Nach Morddrohung: Politiker und Vereine stehen hinter Sebastian Dippold

Neustadt/WN. Sebastian Dippold erhielt nach einem Video-Kommentar zur Querdenker-Demo in Weiden Morddrohungen in den sozialen Netzwerken. Doch er steht nicht allein da – zahlreiche Politiker und Vereine stärken dem SPD-Politiker den Rücken. 

Neustadts frischgewählter Bürgermeister hatte am Samstag ein Video auf Facebook gepostet, in dem er die Querdenker-Demo kritisierte. Er wolle darauf aufmerksam machen, “was für Gesocks und Klientel hier mitläuft”. Daraufhin forderte ein User in den Kommentaren, den Bürgermeister zu “füsilieren” – zu Deutsch standrechtlich erschießen. Dippold erstattete daraufhin Anzeige bei der Polizei.

Doch damit nicht genug. Am Sonntag formierte sich eine Spontandemo mit rund 20 Personen vor den Neustädter Rathaus. Sie protestierten gegen das Video und forderten sogar den Rücktritt Dippolds.

Viel Solidarität für Dippold

Derweil stärken zahlreiche Politiker ihrem Kollegen den Rücken. Landtagsabgeordneter Christoph Skutella (FDP) aus Weiden etwa schreibt bei Facebook “Die Vorkommnisse am Samstag und die Folgen sind eine Schande. Demokraten müssen wieder zusammenstehen, wenn es darum geht Position gegen Wirrköpfe einzunehmen.”

Auch Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch (SPD) postete ein Video-Statement: “Die braune Soße ist überall gleichermaßen gefährlich. Das zeigen die Morddrohungen erneut. Danke für Dein aufrechtes und eindeutiges Engagement gegen Rechts! Ich bin an deiner Seite! #wirsindmehr”

Auch Neustadts SPD-Stadtrat Achim Neupert äußert sich bei Facebook: “Vielen Dank, dass du für uns – die überwältigende Mehrheit unserer Stadt und unseres Landes – immer wieder klare Kante gegen Rechts zeigst. Das hast du schon immer getan und viele Male mit Einfallsreichtum und Ideenvielfalt bewiesen 👍🏻. Du stellst nicht die Meinungsfreiheit in Frage, sondern legst deine Finger in die Wunde: „Wer mit Nazis mitläuft, läuft mit Nazis mit!“”

Das Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte veröffentliche ein #TeamDippi-Banner, das man bei Facebook in sein Profilbild einfügen kann – was auch einige Neustädter bereits getan haben. Der Amberger Stefan Dietl schreibt auf Facebook: “Neustadt kann froh sein einen Bürgermeister zu haben der sich nicht einschüchtern lässt.”

Und auch der Verein Neustädter Faschingszug positioniert sich klar – und schreibt mit einem Augenzwinkern: “Die Einzigen die in Neustadt/WN das Rathaus stürmen…sind am 11.11. um 11 Uhr 11 die Mitglieder vom Faschingsverein Neustadt/WN! Und niemand anders!

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