OTH-Präsident fordert Kultur- und Strukturwandel

Weiden. Clemens Bulitta tritt die Nachfolge von Andrea Klug an. Der Wissenschaftsminister Bernd Sibler verspricht ihm den nötigen Rückenwind zu geben.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler (links) war zur Amtseinführung von Clemens Bulitta (Zweiter von links) nach Weiden gereist. Beim Festakt mit dabei waren auch Bulittas Ehefrau Martina (Mitte), der ehemalige OTH-Präsident Erich Bauer (Zweiter von links) und Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg (links). Foto: Siegfried Bühner

Die Ernennungsurkunde zum Präsidenten der OTH Amberg-Weiden hat Professor Dr. med. Clemens Bulitta von Wissenschaftsminister Bernd Sibler bereits am 27. September dieses Jahres ausgehändigt bekommen. In sein Amt offiziell eingeführt worden ist der neue Präsident jetzt im Rahmen einer Feierstunde im Neuen Hörsaalgebäude in Weiden.

Dazu war viel Prominenz aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft gekommen. Zweimal gab es einen fast minutenlangen Beifall während der Veranstaltung. Zunächst für die bisherige OTH-Präsidentin Andrea Klug. Wissenschaftsminister Sibler attestierte ihr eine „hohe Anerkennung“. Sie habe die OTH erfolgreich geprägt, betonte er.

Bulitta fordert Kultur- und Strukturwandel

Den zweiten, fast minutenlangen Beifall, erntete der neue Hochschulpräsident am Ende seiner programmatischen Ansprache selbst. Sehr engagiert stellte Bulitta dabei seine Agenda für seine jetzt begonnene sechsjährige Amtsperiode vor und formulierte dabei die zentrale Forderung „Wir brauchen einen Kultur- und Strukturwandel, weil wir nur so als Hochschule langfristig erfolgreich sein können“. In neuen „multikausalen Zusammenhängen“ würden die Erfahrungswerte der Vergangenheit nicht mehr gelten und alte Rezepte nicht mehr funktionieren, stellte Bulitta fest.

Notwendig sei auch eine „gemeinsam erarbeitete und getragene Strategie, die in einem Transformationsprozess verbindlich umgesetzt wird“. Diese sei zwischenzeitlich bereits eingeleitet worden. Dann konkretisierte Bulitta seine Führungsagenda unter anderem durch vier Handlungsfelder. Zunächst zähle dazu Studium und Lehre, wo es gelte durch Profilbildung und Konsolidierung des Studienangebots nachhaltiges Wachstum zu schaffen.

OTH beteiligt sich an der Denkwelt Oberpfalz

Außerdem forderte er „die Hochschule als Partner für lebenslanges Lernen neu auszurichten und unsere Angebote gemeinsam mit anderen Bildungsträgern weiterzuentwickeln“. Ein weiteres Handlungsfeld sieht Bulitta in der Arbeit in Netzwerken. Ausdrücklich erwähnte er dabei die Beteiligung der OTH an der „Denkwelt Oberpfalz“, die Einbindung in regionale, nationale und internationale Forschungsverbünde- und Technologietransfernetzwerke sowie die Zusammenarbeit im Partner Circle der Hochschule, den internationalen Partnerhochschulen und den innovativen Lernorten.

Gemeinsames Ziel müsse sein, als Region den Menschen Perspektiven vor Ort zu bieten aber auch attraktiv für internationale Studierende zu sein. Bulitta lehnte einen Wettbewerb zwischen beruflicher und akademischer Bildung ab, fordert aber auch in der beruflichen Bildung „das sogenannte wissenschaftliche Denken“ unter anderem geprägt von Fragen und Hinterfragen und Fähigkeit zur Abstraktion, Modellbildung und Problemlösung.

Wissenschaftsminister will Bulitta Rückenwind geben

Bevor Bulitta sein Präsidentschaftsprogramm präsentierte, hatte Kultusminister Sibler den Werdegang des neuen OTH-Präsidenten an der Hochschule skizziert und dabei unter anderem die Gründung des Instituts für Medizintechnik gewürdigt. Sibler versprach als Minister dafür zu sorgen, „dass Sie den entsprechenden Rückenwind bekommen“. Auch Grundsätzliches zur Wissenschaftspolitik war vom Minister zu hören.

Zum Beispiel dass aufgrund des Hochschulkonzepts der Staatsregierung alle junge Menschen in Bayern im Umkreis von fünfzig Kilometer „ein akademisches Angebot“ erhalten würden. Ohne dies würden viele nicht studieren. So entstehe auch Chancengleichheit, weil „Strukturpolitik durch Wissenschaftspolitik gemacht wird“. Begrüßt worden ist der neue Hochschulpräsident auch durch die Sprecher des Hochschulrates Lars Engel und Michael Anheuser.

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