Müll aus Jiříkov: 260 Tonnen GfK-Abfälle landen in Verbrennungsanlage Schwandorf

Weiden/Jiříkov. Der Müll aus dem tschechischen Jiříkov ist zurück in Deutschland. "Die Abholung ist abgeschlossen", sagt Christian Kraus, Geschäftsführer des Entsorgungsunternehmens, das dafür den Auftrag der Regierung der Oberpfalz bekommen hatte.

Těchanov bei Jiříkov, Anfang September 2025: Bagger beladen die ersten Lkw mit dem illegalen Müll. Foto: Kraus

Anfang letzter Woche seien die letzten Reste der illegalen Deponie in dem kleinen Ort entfernt worden. Das Gelände ist geräumt und gesäubert – besenrein, wie man so schön sagt. Bürgermeisterin Barbora Šišková habe sich bei seinem Bruder Markus Kraus, der den Einsatz vor Ort leitete, herzlich bedankt. Kraus schätzt auf „17, 18 Lkw-Ladungen“, die abtransportiert wurden. Der Großteil des Mülls aus Jiříkov wurde nach Hof gebracht.

Wie Kraus ausführt, haben Mitarbeiter des tschechischen Tochterunternehmens den Müll in Tschechien sortiert und Sonderabfälle separiert. Darunter war auch Schrott aus Windkraftanlagen sowie sogenannte PrePreg-Abfälle (Verbundwerkstoffe), die schwierig zu entsorgen sind.

Etwa 260 Tonnen GfK-Abfälle werden in Schwandorf verbrannt

Aus Hof wird nun ein großer Teil der 280 Tonnen nach Schwandorf weitertransportiert. Am Donnerstagnachmittag informierte die Regierung der Oberpfalz über den aktuellen Sachstand. Demnach habe die Regierung das Angebot des Zweckverbands Müllverwertung Schwandorf (ZMS) angenommen, etwa 260 Tonnen chargenweise der thermischen Verwertung zuzuführen.

Es handele sich um „aufbereitetes, den Annahmebedingungen des ZMS entsprechendes Material“, konkret um Fraktionen vorzerkleinerter Abfälle aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK). Der Transport der Abfälle von Hof nach Schwandorf beginnt voraussichtlich in der nächsten Woche.

Rückführung seit Anfang September per Ersatzvornahme

Die Abfälle wurden im Rahmen einer Ersatzvornahme seit Anfang September aus dem tschechischen Jirikov zurückgeführt, erklärt Regierungssprecher Manfred Schmied. Es handelt sich dabei um Abfälle, die von einem Oberpfälzer Unternehmen illegal nach Tschechien verbracht wurden.

Die Staatsanwaltschaft Weiden ermittelt seit Januar gegen Michael R., Geschäftsführer eines Unternehmens mit Betriebsstelle in Wernberg (Firmensitz in Weiden gemeldet). Der 52-Jährige sitzt seit 21. August in Untersuchungshaft, seit 27. August zudem ein mutmaßlicher Mittäter (56) aus Tschechien. Die Beschuldigten sollen seit 2022 in mindestens 21 Fällen falsch deklarierten Müll im Nachbarland abgeladen haben.

Die Staatsanwaltschaft Weiden spricht insgesamt von über 700 Tonnen, gelagert in den Orten Těchanov bei Jiříkov (der jetzt abgeholte Müll) sowie nahe der Stadt Brno (Brünn).

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