Pharma Stulln ist weiter auf Wachstumskurs
Stulln. Die Pharma Stulln GmbH will in den nächsten Jahren die Herstellung von Arzneimitteln und medizinischen Produkten verdoppeln und benötigt dazu mehr Platz. Der Gemeinderat genehmigt bei der Sitzung im Rathaus einstimmig die ersten Bauanträge. Im Fokus steht ein neues Entwässerungskonzept.

Der Hersteller von Augentropfen, Nasensprays und Inhalationslösungen ist zwar weltweit tätig, aber seit der Gründung vor über 60 Jahren fest mit dem Standort Stulln verwurzelt. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 370 Mitarbeiter. „Am Ende der Ausbauphase werden es 450 sein“, rechnet Geschäftsführer Dr. Christoph Stuhldreher.
Er kündigt für die nächsten beiden Jahre den Bau von drei weiteren Produktionsstätten mit Büros, eines Versorgungstunnels, einer Lagerhalle und eines Energiegebäudes an. Im Zuge
dieser Maßnahmen werden auch 300 neue Autostellplätze entstehen. Das Werk reagiert mit den Maßnahmen auf das kontinuierliche Wachstum in den letzten Jahren. „Wir haben uns auf dem Weltmarkt etabliert“, so der Geschäftsführer.
Jede Menge Stellplätze
„Allein die Zahl der Stellplätze lässt den Umfang der Baumaßnahmen erahnen“, sagte Bürgermeister Hans Prechtl bei der Gemeinderatssitzung im Rathaus. Weil es für das Gelände an der Werksstraße nur einen Flächennutzungs-, aber keinen Bebauungsplan gibt, beschließt der Gemeinderat jede einzelne Maßnahme für sich. „Dem, was uns heute vorliegt, müssen wir das gemeindliche Einvernehmen erteilen“, gab der Bürgermeister den
Gemeinderäten zu verstehen.
Neues Bewässerungskonzept
Im Zuge der Betriebserweiterung plant das Unternehmen auch ein neues Entwässerungskonzept. Neben einer unterirdischen Regenwasserrückhaltung sind
Schmutz- und Oberflächenwasserkanäle sowie Entwässerungs- und
Versickerungsmulden geplant.
Das Schmutzwasser soll über die vorhandenen Kanäle zur Verbandskläranlage Wölsendorf geleitet und behandelt werden. Das Oberflächenwasser soll in Rigolen zurückgehalten und gedrosselt an das öffentliche Netz abgegeben werden. Der Gemeinderat stimmte auch dem Antrag auf Anschluss der neuen Grundstücksentwässerungsanlage an das öffentliche
Kanalnetz zu.
Überschreitung genehmigt
Eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans „Wiesenweg II“ genehmigte der Gemeinderat beim Antrag auf Errichtung eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage im Kornweg 18. Es geht um die Überschreitung der zulässigen Baugrenze und die Errichtung einer Stützmauer zur Absicherung von Aufschüttungen. „Wir halten das für vertretbar“, gab der Bürgermeister die Meinung der Bauabteilung wieder.
Die Gemeinde Stulln wird Mitglied im Oberpfälzer Waldverein und folgt damit dem Beispiel von mittlerweile 26 der 33 Landkreisgemeinden, die sich zu diesem Schritt bereits entschlossen haben. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt 41 Euro. Das Ingenieurbüro Weierich in Oberaurach wurde mit einer gewässerökologischen Untersuchung des Ochsenbaches beauftragt. Die Kosten betragen 28.700 Euro.
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