Pleystein trauert um engagierten Bürger Ludwig Putzer

Pleystein. Ludwig Putzer verstarb am 26. Mai 2025 im Alter von 72 Jahren. Er war bekannt für seine langjährige Arbeit im Kabelwerk, sein Engagement in Pleystein und seine Leidenschaft für die Wallfahrt nach Altötting.

Ludwig Putzer verstarb am 26. Mai 2025 im Alter von 72 Jahren. Foto: Walter Beyerlein

Am 26. Mai 2025 verstarb Ludwig Putzer im Alter von 72 Jahren. Zu Beginn seiner Ansprache beim Trauergottesdienst am Donnerstagnachmittag zitierte Pater Thomas Mühlberger ein Gedicht aus einem Liederbüchlein, dessen erste Zeile heißt „wir sind Pilger, Menschen, die sich aufmachen Gott zu finden“.

Ein bewegtes Leben und ein bleibendes Erbe

Diese Worte gelten auch für den Verstorbenen, der über lange Zeit den langen Weg bei der Regensburger Fußwallfahrt nach Altötting gegangen ist, sagte der Geistliche. Und dem langen Pilgerweg ähnlich beschrieb Pater Thomas Mühlberger das Leben des Verstorbenen, der am 7. Oktober 1952 geboren und in Miesbrunn mit sechs Geschwistern in einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen ist. Im Jahr 1966 begann Ludwig Putzer seine Lehre beim Kabelwerk in Floß. Und selbst in dieser Zeit führte der Weg den jetzt Verstorbenen all morgendlich zunächst in den Stall, bevor er zu Fuß nach Pleystein ging, um dann mit dem „Bockl“ nach Floß zu seiner Lehr- und späteren Arbeitsstelle zu fahren. Daraus sei eine regelrechte lebenslange Partnerschaft geworden, denn Ludwig Putzer arbeitete 44 Jahre lang im Kabelwerk als Werkzeugmacher, erinnerte der Geistliche. Im privaten Lebensablauf hatte nach den Worten von Pater Thomas Mühlberger das Jahr 1970 eine entscheidende Bedeutung.

Damals lernte er im Pleysteiner Wirthaus Zimmermann seine spätere Frau kennen, die dort als Bedienung tätig war. Im Jahr 1975 schlossen Ludwig Putzer und Helene Dornisch den Bund fürs Leben. Und wie es das Schicksal will, in zwei Wochen hätten Ludwig und Helene Putzer ihre Goldene Hochzeit feiern können. In der Ehe wurden die Kinder Marcus und Sandra geboren. Im Jahr 1984 folgte der Einzug ins neu gebaute Eigenheim.

Leidenschaft und Engagement

Pater Thomas Mühlberger erinnerte auch an die besonderen Leidenschaften Ludwig Putzers. Dazu gehörte vor allem das Fußballspielen, wo der Verstorbene als Torwart agierte. Zudem hat sich Ludwig Putzer im öffentlichen Leben der Stadt Pleystein engagiert und war auch noch Schöffe beim Weidener Amtsgericht.

Doch besonders lag Ludwig Putzer die Wallfahrt nach Altötting am Herzen. Zunächst ging der Verstorbene die gesamte Strecke von Pleystein nach Altötting zu Fuß mit, später musste er aufgrund gesundheitlicher Probleme kürzer treten. Dies habe auch dazu geführt, dass Ludwig Putzer vorzeitig in den Ruhestand gehen und auch seine Mitarbeit bei den Vereinen einschränken musste, erinnerte der Geistliche.

Dank medizinischer Technik konnte auch das Herz Ludwig Putzers immer weiter schlagen und brachte ihm Mut und Ermutigung. Er habe sein ganzes Herz in seine Familie, besonders seine Enkelkinder gelegt, beschrieb Pater Thomas Mühlberger das weitere Leben Putzers, für den der Kreuzberg der zentrale Mittelpunkt war, wo er sich mit verschiedenen Aufgaben engagierte. „Auf dem Pilgerweg, seinem Lebensweg hat er sich mit seinem großen Herzen eingebracht“.

Würdigung durch Stadt und Gemeinde

Bürgermeister Rainer Rewitzer würdigte Ludwig Putzer, Stadtrat von 2002 bis 2020, als Menschen, der die Stadt Pleystein mit seinem Herzen und Engagement, vor allem mit seiner stillen Fürsorge geprägt habe und seinem überlegtem Handeln sowie einem offenen Ohr für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger in dauernder Erinnerung bleiben werde. In der CSU-Fraktion sei der Verstorbene liebevoll „Onkel Ludwig“ genannt worden, eine Wertschätzung, die mehr als jeder offizielle Titel bedeute, sagte der Bürgermeister. Die Natur „rund um den Kreuzberg“ sei für Ludwig Putzer eine „Herzenssache“ gewesen.

Ehrenvolle Nachrufe

Altbürgermeister Johann Walbrunn sprach die Nachrufe für die Fußwallfahrer, die Feuerwehr Pleystein und den Pfarrgemeinderat. Bei der Diözesanwallfahrt sei für Ludwig Putzer der Einzug in Altötting über den Kapellplatz, vorbei an der Gnadenkapelle zur Basilika St. Anna alljährlich ein unbeschreibliches Glaubenserlebnis gewesen, sagte Johann Walbrunn.

In die Freiwillige Feuerwehr Pleystein trat Ludwig Putzer im Jahr 1968 ein und wurde sofort in den aktiven Dienst aufgenommen und war auch immer einsatzbereit, wenn eine Alarmierung erfolgte. Die Trauerredner Hans Mühlhofer (KAB), Stefan Kabitschke (Freibadförderverein), Max Baierl (OWV), und Alois Hubmann (Fotoclub) würdigten das oftmals Jahrzehnte lange Engagement des Verstorbenen und versicherten, dies in dauernder Erinnerung zu behalten.

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