“Papa Leone, Papa Leone!”: Grafenwöhrer treffen unvermutet Papst Leo XIV.
Grafenwöhr/Rom. Unverhofft kommt oft. Gerald und Gisela Morgenstern sind am Wochenende zufällig dem neuen Papst Leo XIV. begegnet. Das Grafenwöhrer Ehepaar besuchte das Grab des verstorbenen Franziskus - zeitgleich mit dem neuen Kirchenvater.

Gerald Morgenstern, der am Sonntag Geburtstag feierte, freute sich über das “vorgezogene Geschenk”. Mit seiner Frau Gisela verbringt er derzeit mit dem Wohnmobil ein paar Frühlingstage in Italien. Am Wochenende besuchte das Paar die Ewige Stadt.
Samstagabend, 10. Mai. Die Morgensterns wollen zum Grab des verstorbenen Papstes St. Franziskus in der Kirche Santa Maria Maggiore. In Rom ist viel los. Der Bus kommt nicht. Die Grafenwöhrer gehen schließlich zu Fuß gut 45 Minutenbis zur Basilika im Stadtzentrum. Dort staut sich selbst am Abend eine “Riesenschlange” um die Kirche herum. Eigentlich soll um 18.30 Uhr Einlassende sein, was angesichts des Ansturms aufgehoben wird.
“Papa Leone, Papa Leone!”
Gerald und Gisela Morgenstern warten noch einmal eine Dreiviertelstunde, ehe sie erst durch einen Detektor, dann durch die Heilige Pforte treten dürfen. Die Besucher werden am Grabstein vorbeigeleitet und können dann in den Kirchenbänken noch zum Gebet verweilen. Das tun auch die beiden Oberpfälzer, bis nach etwa zehn Minuten eine Art Tumult ausbricht. Rufe werden laut: “Papa Leone! Papa! Papa Leone!”. “Meine Frau sagt zu mir: Jetzt kommt der Papst.”
Papst Leo XIV. tritt mit einem Gefolge aus Sicherheitsleuten und Fotografen ein. Am Grabstein seines Vorgängers legt er eine weiße Rose nieder und verweilt einige Minuten (Vatican News). Dann lässt er sich durch die Kirche führen. Für die Gläubigen ist das die Gelegenheit, dem Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche unerwartet nahe zu kommen. “Kein halber Meter”, sagt Morgenstern.
US-Kommandeure überrascht und erfreut
“Es war sehr berührend”, beschreibt der Grafenwöhrer. Papst Leo XIV., bürgerlich Robert Francis Prevost, sei “sehr sympathisch, sehr offen” rübergekommen. Was ihm auch auffiel: “Er kam flotten Schrittes.” Der neue Papst ist mit 69 Jahren deutlich jünger als seine Vorgänger. Mit den begeisterten Gläubigen in der ersten Reihe habe der Amerikaner Italienisch gesprochen. Er habe viele Hände geschüttelt. “Die Leute waren total hysterisch”, schildert Gerald Morgenstern. Manche seien sich in die Arme gefallen, andere weinten.
Für Morgenstern hat das “Papst-Treffen” eine besondere Dimension: Er war von 1990 bis 2011 bei der Bundeswehr-Kommandantur auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr stationiert und hat beste Kontakte zur U.S.-Army.
“Gegenstück zu Trump”
So pflegt er auch Freundschaften zu ehemaligen Kommandeuren, etwa Richard G. Jung und Kevin A. Poole. Beide waren überrascht und erfreut über die überraschende Wahl eines US-Amerikaners zum neuen Papst. Auch persönlich setzt Morgenstern große Hoffnungen auf Papst Leo XIV.: “ein Gegenstück zu Trump”. Bemerkenswert sei, dass seine ersten Worte und die erste Predigt dem Frieden galten. “Ich denke, er kann etwas bewegen.”
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