Mord an Dieter Loew: Kripo nimmt Ermittlungen in „Cold Case“ wieder auf

Wernberg/Amberg. Über zehn Jahre nach dem Mord an Unternehmer Dieter Loew (76) rollt die Kriminalpolizei Amberg den Fall wieder auf. Ein neu aufgestelltes Cold-Case-Team nimmt die Ermittlungen auf. Update folgt.

Symbolbild: OberpfalzECHO/David Trott

Laut einer Mitteilung der Polizeisprecher nimmt die Kripo Amberg die Ermittlungen im Fall Dieter Loew wieder auf. Demnach ist ein neu zusammengestelltes Cold-Case-Team aktiv. Es soll, „gestützt auf fortschrittliche technische Analyseverfahren, bislang offene Fragen endlich klären“.

Dieter Loew, Mitbegründer und langjähriger Geschäftsführer des Sozialunternehmens Dr.
Loew Soziale Dienstleistungen, wurde in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember 2014 in
seinem Wohnhaus Opfer eines brutalen Überfalls. Der damals 76-Jährige wurde mit
schwersten Kopfverletzungen aufgefunden und verstarb vier Wochen später in einem
Regensburger Krankenhaus.

5.000 Euro: Belohnung besteht weiterhin

Trotz umfangreicher Ermittlungen, Spurensicherungen und öffentlicher Aufrufe konnte die
Tat bislang nicht aufgeklärt werden. Die damals vom Bayerischen Landeskriminalamt auf
Antrag der Ermittlungsgruppe ausgesetzte Belohnung in Höhe von 5.000 Euro besteht
weiterhin. Sie wird für Hinweise ausgelobt, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung
des Täters führen, ausschließlich an Privatpersonen vergeben – unter Ausschluss des
Rechtsweges – und nicht an Beamte, die aufgrund ihres Amtes zur Verfolgung von
Straftaten verpflichtet sind.

Die Ermittlungsgruppe Wernberg, die zeitweise mit bis zu 30 Ermittlern arbeitete, wurde im
Laufe der Zeit verkleinert, bis die Ermittlungen im Juni 2019 schließlich vorläufig eingestellt
wurden. Ein vollständig neu formiertes Cold-Case-Team bei der Kriminalpolizeiinspektion
Amberg nimmt die Ermittlungen mit frischer Perspektive und gezieltem Fokus wieder auf.

Polizei: „neue Methoden und Verfahren“

Unterstützt von modernen, heute verfügbaren technischen Verfahren zur Spurenauswertung
und Kriminalanalyse werden alle damaligen Spuren und Erkenntnisse erneut systematisch
überprüft – auch solche, die im Laufe der Zeit eingegangen sind und bislang nicht zur
Aufklärung beigetragen haben. „Wir sind entschlossen, mit neuem Blick und dem nötigen
Druck die offenen Fragen in diesem Fall zu beantworten“, so das neue Cold-Case-Team der
Kriminalpolizei Amberg. Dabei werde nichts ausgeschlossen – auch scheinbar nebensächliche Hinweise aus der Vergangenheit werden unter heutigen Gesichtspunkten
erneut bewertet.

Auch eine neuerliche Öffentlichkeitsfahndung ist geplant: Um den Fall wieder stärker ins
Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken, startet die Kriminalpolizei Amberg in den
kommenden Tagen eine gezielte Plakataktion im Raum Wernberg-Köblitz.
Die Kriminalpolizei Amberg bittet in diesem Zusammenhang die Bevölkerung eindringlich um
Mithilfe. Hinweise – auch vermeintlich unwichtige Beobachtungen aus dem Umfeld
Wernberg-Köblitz rund um den Tatzeitraum – können bei jeder Polizeidienststelle oder unter
der Rufnummer 09621/890-2121 vertraulich gemeldet werden.

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