PV-Anlage halbiert Stromkosten an Realschule in Sulzbach-Rosenberg

Sulzbach-Rosenberg. Auf der Walter-Höllerer-Realschule geht die größte Photovoltaik-Anlage des Landkreises auf dem Turnhallendach an den Start. Sie soll ab Ende Dezember Strombezug halbieren und jährlich 78.960 kg CO2 sparen.

Die Module der PV-Anlage nehmen das ganze Dach der Dreifachturnhalle der Walter-Höllerer-Realschule ein. Foto: Sunline Solarstrom GmbH, Fürth

Neue Photovoltaikanlage für die Walter-Höllerer-Realschule

Es gab dort schon eine PV-Anlage auf dem Schuldach aus dem Jahr 2020; sie leistet 29,7 kWp (Kilowattpeak). 108 Module mit einer Leistung von je 275 Wp sind dort installiert. Die Ausrichtung ist Ost-West mit einer zehn-Grad-Neigung. Peter Gollwitzer vom Gebäudemanagement des Landkreises Amberg-Sulzbach erklärt den bisherigen Stand: “Es handelt sich um eine Eigenverbrauchsanlage mit Überschusseinspeisung, gebaut von Grammer-Solar Amberg.” Sie hat vor fünf Jahren gut 31.000 Euro gekostet und läuft seitdem ohne Probleme. Stromkosten halbieren und später sogar noch Geld verdienen – eine gut konzipierte Photovoltaikanlage ist eine perfekte Investition in den Umweltschutz.

Mittlerweile ist die neue Photovoltaikanlage auf dem Turnhallendach der Realschule vollständig montiert und grundsätzlich betriebsbereit: Die Sunline Solarstrom GmbH aus Fürth errichtete in vier Monaten Bauzeit seit August das neue Prachtstück. 198 kWp vermögen die insgesamt 440 Module mit einer Leistung von je 450 Wp zu erzeugen. Sie sind ebenfalls nach Ost-West ausgerichtet und zehn Grad geneigt.

Auch hier handelt es sich um eine Eigenverbrauchsanlage mit Überschusseinspeisung. Aktuell wird gerade die Fernwirktechnik des Energieversorgers N-ERGY installiert. Anschließend muss die PV-Anlage noch softwaretechnisch eingestellt werden und eine Abnahme der N-ERGY erfolgen. Dann kann die Anlage offiziell in Betrieb gehen. “Der Landkreis hat hier rund 210.000 Euro investiert”, berichtet Peter Gollwitzer. Förderung gab es zwar keine, aber PV-Anlagen seien ja bekanntermaßen von der Umsatzsteuer befreit. Mit der Direktvermarktung, die man für eine Anlage größer als 100 kWp braucht, wurden die Stadtwerke Amberg beauftragt.

Leistungsdaten und Einsparpotenziale

Beide Anlagen, die ältere kleine und die neue große, können also ab Ende Dezember zusammengerechnet werden – es ergeben sich somit stolze 228,7 kWp als Gesamtleistung der PV-Anlagen an der Walter-Höllerer-Realschule (WHR). Hier lohnt sich ein Blick auf die Verbrauchsdaten 2024: Die Schule registriert einen Gesamt-Stromverbrauch von 270.894 Kilowattstunden pro Jahr. Die bestehende 29,7-kWp-Anlage steuerte zuverlässig durchschnittlich 25.445 kWh pro Jahr bei. Für die neue 198-kWp-PV-Anlage rechnen die Planer mit 188.000 kWh/Jahr. Bei einem kalkulierten Eigenverbrauch von 60 Prozent (das sind rund 128.000 kWh/Jahr) und einer ebenfalls errechneten Einspeisung von 40 Prozent (also rund 85.000 kWh/Jahr) ergibt sich ein prognostizierter Strombezug für die Schule von circa 142.894 kWh/Jahr für 2026 – und das ist nur mehr rund die Hälfte des bisher bezogenen Stroms.

Fazit von Peter Gollwitzer: “Die beiden PV-Anlagen werden die Stromkosten also um rund 50 Prozent reduzieren und 78.960 kg CO2 pro Jahr einsparen.” Die Anlage an der WHR ist die erste Anlage auf den Landkreis-Liegenschaften größer als 30 kWp und somit die größte PV-Anlage im Landratsamt-Bestand.

Starke Worte aus dem Landratsamt

Landrat Richard Reisinger ist mächtig stolz auf diese neue Errungenschaft: “Mit der Inbetriebnahme dieser großen Photovoltaikanlage setzen wir ein starkes Zeichen für nachhaltige Energiegewinnung und Klimaschutz im Landkreis”, meint er. Die beiden Anlagen auf Schule und Turnhalle seien ein wichtiger Schritt, um die Landkreisliegenschaften energieautarker und umweltfreundlicher zu gestalten. “Wir investieren in die Zukunft unserer Region und leisten einen aktiven Beitrag zur Energiewende. Die neue PV-Anlage auf unseren Gebäuden zeigt, wie Kommunen und Landkreise Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen können.” Natürlich seien diese Photovoltaikanlagen auch ein Vorbild für andere Kommunen und Unternehmen. Sie zeigten, dass nachhaltige Energieerzeugung nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich tragfähig sei.

Klimaschutzbeauftragter betont Vorbildfunktion

Die Vorteile sieht aber Martin Kopp, Klimaschutzbeauftragter des Landkreises, ganz klar: “Die PV-Anlage stellt einen wichtigen Schritt dar, um die Energieeffizienz unserer Landkreisliegenschaften weiter zu steigern und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.” Denn es herrsche damit quasi eine Win-win-Situation: “Mit dieser neuen PV-Anlage machen wir unsere Schule nicht nur unabhängiger und klimafreundlicher – wir zeigen zugleich, dass das Landratsamt seine Vorbildfunktion ernst nimmt und nachhaltiges Handeln aktiv vorlebt.” So gestalte man gemeinsam eine energiebewusste und zukunftsfähige Region. Martin Kopp zieht ein Fazit des Ganzen: “PV-Anlagen sind schon jetzt keine Frage der Ökologie, sondern vielmehr der Ökonomie. Diese Anlage ist nach circa sechs Jahren abbezahlt und erwirtschaftet (beziehungsweise spart) ab dann jedes Jahr rund 38.000 Euro für die Kämmerei.”

Hintergrund PV-Anlagen Landkreis-Liegenschaften

Amberg

  • Gesundheitsamt Amberg-Sulzbach, Adalbert-Stifter-Straße
  • Medienzentrum Amberg-Sulzbach, Beethovenstraße
  • Gebäude Führungsgruppe Katastrophenschutz, Adalbert-Stifter-Straße
  • Veterinäramt Amberg-Sulzbach, Hockermühlstraße 53

Sulzbach-Rosenberg

  • Sonderpädagogisches Förderzentrum
  • Walter-Höllerer-Realschule Sulzbach-Rosenberg (2 Anlagen)
  • Berufsfachschule Sulzbach-Rosenberg (Container)
  • HCA-Gymnasium

Der Landkreis betreibt nun insgesamt neun solcher Anlagen, und zwar (bis auf die neue auf der Realschule) alle mit einer Leistung zwischen 24 und 29 Kilowattpeak. Sie leisten zusammen rund 423,4 Kilowattpeak. Das entspricht einer geschätzten Zahl von rund 402.000 Kilowattstunden pro Jahr.

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