Rainer-Markgraf-Preis: Kreative Köpfe mit innovativen Ideen gesucht

Bayreuth. Die Rainer Markgraf-Stiftung wird dieses Jahr zehn Jahre alt. Seit 2018 vergibt sie einen, mit 20.000 Euro dotierten Preis. Auch heuer wieder. Bewerben können sich bis 13. September kluge Köpfe aus Oberfranken und der Oberpfalz.

In der komplett sanierten Markgraf-Villa hat auch die Stiftung ihren Sitz. Foto: Theo Kurtz

Die Rainer Markgraf Stiftung kann in diesem Jahr einen runden Geburtstag feiern. Vor zehn Jahren hatte sie der Unternehmer Rainer W. Markgraf aus der Taufe gehoben. Gefeiert wurde schon heuer im Juli. Nach jahrelanger Planungs- und Bauzeit konnte auf die Generalsanierung der Villa Markgraf in Bayreuth angestoßen werden. Seit 2016 stand der repräsentative Wohnsitz der Stifterfamilie leer. Nach der Sanierung ist im Obergeschoss die Oberfrankenstiftung eingezogen, im Erdgeschoss ist die Rainer Markgraf Stiftung daheim, der die Immobilie auch gehört.

Ehe blieb kinderlos

Die Ehe von Rainer Markgraf, der in dritter Generation das Bauunternehmen führte, blieb kinderlos. Um die Zukunft der Firma zu sichern, hatte er sich für eine Stiftung entschieden. Auch schon sein Vater Gerhard hatte sich intensiver mit diesem Gedanken getragen. „Wir sind im Grunde genommen in vierter Generation für das Unternehmen verantwortlich“, erläutert Florian Prosch. Er ist Vorstandsvorsitzender der Stiftung.

Heimat ans Herz gewachsen

Aber noch andere Ziele werden damit verfolgt. „Der Familie war ihre Heimat ans Herz gewachsen“, erzählt Stiftungsvorstandsmitglied Gabriele Hohenner. Die frühere Hauptgeschäftsführerin der IHK Oberfranken hatte die Markgrafs gut gekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Familie aus Böhmen vertrieben und fand zunächst in der Oberpfalz, genauer gesagt in Immenreuth eine neue Bleibe. In den 1960er Jahren wurde der Verwaltungssitz der Bauunternehmung von Immenreuth nach Bayreuth verlegt. „Der Familie war der Region wahnsinnig denkbar dafür, dass sie hier aufgenommen wurde“, erzählt Gabriele Hohenner.

Projekte in Oberfranken und der Oberpfalz

Rainer Markgraf, der 2015 im Alter von erst 59 Jahren starb, war es ein Anliegen, mit der Stiftung in Oberfranken und der Oberpfalz ausgewählte Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungs-Projekte zu unterstützen. Hochschulen und Universitäten profitieren vom Stiftungsvermögen ebenso wie gemeinnützige Organisationen, die sich in diesen Bereichen engagieren. In der Oberpfalz werden unter anderem der Geschichtspark in Bärnau unterstützt, aber auch das Kloster Speinshart und die alljährlich stattfindende Lange der Nacht der Wissenschaften der OTH Amberg-Weiden.

Bilden den Stiftungsvorstand: Gabriele Hohenner und Vorsitzender Florian Prosch. Foto: Theo Kurtz

Seit 2018 vergibt die Bayreuther Stiftung auch den nach ihrem Gründer benannten, mit 20.000 Euro dotierten Preis. „Wir wollen kreative Köpfe mit innovativen Ideen belohnen“, betont Prosch. Zum ersten Mal ging 2022 der Preis in die Oberpfalz. Damit bedacht wurden damals die Wirtschaftsjunioren Nordoberpfalz für ihr Projekt „MINT Sprint Nordoberpfalz“. In 20 Schulen in den Landkreisen Tirschenreuth und Neustadt/WN konnten dank der Initiative der Wirtschaftsjunioren Lernroboter angeschafft werden, um damit auch die MINT-Kompetenzen der Schüler zu verbessern.

Jedes Jahr 40 Vorschläge

Im Schnitt 40 Vorschläge landen jedes Jahr auf dem Tisch des Stiftungsvorstands. Und die wiederum können aber nur auf Empfehlung eines Paten oder Mentors eingereicht werden. „Damit stellen wir sicher, dass auch die Qualität der Vorschläge unseren Vorstellungen entspricht“, betont Prosch. Eine drei- oder vierköpfige Jury ermittelt den Preisträger. „Das ist wirklich nicht einfach, aber interessanterweise kommen alle Jurymitglieder zum gleichen Ergebnis“, erzählt Gabriele Hohenner.

Wer mitmachen will: Bis 13. September können die notwendigen Unterlagen eingereicht werden. Weitere Informationen und die Vergaberichtlinien zum Rainer-Markgraf Preis findet man auf www.rainer-markgraf-stiftung.de.

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