OTH hat, was andere nicht haben: den LeanLift
Weiden. Die OTH Weiden ist wohl die einzige Hochschule, an der die Studenten mit einem automatisierten Vertikallift-Lager arbeiten können. Der Landtagsabgeordnete Stephan Oetzinger machte die Anschaffung möglich.
Da steht er nun, ein Prachtexemplar von einem LeanLift, auf seinem eigens betonierten Fundament. Rund sieben Tonnen schwer und fast 60.000 Euro teuer ist das Ungetüm des baden-württembergischen Lagersystemherstellers Hänel. Eine Sonderanfertigung, maßgeschneidert für die Lehr-, Lern- und Raum-Bedürfnisse der OTH in Weiden. Dieses automatisierte Vertikallift-Lager hat seinen Platz im neu geschaffenen Intralogistik-Labor gefunden.
Für Professor Günter Kummetsteiner, Experte auf dem Gebiet Integrierter Logistiksysteme, ist damit ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen. Möglich gemacht hat das erst der Landtagsabgeordnete Stephan Oetzinger. Er hatte für die OTH insgesamt 220.000 Euro aus Mitteln des Bayerischen Landtags losgeeist. Kummetsteiner strahlt, denn: “Die Hochschule selbst hätte sich diese Anschaffung nicht leisten können.”
Sechs Monate Lieferzeit
Vor zwei Monaten wurde das Schwergewicht angeliefert, ein halbes Jahr musste man an der OTH in der Max-Reger-Stadt darauf warten. Klar, dass das gute Stück jetzt auch Oetzinger vorgestellt und vorgeführt wurde. Ohne ihn, kein LeanLift. Aber der ist ungemein wichtig, für ein innovatives Projekt, das der Oberpfälzer Hochschule ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal beschert. Drei benachbarte Labore bilden gemeinsam die “SAPbased SmartFactory“, eine digitale Modellfabrik, in der durchgehende, SAP-gesteuerte betrieblicher Produktionsabläufe abgebildet werden können. Damit soll eine zukunftsorientierte Ausbildung der Studenten an der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen und Gesundheit sichergestellt und der Wissenstransfer in die Praxis weiter gestärkt werden.
OTH Weiden mit Pilotfunktion
Dieses automatisierte Vertikallift-Lager, installiert an einer Hochschule – damit betreten die Weidener Neuland, und machen sie jetzt schon interessant für Partner aus der Wirtschaft. Der eine oder andere hat sich schon gemeldet, stellt weiteres Zubehör zur Verfügung und will mit den Max-Reger-Städtern auf diesem Gebiet enger zusammenarbeiten. Schlussendlich profitieren natürlich die Studierenden, aber auch die Hochschule selbst davon. Die Studenten gewinnen wichtige Einblicke in die Intralogistik, die für viele Unternehmen in der Region von entscheidender Bedeutung ist. Zum anderen hat die OTH mit diesem zusätzlichen Angebot im starken Wettbewerb der Hochschulen die Nase vorne.
Anbinden an das verfügbare SAP-System S/4HANA
Und in dem LeanLift steckt Potenzial. So soll er an das an der OTH bereits verfügbare SAP-System S/4HANA angebunden werden, um die Bestandsverwaltung und die Ein- und Auslagersteuerung über dieses zentrale IT-System abzubilden. Geld aus den Mitteln des Bayerischen Landtags sind noch da. “Wir werden uns überlegen, welche weitere Anschaffungen Sinn machen”, betont Kummetsteiner.
Er könnte sich zum Beispiel den Kauf eines sogenannten robotischen Exoskeletts vorstellen. Es unterstützt beim Heben, Be- und Entladen, sowie beim Gehen und Tragen und entlastet Beschäftigte bei ihrer körperlich schweren Tätigkeit. “Das würde ja gut zu den Bachelorstudiengängen im Bereich Gesundheit passen, die wir in unserer Fakultät anbieten”, betont Kummetsteiner.
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