Relegationsdramen am Sonntagnachmittag im Spielkreis Amberg/Weiden
Weiden. Zwei Spiele in der Kreisklassen-Relegation standen am Sonntag auf dem Programm, und zweimal mussten die Mannschaften über die volle Distanz gehen.

Relegation Kreisklasse AM/WEN
Sonntag, 18.05.2025
Inter Bergsteig Amberg II – DJK Ebnath 5:3 n.E. (1:0)
Die beiden Kreisklassenvertreter aus Amberg (Süd) und Ebnath (West) duellierten sich am Sonntagnachmittag vor 260 Zuschauern auf dem Sportgelände der DJK Seugast, die in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiert. In einem sehr kämpferischen Spiel starteten die Amberger druckvoll und gingen mit einem Freistoßtreffer von Leon Sogojeva in der 11. Spielminute in Führung. Ebnath brauchte einige Zeit, um sich davon zu erholen, kam aber vor der Pause zu mehreren guten Möglichkeiten, die aber ungenutzt blieben.
In Halbzeit zwei waren es wieder die Spieler vom Bergsteig, die das Spiel diktierten. Nach einem Torwartfehler war es in der 53. Spielminute dann wieder Sogojeva, der zum zweiten Treffer für Amberg traf. Ebnath versuchte zwar, wieder in die Begegnung zu kommen, lief sich aber vielmals an der gegnerischen Abwehr fest. Doch dann eine Szene, die das Spiel zum Kippen brachte. Ambergs Keeper Liri Bajrami griff außerhalb des Strafraums mit der Hand nach dem Ball und bekam die Rote Karte gezeigt. Den darauf fälligen Freistoß versenkte Pascal Ponnath eiskalt zum Anschlusstreffer. Ebnath kam nun immer stärker auf. In der 80. Spielminute musste der sehr gut leitende Schiedsrichter Matthias Zahn dann nach einem Gerangel zweimal die Rote Karte zücken. Betroffen waren von der DJK Torjäger Michael Precan und bei Amberg Jason Hawliceck. Kurz darauf dann der Ausgleich, als Ebnaths Pavel Neumann die Kugel über die Linie brachte. Und Ebnath hätte sogar noch gewinnen können, aber u.a. war hier die Latte im Weg.
In der Verlängerung taten sich beide Teams dann sehr schwer, der Kräfteverschleiß war jetzt deutlich zu spüren. Chancen waren jetzt Mangelware, doch einen Aufreger gab es noch, denn der Unparteiische musste, in einem weitgehendst fairen Spiel, noch einmal den roten Karton zücken. DJK-Akteur Marco Serfling traf es dabei. Danach ging es in das Elfmeterschießen, und hier waren die Amberger dann effektiver. Zweimal scheiterten die Ebnather Spieler, nur einmal Bergsteig und so feierte man den Klassenerhalt.
“Elfmeterschießen ist eine Glückssache, man steht hier an der Seitenlinie und kann nichts machen“, so ein doch etwas enttäuschter Ebnather Trainer Johannes Reiß. „Ich mache hier auch keinem einen Vorwurf.“ Nun muss man in Ebnath auf die nächste Chance hoffen, wenn es im Relegations-Derby gegen den TSV Kastl geht. Der Ex-Fußball-Profi Andreas Wächter, Trainer in Amberg, war natürlich hochzufrieden mit seinem Team. „Wer das Spiel heute gesehen hat, hat auch mitbekommen, wie spannend Relegationsspiele sind. Für schwache Nerven ist solch ein Spiel natürlich nichts.“
SG TSV Püchersreuth I / SV Floß I – TSV Kastl 8:7 n.E. (1:1)
Den bisherigen Zuschauerrekord in der Relegation gab es in Reuth, als die SG auf den A-Klassenvertreter aus Kastl traf. Nach einem wahren Elfmeter-Krimi vor 820 Zuschauern ist die SG Püchersreuth/Floss nach einjähriger Abstinenz wieder zurück in der Kreisklasse.
In der über die gesamte Spielzeit umkämpften, aber jederzeit fair geführten Partie kam der TSV Kastl etwas besser ins Spiel. In der 25. Spielminute brachte dann aber Matthias Strobel die SG mit 1:0 in Führung, der den Ball nach einem Doppelpass mit Stefan Blömer flach ins rechte kurze Eck unterbringen konnte. Die Kastler zeigten sich unbeeindruckt und konnten bereits sechs Minuten später mit einem sehenswerten Treffer zum 1:1 ausgleichen. Kögler setzte sich am 16er-Rand schön durch, flankte in den Strafraum zu Florian Kastner, der SG-Torwart Florian Trottmann mit einem Kopfball gegen die Laufrichtung keine Chance ließ. Kurz vor der Halbzeit hätte erneut Matthias Strobel seine Mannschaft in Führung bringen können, scheiterte jedoch frei stehend an dem reaktionsschnellen TSV-Torwart Mario Bauer.
Auch in der zweiten Halbzeit taten sich beide Offensivreihen schwer, Chancen zu kreieren, was aber der Spannung keinen Abbruch tat. In der Schlussminute der regulären Spielzeit hätte SG-Spieler Luca Bruischütz den Lucky Punch setzen können, der nach einer schönen Einzelaktion jedoch knapp am Tor vorbeizog. In der nachfolgenden Verlängerung besaß die SG zwar etwas mehr Spielanteile, die Kastler hielten jedoch gut dagegen und hatten in der 106. Spielminute selbst die Großchance zur Vorentscheidung. Lukas Gerner tauchte frei vor Trottmann auf, scheiterte jedoch an einer Glanzparade des Torhüters.
Das kräftezehrende Duell zweier gleichwertiger Mannschaften musste letztendlich im Elfmeterschießen entschieden werden. Hier trafen zunächst die jeweiligen ersten fünf Schützen. Nachdem Strobel seinen Elfmeter nur an den Pfosten gesetzt hatte, hatte der Kastler Philipp Wöhrl die Entscheidung auf dem Fuß. Dieser traf wiederum nur die Latte. Nach weiteren drei Elfmeterschützen war es letztendlich Florian Kastner, dessen Nerven am Elfmeterpunkt versagten und somit den SG-Anhang zum Jubeln brachte.
* Diese Felder sind erforderlich.