[Update] Mutter bedankt sich für Anteilnahme – Floß trauert um neunjähriges Opfer von Magdeburg

Floß/Magdeburg. Das Entsetzen hat sich nicht gelegt. In der Marktgemeinde Floß ist die Trauer um den neunjährigen Buben groß, der am Freitagabend bei einem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ums Leben kam.

Mit ausdrücklicher Erlaubnis der Mutter: Dieses Foto zeigt den neunjährigen André, das jüngste Opfer des Anschlags auf den Christkindlmarkt in Magdeburg. Foto: privat

Im Vorabendgottesdienst am Samstag äußerte sich dazu Pfarrer Max Früchtl. Laut BR sagte er: „Viele sind mit ihnen zutiefst erschüttert und betroffen.“ Auf diese Weise aus dem Leben gerissen zu werden, sei furchtbar. Der Pfarrer bat seine Gemeinde darum, für den Buben und seine Familie zu beten. Die Glocken läuteten.

Der verstorbene Neunjährige ist 2015 in Weiden geboren und wuchs mit vier Geschwistern in Floß auf, wo er auch zur Schule ging. Erst vor kurzem ist er mit seiner Mutter und einem älteren Bruder nach Niedersachsen gezogen. Die Familie lebte in einem kleinen Dorf, etwa 60 Kilometer westlich von Magdeburg. In Floß wohnen nach wie vor der Vater und weitere Geschwisterkinder sowie viele Verwandte.

Dem Pfarrer brach beim Gottesdienst immer wieder die Stimme. Er kennt die Familie, er kennt den Jungen. Horrormeldungen dieser Art seien meist anonym, in diesem Fall rücken sie plötzlich ganz nah. Gott sei „stärker als die Kraft des Fahrzeugs, das dieses Kind überrollt hat“, so Früchtl. „Und er ist unendlich mächtiger als die Bosheit dessen, der dieses Unheil angerichtet hat.“

Facebook-Post der Mutter geht um die ganze Welt

Die Mutter des Kindes hatte am Samstag einen Facebook-Post abgesetzt, der bislang 188.000 Mal in der ganzen Welt geteilt wurde. Sie hatte gebeten, ihren „kleinen Teddybär“ zumindest virtuell noch einmal um die Welt fliegen zu lassen. Ihre Worte: „André hatte keinem was getan. Er war doch erst 9 Jahre bei uns auf der Erde. Wieso nur. Wieso nur.“ Sie verspricht ihrem Jüngsten: „Du wirst immer in unseren Herzen weiterleben. Das verspreche ich dir.“

Die Mutter ist nach eigenen Angaben „sprachlos“ über die Resonanz: „Danke für die Anteilnahme.“

Auch in seinem neuen Wohnort in Niedersachsen ist die Trauer um den Jungen groß. Er war Mitglied der Jugendfeuerwehr in dem Dorf im Landkreis Wolfenbüttel. Diese startete eine Spendenaktion, um der Familie zumindest die Begräbniskosten abzunehmen. Die niedersächsische Jugendfeuerwehr schreibt dazu: „Besonders schmerzt uns der Verlust eines so jungen Lebens aus unseren eigenen Reihen. André, 9 Jahre alt und engagiertes Mitglied der Kinderfeuerwehr Warle, aus dem Bezirk Braunschweig, wurde durch diese sinnlose Tat aus dem Leben gerissen.“

Außer dem neunjährigen Schüler starben bei dem Anschlag weitere vier Frauen (45, 52, 67 und 75 Jahre alt), rund 200 Menschen wurden teils schwer verletzt. Der Fahrer befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen lauten auf fünffachen Mord.

Anschlag auf Christkindlmarkt in Magdeburg

Hintergründe zur Bluttat auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg lesen Sie hier.

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2 Kommentare

Kerstin Lämmerhirt - 10.01.2025

Mir tut es unendlich leid was passiert ist und die Familie wurde von unserer Regierung so im Stich gelassen. Sie sollten sich schämen kein wort des bedauern. Ich hoffe die sind nicht so piotätslos und kommen zu der Trauerfeier. Ich wünsche euch an diesem Tag viel Kraft.😇🙏😢

Daniel - 23.12.2024

Mein ❤️ Beileid den Angehörigen, es ist nur Traurig, ein Kind zu verlieren. Gruss aus der 🇨🇭