Protestmarsch gegen die Sparpläne für die Krankenhäuser findet jetzt doch statt

Tirschenreuth. Das dürfte die Verantwortlichen am Klinikum Nordoberpfalz AG, in den Landratsämtern und der Stadt Weiden überraschen – und auch kaum freuen: Der im Dezember abgesagte Protestmarsch gegen die Restrukturierung der Krankenhäuser der KNO findet am 14. Januar 2024 nun doch statt.

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Es wird nun doch protestiert für den Erhalt der Notaufnahme am Krankenhaus Tirschenreuth. Foto: OberpfalzEcho

“Wir machen uns sonst unglaubwürdig”, sagt Notarzt Dr. Wolfgang Fortelny angesichts neuer Erkenntnisse und mehr als 45.000 Unterschriften der Petition “Verhindert die Schließung unserer Krankenhäuser!” https://www.change.org/p/verhindert-sie-schlie%C3%9Fung-unserer-krankenh%C3%A4user-helft-uns-dabei-die-krankenh%C3%A4user-im-tirschenreuth-und-kemnath-zu-retten-und-der-sparpolitik-im-gesundheitswesen-den-kampf-abzusagen?redirect=false.

Initiiert haben die Petition die Notärzte Dr. Wolfgang Fortelny, Dr. Kurt Fortelny, Dr. Bertram Völkl, Dr. Achim Nemsow, Dr. Hans Jürgen Jokiel, Dr. Mathias Kalkum und Katharina Fortelny sowie die Fachärztin Dr. Annemarie Schraml und der Notfallsanitäter i. A. Jakob Meyer. Die im Dezember geplante Demonstration hatten die Organisatoren abgesagt, um zunächst mit der Spitze der Klinken Nordoberpfalz AG und den Trägern (Landkreise Tirschenreuth und Neustadt/WN, Stadt Weiden) eingehend zu reden.

Notaufnahme durchgehend offen halten

Wie berichtet, wollten die Betroffenen nicht hinnehmen, dass am Krankenhaus Tirschenreuth Gynäkologie, Geburtshilfe und Chirurgie geschlossen, die Notfallversorgung in den Krankenhäusern Tirschenreuth und Kemnath eingeschränkt und die Geriatrie in Erbendorf aufgegeben werden sollen. Die Unterzeichner der Petition hatten die Kliniken Nordoberpfalz AG aufgefordert, den Plan zur Umstrukturierung „vorerst auf Eis zu legen“. Sie machten sich für eine Regelversorgung im Krankenhaus Tirschenreuth mit Fachabteilungen für Innere Medizin, Chirurgie, Anästhesie, Intensivmedizin und eine „durchgehend besetzte Notaufnahme mit der notwendigen Hintergrundvorhaltung“ stark. 

“Unbedingt friedlich”

Der Protest richtete sich in erster Linie gegen die Einschränkungen in der Notfallversorgung. Kurz vor Weihnachten gab der Landkreis Tirschenreuth bekannt, dass die Notfallambulanz am Krankenhaus Tirschenreuth weiterhin rund um die Uhr betrieben werden soll. Für die Finanzierung springe der Landkreis in die Bresche. Der Waldsassener Wolfgang Fortelny betont: „Nachdem wir einen ersten Teilerfolg erzielen konnten und nun die Unterstützung des Landkreises Tirschenreuth haben, müssen wir weiterhin in der Öffentlichkeit präsent sein“, heißt es in einem Schreiben an die Medien. Die Absage der Aktion im Dezember sei nötig gewesen, weil „eine sehr konstruktive Zusammenarbeit von KNO, den Trägern und uns abzusehen war“. Mittlerweile habe man viele Informationen einholen können und “es ist an der Zeit, öffentlich zu zeigen, wie viele Menschen hinter den Zahlen und Unterschriften stecken”, hoffen die Initiatoren auf eine große Beteiligung am Protestmarsch, der “unbedingt friedlich ablaufen” soll.

“Einrichtungen und Geräte erhalten”

Es sei wichtig, alle Einrichtungen und Geräte sowie die Fachabteilungen mit einer Intensivstation in Tirschenreuth weiter vorzuhalten. Die Kliniken in Weiden und Marktredwitz könnten alleine die Versorgung der Bevölkerung kaum bewältigen. Dr. Fortelny verweist auf einen Vorfall vom 28. Dezember: “Die Notaufnahme in Weiden war am Donnerstag abgemeldet. Nur die Schockräume waren offen.” Deshalb habe man die Notaufnahme dort nicht anfahren können.

Der Protestmarsch am Sonntag, 14. Januar 2024, startet ab 14 Uhr von der Notaufnahme am Krankenhaus Tirschenreuth in Richtung Landratsamt und danach zum Fischhofpark.

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