Mehr als nur ein Sägewerk: 120 potenzielle Azubis machen sich ein Bild von der Ziegler Group

Plößberg/Betzenmühle. Ausbildungsinformationstag im größten Sägewerk Europas: 120 potenzielle Azubis machen sich am Samstag selbst ein Bild von einem der wachstumsstärksten Unternehmen der Oberpfalz. Dabei ist die Ziegler Group weit mehr als ein Sägewerk.

Nur hereinspaziert: Insgesamt 120 junge Besucher machten sich am Samstag beim Ausbildungsinformationstag ein Bild von den Karrieremöglichkeiten bei der Ziegler Group. Bild: David Trott

Klar, für fast alle Oberpfälzer ist der Name Ziegler ein Synonym für Holzlaster und Sägewerk. Schließlich werden am Hauptstandort Betzenmühle nahezu 2,2 Millionen Festmeter Holz zu Latten, Brettern und Balken verarbeitet.

Für viele nicht ganz so vertraut dürfte die Strategie sein, auf die Konzernchef Stefan Ziegler die Firmen-Gruppe eingeschworen hat. Die Ziegler Group steht für eine nachhaltige Bauwende in Holz als Beitrag zum Klimaschutz. Dazu hat der Vordenker mit dem markanten Vollbart das Portfolio permanent erweitert: Das Unternehmen hat damit den Weg geebnet, vom Baumstamm bis zum Holzfertighaus für jeden Geldbeutel – die gesamte Wertschöpfungskette in einer Hand.

Die Folge: Mehr als 2.600 Beschäftigte arbeiten inzwischen an 28 Standorten in 32 Berufen und in sechs verschiedenen Branchen. Vom Koch in der Unternehmensgastronomie bis zum IT-Spezialisten ist die Palette der Ausbildungsberufe inzwischen so vielseitig wie die Speisekarte im Holzfellas. Mehr als 60 Azubis beschäftigt Ziegler derzeit, 42 davon haben im vergangenen Jahr ihren Ausbildungsvertrag bei der Ziegler Group unterschrieben – und genauso viele werden auch jetzt wieder gesucht.

Vielseitigkeit des Sägewerks

120 potenzielle Nachwuchstalente schauen sich am Samstag selbst im Werk in Betzenmühle um. Thomas Wittmann, zuständig für die Restholzlogistik, verschafft den jungen Besuchern bei einer Werks-Rundfahrt einen ersten Überblick: „Ich werde euch zeigen, wie’s am Rundholzplatz zugeht, was in der Sägelinie passiert, und dann werden wir im Anschluss noch ein bisschen an der geschichtlichen Entwicklung entlangfahren.“ Wittmann führt den staunenden Schülern die gigantischen Maschinen in der Entrindungsanlage vor: „Der Stamm läuft mit Rinde rein, läuft durch den Rotor durch, wird entrindet, kommt auf der anderen Seite ohne Rinde wieder raus.“

Im Werk 4 demonstriert er die Vielseitigkeit der Anlage: „Man kann aus einem Stamm bis zu 21 Teile vom Hauptprodukt erzeugen, sieben Stück nebeneinander schneiden und hat in der letzten Kabine noch die Möglichkeit, Horizontalschnitte zu machen.“ Dabei verwerte man die komplette Wärme, die beim Produktionsprozess anfällt. „Das Kraftwerk hat eine Gesamtleistung von 10,5 MW – 8,5 davon thermisch, knapp zwei sind elektrisch.“

Ziegler-Urgestein Thomas Wittmann führt die Besucher durchs Werk. Bild: David Trott

Ziegler bildet auch IT-Experten aus

Wer Teil der Ziegler-Familie werden will, muss nicht zwangsläufig ein Überflieger sein. „Der oder die Bewerberin sollte authentisch, offen und ehrlich sein“, sagt Personalreferentin Melanie Hottner. Die gute Botschaft für alle fleißigen Azubis: Die Ziegler Group gibt ihren Azubis auch eine Übernahmegarantie, sofern die Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen wird. Gute Leistungen bei Zwischen- und Abschlussprüfungen werden zudem mit einer Geldprämie belohnt.

Damit sich die Besucher ein möglichst authentisches Bild von ihrem möglichen zukünftigen Arbeitsplatz machen können, stellen die Ziegler-Auszubildenden an verschiedenen Stationen und in Workshops ihre kaufmännischen, gewerblichen und gastronomischen Berufe selbst vor. „Servus, ich bin der Philipp“, besuchen wir als Erstes die IT-Station: „Ich bin im dritten Lehrjahr für den Fachinformatiker Systemintegration – hier können die zukünftigen Azubis schon mal lernen, wie man einen Arbeitsplatz aufbaut und eine kleine Fehlersuche macht.“

Stefan Müller testet seine Besucher auf ihre Werkzeug-Kompatibilität. Bild: David Trott

Handwerkliches Verständnis und gutes Auge

Andreas, der eine Ausbildung zum Mediengestalter bei der Ziegler Group macht, hat sich gleich einen besonderen Mehrwert für seine Interessenten ausgedacht: „Bei meiner Station kann ich den Leuten, die noch keine Ausbildung haben, ein paar Bewerbungsfotos schießen.“ Stefan Müller, der bei Ziegler Land- und Baumaschinenmechaniker gelernt hat und seit zehn Jahren im Unternehmen ist, testet das handwerkliche Verständnis der Möchtegern-Azubis: „Ich habe eine Station mit den verschiedenen Werkzeugen aufgebaut, die wir tagtäglich benutzen.“ Die Aufgabenstellung: „Ordnet die Tools wie den Drehmomentwandler einer bestimmten Tätigkeit zu!“

Bei Mika, im ersten Lehrjahr „Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik“ im dualen Studium, können die Bastler unter den Schülern „die Grundlagen ausprobieren, Steckdosen installieren, Schalter einbauen“. Ein gutes Auge und Konzentration erfordert die Challenge, die Sofie von der Marketingabteilung der Ziegler Group für die Probe-Azubis bereithält – die Aufgabenstellung für angehende Grafiker, Mediengestalter oder Marketing-Kaufleute: „Jeweils zehn Fehler bei einer kleinen Fehlersuche zu finden.“

Personalreferentin Héloise Radtke freut sich über die Resonanz. Bild: David Trott

Voll zufrieden mit der Resonanz“

Am Ende des Ausbildungsinformationstags freut sich Personalreferentin Héloise Radtke: „Wir vom Ausbildungsteam sind heute echt voll zufrieden mit der hohen Resonanz.“ Alle Azubis hätten sich sehr viel Mühe mit ihren Stationen und Workshops gegeben. „Die jungen Leute und auch die Eltern hatten einen super Einblick in die Ausbildungsberufe, die hier angeboten werden.“

Jeder habe sich heute ein Bild machen können von der Ziegler Group: „Mein Team und ich sind stolz“, sagt sie lachend, „dass wir bald schon ganz viele neue Auszubildende für nächstes Jahr hier haben.“ Zu guter Letzt dürfen sich die potenziellen neuen Nachwuchskräfte auf Unternehmenskosten noch so richtig die hochgelobte Kantinenkost schmecken lassen.

Wenn selbst ein Baumstamm klein wirkt: Gigantische Maschinen im Sägewerk Betzenmühle. Bild: David Trott

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