Ostmark-Kaserne heißt jetzt Major-Radloff-Kaserne

Weiden. Im Rahmen eines feierlichen Appells wurde die Weidener Kaserne umbenannt. Major Jörn Radloff war Inspektionschef an der Unteroffiziersschule Weiden. Er starb bei einem Afghanistaneinsatz.

Erst im Juni des vergangenen Jahres war die Weidener Ostmarkt-Kaserne in Major-Radloff-Kaserne umbenannt worden. Jetzt droht dem Standort ein massiver Aderlass. Foto: Helmut Kunz

Die Weidener Ostmark-Kaserne heißt seit Donnerstag Major-Radloff-Kaserne. Die Umbenennung erfolgte am Nachmittag bei einem feierlichen Appell. Die Angehörigen des Standortes hatten bereits 2021 über den zukünftigen Namen der Kaserne abgestimmt. Der neue Name erinnert an Major Jörn Radloff, einem Bundeswehr-Offizier, der zuletzt als Inspektionschef an der Unteroffiziersschule Weiden in der „Ostmark-Kaserne“ stationiert war. Während seines dritten Auslandseinsatzes verlor er durch eine Sprengfalle im Raum Baghlan in Afghanistan sein Leben.

Neues Namensschild enthüllt

Die Umbenennung erfolgte durch den Kommandeur des Artilleriebataillons 131, Oberstleutnant Thorsten Wallschus. In einem feierlichen Gedenkakt legten der Standortälteste Wallschuss, Generalmajor Ruprecht von Butler und Bürgermeister Lothar Höher einen Kranz nieder. Vorher enthüllten sie gemeinsam mit Brigadegeneral Michael Podzus in Anwesenheit der Hinterbliebenen von Major Radloff das Schild mit dem Namen der neuen Kaserne. Das Heeresmusikkorps Ulm unter Leitung von Hauptmann Dominik Koch umrahmte den Festakt musikalisch.

Band der Kameradschaft trägt über den Tod hinaus

„So eine Kaserne umzubenennen geschieht ganz selten“, unterstrich von Butler in seiner Festrede. “Unsere Soldatinnen und Soldaten in Weiden sind stolz auf ihren Major und darüber, dass diese Kaserne jetzt seinen Namen trägt.” Das Band der Kameradschaft trage auch über den Tod hinaus, so der Generalmajor.

2017 wurde der 35 Jahre alte Traditionserlass der Bundeswehr durch die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen erneuert. Bei der nach der „Ostmark“ benannten Kaserne handelt es sich um einen historisch sehr alten Begriff, der sowohl sprachgeschichtlich, wie auch gebietsgeschichtlich korrekt ist und nicht zu Zeiten des Nazi-Regimes entstanden ist.

Demokratische Namensfindungs-Prozess

Unter Beteiligung aller am Standort stationierten Soldatinnen und Soldaten, Tarifbeschäftigten und Beamten war die neue Namensfindung demokratisch erfolgt. Schon bald hatten sich zwei mögliche Namen herauskristallisiert: Waldnaabkaserne und Major-Radloff-Kaserne.

Nach Einholung der notwendigen Einverständnisse der Familie Radloff hatte sich eine deutliche Mehrheit für diesen Namen ausgesprochen. Die Umbenennung wurde im März 2021 von der damaligen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer gebilligt. Der zunächst für November 2021 vorgesehene Termin musste coronabedingt auf den 9. Juni 2022 verschoben werden.

Foto Helmut Kunz
Foto Helmut Kunz

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