssen wir verkaufen, denn wegen der vielen Windräder in den Wäldern wird der Markt mit Holz geschwemmt und der Preis wird sinken.“

Stattdessen wolle er in Beton für die Sockel, in Waffen für Lieferungen in Kriegsgebiete, und Kakao von der Elfenbeinküste investieren. Denn durch die Elektroautos würden die Kinderarbeiter Kobalt abbauen, darum fehlten sie bei der Kakaoernte und der Preis würde steigen. Martin Großmann fasst zusammen: „Ich liebe die Grünen.“

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