Professor Erich Bauer – „Bildungs-Botschafter“ für die Oberpfalz

Weiherhammer/Amberg. Ohne seine Innovationskraft, ohne sein strategisches Denken und ohne seine vertrauensvollen Beziehungen als „diskreter Türöffner“ wäre unsere Region nicht so zukunftsfähig aufgestellt. Professor Dr. Erich Bauer gilt als eine Art personifizierte Denkfabrik für die Oberpfalz. Sein 65. Geburtstag am Montag ist Anlass, einen publizistischen Blick auf das Lebenswerk zu werfen.

Foto: Clemens Fütterer

Bei der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens im Februar 2023 rühmte ihn der zuständige Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, als „ausgezeichneten Netzwerker“, der Begeisterung, Mut und Tatkraft auf die Partner in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik übertrage: „Sie sind ein vorbildlicher Botschafter für eine zukunftssichere Region.“

Ohne Erich Bauer gäbe es die „Wissensregion Oberpfalz“ wohl nicht in dieser Ausprägung. Als ehemaliger Präsident entwickelte er die OTH Amberg-Weiden von 2003 bis 2015 von einer anfangs kleinen, provinziellen Fachhochschule zu einer Hochschule für angewandte Wissenschaften – mit Strahlkraft.

Modelle mit Vorbildcharakter

Sein Verbund mit der Hochschule Regensburg wird landesweit als Meilenstein gesehen: Ebenso wie das von ihm initiierte Drei-Säulen-Modell der Hochschulfinanzierung mit einer Partnerschaft von führenden Unternehmen in der nördlichen und mittleren Oberpfalz, die einzigartigen Stipendienmodelle („Amberger Modell“) oder der Ausbau der OTH zu einem Zentrum für ost- und mitteleuropäische Sprachen.

Kreativ (und findig) managte der OTH-Präsident den dritten Bauabschnitt der Hochschule in Weiden. Als das zuständige Ministerium in München noch etwas zögerlich bei den Finanzmitteln auf der Bremse stand, schaffte Prof. Bauer mit Großspenden aus der Nordoberpfälzer Wirtschaft Fakten – und machte so den Weg für die Erweiterung frei.

Bestens vernetzt

Bei der Fortentwicklung und Aufwertung der OTH Amberg-Weiden kamen Erich Bauer seine exzellenten wie diskreten Verbindungen zugute. Die Vernetzung beruhte auf seiner Tätigkeit als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der CSU-Landtagsfraktion und beim Bayerischen Bauindustrieverband in den 90er Jahren. Er verfasste Reden unter anderem für Franz-Josef Strauß, arbeitete damals eng mit dem verstorbenen Landtagspräsidenten Alois Glück zusammen.

Aus- und Weiterbildung neu gedacht

„Bei allen Unternehmungen muss man zuerst den Menschen sehen“: Aus dieser Haltung heraus übernahm der „gelernte Theologe“ (katholischer Diplom-Theologe) im Jahr 2016 die Leitung des Überbetrieblichen Bildungszentrums in Ostbayern (ÜBZO). Das Tochterunternehmen des Weltkonzerns BHS Corrugated in Weiherhammer ging 2017 in der gemeinnützigen Lars und Christian Engel Stiftung (LUCE) auf.

Mit versierter Passion widmet sich Prof. Bauer dem Ziel der Stiftung, aus der Oberpfalz eine modellhafte Wissensregion mit allen relevanten Partnern zu gestalten – und voranzutreiben. Beim ÜBZO blieb quasi kein Stein mehr auf dem anderen: Digitalisierung und KI mit permanenten Innovationsprozessen sind – im wahrsten Wortsinn – keine Fremdwörter mehr. So steht beispielsweise das Excellenz-Cluster „ABBO“ (Allianz für berufliche Bildung in Ostbayern) für neuartige Aus- und Weiterbildungskonzepte.

Immer engagiert für die Region

„Wir dürfen Bildung nicht durch Bilder ersetzen“, sagt Prof. Erich Bauer im Gespräch mit OberpfalzECHO. Er habe immer frei nach dem Motto von John F. Kennedy gehandelt: „Frage nicht, was die Oberpfalz für dich tun kann, sondern was du für die Oberpfalz bewirken kannst.“

Auch privat schaffte der Jubilar den Spagat zwischen den (früher) konkurrierenden Städten Amberg und Weiden. Er lebt mit seiner Familie (Ehefrau und zwei erwachsene Töchter) in der Amberger Altstadt – und trägt beruflich Verantwortung in Weiherhammer, unweit von Weiden im Landkreis Neustadt/WM. Ad multos annos, Professor Erich Bauer!

* Diese Felder sind erforderlich.