Nachhaltige Energie aus Holz in Thomasreuth erzeugt
Thomasreuth. Eine Holzvergaseranlage in Thomasreuth konnte von Interessenten besichtigt werden, die Strom und Wärme durch die Vergasung von Hackschnitzeln erzeugt. Die Anlage hat eine Jahresleistung von 325.000 KW bei 8300 Betriebsstunden.

In Thomasreuth bei Eschenbach zeigt eine Holzvergaseranlage, wie zukunftsorientierte Energieerzeugung funktionieren kann. Bei einer Führung durch die Anlage gab Markus Schneider Einblicke in die Technik und Effizienz dieser modernen Energiegewinnungsform. „Ähnlich wie bei Biogasanlagen, werde auch hier Gas produziert,“ erklärte Schneider zu Beginn der Veranstaltung. Diese Technologie greife das Prinzip der Holzgaserfahrzeuge aus der Nachkriegszeit auf und bringe es auf den Stand der heutigen Technik.
Einblick ins Herz der Anlage
Das Herzstück der Einrichtung in Thomasreuth ist der so genannte Reformer. Dort werden getrocknete Hackschnitzel aus Baumstämmen – ausschließlich ohne Verarbeitung von Baumwipfeln – in Gas umgewandelt. Das System ist besonders effizient: „Alles unter 8 mm fällt weg und wird als Einstreu für Tiere verwendet,“ beschreibt Schneider den nachhaltigen Ansatz weiter. Die erzeugte Abwärme der Anlage dient wiederum als Heizquelle.
Strom und Wärme für die Region
Die jährliche Einspeiseleistung der Anlage liegt bei beeindruckenden 325.000 KW, bei 8.300 Betriebsstunden jährlich. Ein Großteil der Energie wird direkt in das Stromnetz eingespeist, der Rest wird intern genutzt, um das gesamte Haus und die Garagen zu heizen. „Das Energieeinspeisegesetz schreibt vor, dass 60 Prozent dieser Leistung sinnvoll genutzt werden müssen,“ erläutert Schneider. In Thomasreuth wird dieser Wert problemlos erreicht, was auch die Hackschnitzeltrocknung mit einschließt. Die sorgfältige Übermittlung der Daten an den Umweltgutachter belegt: Hier wird die erzeugte Wärme zu 100 Prozent sinnvoll genutzt.
Nachhaltigkeit im Fokus
Der Prozess zeigt beispielhaft, wie lokale Ressourcen effizient und umweltfreundlich zur Energiegewinnung genutzt werden können. Abwärme, die im ersten Schritt in den Pufferspeicher für das Haus geht, findet anschließend Verwendung in Lüftungen oder für die Trocknung. Selbst die anfallende Wärme der Anlage wird zur weiteren Trocknung der Hackschnitzel verwendet, bevor diese in den Bunker der Anlage umgelagert werden. Mit einem Jahresbedarf von 1.600 Kubikmetern der getrockneten Ware zeigt die Anlage in Thomasreuth, dass nachhaltige Energieerzeugung auf lokaler Ebene erfolgreich umgesetzt werden kann.
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