Oldtimerfreunde laden Besucher zu einer Reise durch das Zeitalter der Mechanik
Vohenstrauß. Die "Oldtimerfreunde Vohenstrauß" luden zu ihrem 24. Oldtimertreffen ein, das die klassische Mechanik von Fahrzeugen, Schreibmaschinen und Radios feierte. Die Veranstaltung bot eine Zeitreise durch die Mechanikgeschichte und zeigte Erfindungen, die bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurückreichen.

Die Interessensgemeinschaft der “Oldtimerfreunde Vohenstrauß” wurde 2010 im Rahmen des Firmenjubiläums von Autohaus Hopf in Vohenstrauß gegründet. Zum Start der Interessensgemeinschaft trafen sich dort einige Freunde, mit dabei Paul und Markus Hopf, Uwe Göhler, der begeisterte Wartburg-Cabrio-Fan und der Wartburg- und Trabbi-Schrauber Peter Graf. Später wurde das Treffen mit weiteren Oldtimerfreunden zum Marktplatz und aktuell rund um die Friedrichsburg verlegt. “Seither treffen sich die Oldtimerfreunde nicht nur jährlich zum Ranchfest und Oldtimertreffen, sondern jeden dritten Freitag im Monat zum Stammtisch bei Fritz Hoffmann im Gasthaus ‘Schübladl'”.
Inzwischen konnte das bewährte Organisationsteam zusammen mit den leidenschaftlichen Sammlern antiker Gegenstände zum 24. Oldtimertreffen einladen. In der traditionellen Ausstellung rund um und in der Friedrichsburg spiegelten sich am Pfingstsonntag in Vohenstrauß die Erfolge, die die klassische Mechanik im Laufe der Jahrhunderte durch Erfindungen hervorbringen konnte. “Zweck unseres im Jahr 2000 gegründeten Vereins ist die Erhaltung und originalgetreue Restauration von Fahrzeugen unter anderen der Marken Wanderer und Audi (bis 1940), diese waren bis zum Zweiten Weltkrieg ein fester Bestandteil des deutschen Kraftfahrzeugbaus”, erzählte Paul Hopf.
Einer der ältesten Mitglieder unter den zwanzig Fans ist Käferfreund Sepp Gürtler, der noch einen sogenannten “Dickholmer” besitzt. Der VW-Käfer mit den dicken A-, B- und C-Säulen im Bereich der Karosserie wurde bis 1963 gebaut und später waren die Holme schmäler. Inzwischen haben sich unter anderen auch Oldtimerfreunde aus Leipzig, Vogtland, Thüringen und aus dem Kreis Erlangen-Höchstadt der Gemeinschaft angeschlossen.
In die Reihen mischten sich Paul Hopf mit den ältesten Wanderer-Modellen, einem 1929er Wanderer W 11 Limousine mit Holzaufbau, sechs Zylindern und fünfzig PS. Ein Hingucker war auch der Wanderer W 22 Cabrio von Dietmar Krusche aus Bernsbach im Erzgebirge. “Gerade in Sachsen war die Hochburg für Motoren und Technik.” Das bewährte Eventteam der Interessensgemeinschaft, unter denen sich viele Unternehmer und Privatleute mit gleichem Interesse zusammenfinden, möchte den Kontakt zwischen weiteren Fahrzeugbesitzern herstellen.
Hopf erzählte, dass sich 1932 die Autofirmen Wanderer, DKW, Horch und Audi zur Auto Union zusammengeschlossen haben und daraus die heutige Audi AG entstand. Von den zahlreichen Autoherstellern sind, wie der Wanderer, viele verschwunden. Die Hersteller fabrizierten neben Automobilen auch Fahrräder, Motorräder und Schreibmaschinen. Heute lebt die Automarke Wanderer in der Auto Union in einem der Ringe der Marke Audi und in der Sammlereigenschaft vieler Oldie-Fans weiter. Dies zeigte sich an den ausgestellten Automobilen und Zweirädern in Vohenstrauß.
Es gab noch mehr zu sehen
Die Besucher konnten in der Burg auch eine Zeitreise durch das Schreibmaschinen- und Radio-Zeitalter unternehmen. Neben dem Radio-Plattenspielern bereicherten ein Tefifon Schallbandspieler aus 1950 und ein Radio Siemens aus 1952 die Ausstellung. Ein unvollendeter Nachbau aus dem Werkstoff Holz erinnerte an den ältesten Schreibapparat des bedeutendsten europäischen Erfinders Peters Mitterhofer aus dem 19. Jahrhundert. Die aus Nadelspitzen gesteckten Typen durchlöcherten von unten das Papier.
Der Erfinder wurde am 20. September 1822 in Partschins (Südtirol) geboren und entwickelte als gelernter Tischler in der Zeit von 1864 bis 1869 fünf Schreibmaschinenmodelle. Diese waren fast gänzlich aus Holz und gelten als die Prototypen der Typenhebelschreibmaschine. Ausgestellt waren historische Schreibmaschinen aus Amerika, Radio-Plattenspieler-Kombinationen von 1957 und Plattenwechsler von 1975.
Das Fazit: „Am Wetter kann man nichts machen, aber wir haben das Beste daraus gemacht und uns die Stimmung nicht verregnen lassen“, so die Stimmen unter den Oldtimerfreunden.
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