Projektstart für grenzüberschreitende Waldkindergärten

Trabitz. Am 8. Mai startete das grenzüberschreitende Projekt "Kinder, Wald und Zukunft" zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen bayerischen und tschechischen Waldkindergärten. Der Förderzeitraum läuft bis Ende 2027 und zielt auf die Stärkung nachhaltiger Vorschulpädagogik in der Grenzregion.

Wunsiedels Landrat Peter Berek (links) mit dem Geschäftsführer von LearingCampus Stephan Müller (Zweiter von rechts) zum offiziellen Start des grenzüberschreitenden Projekts „Kinder, Wald und Zukunft“. Foto: LearningCampus gGmbH

Am 8. Mai überreichte Euregio-Präsident und Landrat Peter Berek in Trabitz den Förderbescheid für unser neues INTERREG-Projekt. Gemeinsam mit unserem tschechischen Partner Lesní MŠ Pod Lipami wollen wir die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen bayerischen und tschechischen Waldkindergärten intensivieren. Das Projekt stärkt die nachhaltige, naturverbundene Vorschulpädagogik in der Region, fördert die Vernetzung der Einrichtungen und entwickelt neue Ansätze für die grenzüberschreitende Fachkräftebildung. Der Förderzeitraum läuft bis Ende 2027 und wird über den Kleinprojektefonds des INTERREG-Programms Bayern-Tschechien finanziert.

Offizieller Start des Projekts

Die Übergabe des Förderbescheids ist der offizielle Startschuss für ein Projekt, das die Zusammenarbeit zwischen bayerischen und tschechischen Waldkindergärten stärkt und damit ein Zeichen für eine nachhaltige, naturverbundene Vorschulpädagogik in der Grenzregion setzt. Gemeinsam mit dem tschechischen Partner verfolgt die Learning Campus gGmbH das Ziel, den Wald als natürlichen Lernraum zu nutzen und den Bildungsansatz des Waldkindergartens weiter zu etablieren. In der Oberpfalz setzt die Learning Campus gGmbH als Träger mit mittlerweile zehn Standorten auf diesen Ansatz. In der Region Cheb verfolgt Lesní MŠ Pod Lipami denselben umweltpädagogisch orientierten Bildungsansatz. Beide Träger eint das Ziel, die natürlichen Ressourcen des Böhmer- und Oberpfälzer Waldes als vielfältigen und geschichtsträchtigen Bildungsort zu nutzen, anstatt auf künstlich geschaffene Lernräume zurückzugreifen.

Schon seit Mai 2022 besteht zwischen Lesní MŠ Pod Lipami und der Learning Campus gGmbH ein loser Kontakt. Gegenseitige Besuche der jeweiligen Leitungsteams legten in den vergangenen Monaten den Grundstein für die Zusammenarbeit. Konkret wurde die Projektidee am 20. Februar 2024 bei einem Treffen mit dem Ziel, die Kooperation zu festigen. Nun ist mit dem Förderbescheid ein wichtiger Meilenstein geschafft. „Eine Partnerschaft dieser Art macht nicht nur Sinn, sondern weist in die Zukunft“, so Stephan Müller, Geschäftsführer der Learning Campus gGmbH. „Wir freuen uns über die gemeinsamen Schritte und den Gewinn für die gesamte Grenzregion.“

Wunsiedels Landrat Peter Berek (links) mit dem Geschäftsführer von LearingCampus Stephan Müller (Zweiter von rechts). Foto: LearningCampus gGmbH

Pädagogische und umweltpolitische Ziele

Ziel des Projekts ist es unter anderem, den Ansatz der Waldkindergärten in der bayerisch-tschechischen Grenzregion durch Qualitätszirkel, Hospitationen und Entwicklungswerkstätten zu stärken. Parallel dazu soll das Projekt zur Erhaltung der biologischen Vielfalt der Wälder sowie zum Klima- und Umweltschutz beitragen. Dabei agiert das Projekt auf zwei Zielebenen: Zum einen die Verbesserung der pädagogischen Qualität im Blick auf die Arbeit beider Partner. Der Weg dorthin führt über den Austausch zu pädagogischen Themen, wodurch die Erziehenden neue Ansätze und Methoden kennenlernen und in ihre Arbeit integrieren können. Das Ergebnis ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität in beiden Regionen. Für die LearningCampus gGmbH ist der Dreh- und Angelpunkt dabei die LearningCampus-Pädagogik. Nicht zuletzt durch die Gründung eines hauseigenen Weiterbildungsinstituts hat das Unternehmen vor vielen Jahren bereits einen wichtigen Schritt getan, um seinen einmaligen pädagogischen Ansatz noch mehr in die Breite zu bringen. Das Projekt „Kinder, Wald und Zukunft“ soll diese Bemühungen noch weiter verstärken.

Parallel zu den pädagogischen Zielen geht es bei dem Projekt um die Stärkung der Zusammenarbeit in der Grenzregion. Dazu fördert das Projekt die Kooperation zwischen den Trägern und den Gemeinden in der Grenzregion sowie deren Kooperationspartnern wie den Naturparks und Forstgebieten. Weitere gemeinsame Projekte sowie eine noch stärkere Vernetzung der Region können daraus resultieren. Enge Schnittstellen ergeben sich auch im Hinblick auf die gemeinsame berufliche Ausbildung, da im Rahmen der Entwicklungswerkstätten Möglichkeiten einer grenzüberschreitenden Ausbildung bzw. Ausbildungsmodule für Ergänzungskräfte und gesetzlich anerkannte Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen besprochen werden.

Beitrag beider Partner zur Grenzregion

Was beide Partner in die Zusammenarbeit einbringen? Die jeweilige Expertise sowie einen handlungsorientierten Ansatz, der auf nachhaltige Weise in die Zukunft führt. Die Learning Campus gGmbH bringt ergänzend dazu ihre langjährige Expertise im Bereich frühkindlicher Bildung und Erlebnispädagogik ein. Als zertifizierter Träger des Bayerischen Staatsministeriums und des Instituts für Frühpädagogik gewährleistet das Unternehmen aus Trabitz Qualität und Nachhaltigkeit in der Projektumsetzung. Lesní MŠ Pod Lipami wird seine Fachkenntnisse und sein Netzwerk aktiv einbringen, um den Bildungsansatz in der Grenzregion weiterzuentwickeln. Bis Ende 2027 läuft der Förderzeitraum, innerhalb dessen das Projekt seine Wirkung auf mehreren Ebenen entfalten soll. Finanziert wird das Projekt aus dem Kleinprojektefonds des INTERREG-Programms Bayern-Tschechien, welches die Förderung grenzübergreifender Projekte zum Ziel hat. Mit dem Förderbescheid stehen in Trabitz die Zeichen auf Zukunft über die Grenzen hinweg.

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