Mutiges Projekt: Jens Simon eröffnet im Mai das „KulturGut Oberpfalz“

Altenstadt/WN. Jens Simon eröffnet im Mai das „KulturGut Oberpfalz“ in Altenstadt/WN. Es handelt sich dabei um eine einzigartige „Eventlocation“, wie es sie in der Oberpfalz kein zweites Mal gibt.

KulturGut Oberpfalz Jens Simon
Bauherr Jens Simon in einem der Arme des Y-förmigen Pavillons. Foto: Christine Ascherl

Wie soll man dieses Bauwerk beschreiben? Die gebogenen Buchenholzstreben erinnern ein wenig an eine Kathedrale. Die durchsichtige Hülle an das Olympiazentrum in München. Jens Simon hat im Gewerbepark Haidmühle einen ungewöhnlichen Holzpavillon errichtet, umgeben von einem Park.

Nun gut: Für den Park braucht es aktuell noch etwas Fantasie. Die Grünanlage wird gerade erst angelegt. Aber das „KulturGut“ nimmt Gestalt an. Jens Simons ehrgeiziges Millionenprojekt ist auf der Zielgeraden. Im Mai soll hier das erste Paar seine Hochzeit feiern. Die Fläche des Pavillons beträgt 350 Quadratmeter. Bei klassischer Bestuhlung sind 230 Sitzplätze möglich. Aus Sicht von Simon empfiehlt sich das „KulturGut“ für Feiern mit mindestens 80 Gästen, auch für Weihnachtsfeiern.

Die Natur als Kulisse

Die Adresse „In den Gärten 12“ liegt am Rande des Gewerbeparks Haidmühle neben den Tennisplätzen: Wer meint, er hat sich verfahren, ist am Ziel. Direkte Nachbarn, die gestört werden könnten, gibt es nicht. Das 5.000-Quadratmeter-Grundstück liegt am Wald zur Autobahn. „Wenn die Bäume wieder Blätter tragen, sieht man mitten ins Grüne hinein und hat damit eine einmalige Kulisse.“ 2.500 Quadratmeter sind unbebaut. Hier will Simon auf mehreren Ebenen einen Garten schaffen, mit Terrassen, Wegen und „Chill-out-Areas“.

Das Herzstück des „KulturGuts“ ist der Pavillon. Der Baustoff Holz ist allgegenwärtig. Die Streben sind aus Buchenholz, der Boden aus Kiefer und Fichte, die Tische aus Eiche. Der Pavillon stammt von der österreichischen Firma Strohboid aus Graz, die sich ihre Chalets patentieren hat lassen. Das Dach hält 200 Kilogramm Schneelast und Windgeschwindigkeiten von 170 km/h stand, so wirbt das Unternehmen. Zuletzt hat sich „Google“ solche Pavillons angeschafft.

Ab 2025 kulturelle Veranstaltungen

2024 will Jens Simon zunächst mit privaten Feiern und Firmenfeiern starten, ab 2025 sollen kulturelle Veranstaltungen aufgenommen werden. Der Altenstädter möchte dazu mit dem Landestheater Oberpfalz und OVIGO Kontakt aufnehmen. „Wir wollen die kulturelle Vielfalt in der Region stärken.“ Simon kann sich Krimi-Dinner vorstellen, auch das bayerische Musicaldinner gefällt ihm gut. Der Pavillon hat einen Grundriss wie ein Ypsilon. In der Mitte ließe sich damit eine 360-Grad-Bühne schaffen, Bestuhlung (maximal 300 Plätze) wäre von drei Seiten möglich. Der Outdoor-Pavillon ist wetterunabhängig. Im Winter kann geheizt werden, im Sommer klimatisiert und entfeuchtet.

Gekocht wird nicht selbst. Gesellschaften empfiehlt der Bauherr die örtlichen Caterer Witt (Weiherhammer) und Pöll (Mantel). Auf dem Gelände befinden sich zwei Funktionsgebäude: Eines verfügt über eine 40-Quadratmeter-Küche fürs Catering, Künstlerumkleide sowie Waschräume (alles barrierefrei). Im zweiten Haus sind eine Wohnung und der Technikraum untergebracht. Die Gebäude werden mit Lärchenholz verkleidet.

Inmitten der Oberpfalz wollten wir ein kleines Paradies erschaffen. Etwas Außergewöhnliches, das schon im ersten Moment ein Lächeln entlockt. Jens Simon

Der Buchungskalender füllt sich. Jedes Wochenende führt Simon interessierte Brautpaare über das Gelände. Die Resonanz ist überwältigend. „Ab Mitte Juni und Juli sind wir komplett voll.“ Für August und September sind noch einzelne Termine frei. 75 Prozent der Buchungen kommen von auswärts, aus Nürnberg, Regensburg, Ingolstadt und München, was positive Effekte auf Übernachtungsbetriebe haben dürfte. Das „KulturGut“ ist über das Gewerbegebiet Haidmühle mit Autobahnanschluss zur A93 einfach zu erreichen.

Am Bau waren ausschließlich einheimische Firmen beteiligt: Käß Bau aus Neuhaus, Hirmer Sanitär aus Trebsau, Zimmerer Matthias Schopper aus Püchersreuth, die Spenglerei Leipold, Fenster & Türen Arnold, Eiberweiser aus Altenstadt/WN hat die Erdarbeiten erledigt, Särve die Kühltechnik. Den Landschaftsbau macht Simon mit Freunden in Eigenregie.

Gute Freunde, gutes Netzwerk

Ohnehin: „Netzwerk ist alles.“ Etliche Freunde und Bekannte hätten ihm in den letzten Monaten ihre Unterstützung angeboten und kräftig angepackt. Der Tenor: „Endlich tut sich mal was.“ Jens Simon ist in Altenstadt/WN fest verankert, er ist SPD-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat, Vorsitzender des Haisl-Fördervereins und beim SV Altenstadt/WN aktiv.

Wer gerade keine Hochzeit plant oder einen „Runden“ vor sich hat, der kann sich das „KulturGut“ trotzdem ansehen: Wenn es warm wird, ist an Sonntagen Café-Betrieb geplant, montags bei schönem Wetter Biergartenbetrieb. Arbeitstitel: „Genussgarten“. „Wir wollen für einen Teil der Montage regionale Partner gewinnen, die ihr eigenes Speiseangebot an den Mann bringen können.“ Beides nur im Außenbereich, bei schönem Wetter und „wie in einem guten bayerischen Biergarten“ mit Selbstbedienung.

Hereinspaziert. Jens Simon an der Tür zum Pavillon des KulturGuts Oberpfalz. Foto: Christine Ascherl
Hereinspaziert. Jens Simon an der Tür zum Pavillon des KulturGuts Oberpfalz. Foto: Christine Ascherl
Room with a view: Die Hülle ist durchsichtig und lässt den Blick auf den angrenzenden Wald zu. Foto: Christine Ascherl
Room with a view: Die Hülle ist durchsichtig und lässt den Blick auf den angrenzenden Wald zu. Foto: Christine Ascherl
Der Pavillon von innen. Foto. Christine Ascherl
Der Pavillon von innen. Foto. Christine Ascherl
Die Stühle werden einmal im Garten stehen. Die Tischplatte ist für den Innenraum ausgesucht worden. Immer gilt: Hauptsache Holz. Foto: Christine Ascherl
Die Stühle werden einmal im Garten stehen. Die Tischplatte ist für den Innenraum ausgesucht worden. Immer gilt: Hauptsache Holz. Foto: Christine Ascherl
Hier soll der 2500 Quadratmeter große Garten entstehen, den die Gäste nutzen können. Das alte Trafohäuschen steht kurz vor dem Abriss. Foto: Christine Ascherl
Hier soll der 2500 Quadratmeter große Garten entstehen, den die Gäste nutzen können. Das alte Trafohäuschen steht kurz vor dem Abriss. Foto: Christine Ascherl
Das Gelände von oben. Foto: Jens Simon
Das Gelände von oben. Foto: Jens Simon
Baubeginn war im Herbst 2023. Foto: Jens Simon
Baubeginn war im Herbst 2023. Foto: Jens Simon
Das Kulturgut von oben. Vorne die Parkplätze. Der Eingang erfolgt zwischen den beiden Funktionsgebäuden. Links sind die Altenstädter Tennisplätze zu sehen. Foto: Jens Simon
Das Kulturgut von oben. Vorne die Parkplätze. Der Eingang erfolgt zwischen den beiden Funktionsgebäuden. Links sind die Altenstädter Tennisplätze zu sehen. Foto: Jens Simon
Die Besonderheit: Die Holzstreben sind gebogen und ähneln ein wenig den Kreuzrippengewölben einer Kathedrale. Foto: Jens Simon
Die Besonderheit: Die Holzstreben sind gebogen und ähneln ein wenig den Kreuzrippengewölben einer Kathedrale. Foto: Jens Simon
Der Pavillon kommt aus Österreich, alle anderen Arbeiten haben regionale Firmen erledigt. Foto: Christine Ascherl
Der Pavillon kommt aus Österreich, alle anderen Arbeiten haben regionale Firmen erledigt. Foto: Christine Ascherl
Blick in die Zukunft: Für Werbezwecke ist auf dieser Montage der Garten schon angelegt. Foto: Jens Simon
Blick in die Zukunft: Für Werbezwecke ist auf dieser Montage der Garten schon angelegt. Foto: Jens Simon

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