Rosenthal konzentriert Produktion in Selb, Speichersdorf verliert
Speichersdorf. Rosenthal schließt 2026 den Produktionsstandort Speichersdorf, behält aber Logistik vor Ort und setzt die Produktion in Selb fort. Wirtschaftsminister Aiwanger betont die Bedeutung von Firmen für Bayern und hofft auf sozialverträgliche Umstrukturierung.

Rosenthal, der bekannte Glas- und Porzellanhersteller, hat eine wichtige Entscheidung getroffen. Ab Ende 2026 wird das Unternehmen seine Produktion nur noch am Standort Rothbühl im oberfränkischen Selb fortführen. Der Betrieb in Speichersdorf erfährt dabei eine große Veränderung: Es bleiben dort lediglich die Logistikbereiche erhalten. Diese Entscheidung wurde heute von der Arcturus-Gruppe, der Muttergesellschaft von Rosenthal, offiziell bekannt gegeben.
Wirtschaftsminister Aiwanger äußert sich zur Entscheidung
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat das Thema kommentiert. Er merkte an, dass es „traurige Realität“ sei, dass sich Unternehmen in Bayern und Deutschland immer seltener Produktionsstandorte leisten könnten. „Es lohnt sich nicht mehr, weil Deutschland zu langsam und oftmals zu teuer ist“, erklärte er. Aiwanger betonte jedoch auch, dass trotz dieser schlechten Nachricht aus Oberfranken ein Produktionsstandort in Bayern erhalten bliebe. Dies sei nicht selbstverständlich. Für die Zukunft von Rosenthal in Bayern äußerte er die Hoffnung auf eine sozialverträgliche Umstrukturierung. Zudem hebt er hervor, dass das Bayerische Wirtschaftsministerium und die Ansiedlungsagentur Invest in Bavaria die künftige Nutzung des Areals in Speichersdorf bestmöglich unterstützen werden.
Landrat Berek nimmt Stellung
Peter Berek, Landrat des Landkreises Wunsiedel, in dem Selb liegt, zeigte sich erfreut über die Entscheidung für Selb. „Selb und Rosenthal sind untrennbar verbunden“, sagte er. Er erkannte die historische, emotionale und zukünftige Verbindung zwischen der Stadt und dem Unternehmen. Gleichzeitig vergaß Berek nicht den Einfluss dieser Entscheidung auf Speichersdorf und den Landkreis Bayreuth. Viele Familien und persönliche Schicksale seien davon betroffen. Dennoch sei er zuversichtlich, dass für die Belegschaft in Speichersdorf gute Perspektiven in der wirtschaftlich starken Region existierten. Er berichtete von einem engen und vertrauensvollen Kontakt mit der Geschäftsführung vor Ort und der Arcturus-Gruppe seit dem Bekanntwerden der wirtschaftlichen Turbulenzen. „Wir haben umgehend alle Möglichkeiten der Unterstützung ausgelotet“, so Berek. Er drückte seinen Wunsch aus, dass die Entscheidung des Konzerns langfristig positive Auswirkungen für die Mitarbeitenden und die Marke Rosenthal haben werde.
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