Schirmitz feiert mit Cookinseln-Motto Weltgebetstag
Schirmitz. Der katholische Frauenbund feierte mit Gebeten und Liedern von den Cookinseln den Weltgebetstag. Das Motto lautete "Wir sind wunderbar geschaffen - und die Schöpfung mit uns".

Auch heuer luden die Frauen im katholischen Frauenbund Schirmitz zum Weltgebetstag ein. Thema des Gebetstages waren Gebete, Gedanken und Lieder von Frauen der Cookinseln. Sie sind ein Staat im Südpazifik mit politischen Verbindungen zu Neuseeland. Die Frauen luden in den Pfarrsaal ein, in diesen Tagen feiern den Weltgebetstag viele Frauen des christlichen Glaubens.
In diesem Jahr lautete der Titel: „Wir sind wunderbar geschaffen – und die Schöpfung mit uns“. Dieser Titel vermittelt den Anwesenden eine positive Sichtweise, mit Frauen von den Cookinseln, mit Gebeten und Geschichten. Nach einer kurzen Einführung über die Cookinseln, ihre Lage, ihre Schönheit, die Kultur der Maori, aber auch über die Schattenseiten dieser Inseln entzündete die 1. Vorsitzende Sabine Bäumler drei Kerzen symbolisch für Gott, die Schöpfung und Jesus mit der Heiligen Geistkraft. Danach bat sie alle kurz die Augen zu schließen und dem Meeresrauschen zu lauschen.
„Kia orana“ – Ein Gottesdienst voller Leben und Gemeinschaft
„Kia orana!“, mit diesem Satz in der Maori-Sprache begrüßte die 2. Vorsitzende Eva Forster auch den geistlichen Beirat Pfarrer Thomas Stohldreier und alle anwesenden Frauen und lud zum gemeinsamen Gottesdienst ein. „Kia orana“ bedeutet mehr als nur „Hallo“. Es bedeutet: „Ich wünsche dir, dass du lange und gut lebst, dass du leuchtest, wie die Sonne und mit den Wellen tanzt“. Anja Stadick und Gerda Köhler, beide Mitglieder des Führungsgremiums, teilten die Gedanken der Frauen von den Cookinseln mit und luden die anwesenden Personen ein, kurz innezuhalten, bewusst ihren Atem zu spüren, ihren Körper bewusst wahrzunehmen und ihr Blut fließen zu spüren.
Die Lesung aus dem Buch der Psalmen 139 übernahm geistliche Beirat Pfarrer Thomas Stohldreier. Das Zitat hieraus, „Wunderbar geschaffen“, durchzieht wie ein roter Faden die Gottesdienstordnung. Weiter trugen Mitglieder einige Geschichten über Schicksale der Frauen von den Cookinseln vor. Brigitte Schwab erzählte von der 15-jährigen Mii, die im Februar 2022 erstmalig mit Corona in Kontakt kam. Ihr Vater erkrankte daran. Sie hatte große Angst, ihn zu verlieren, selbst zu sterben.
Ein Fest der Lebensfreude und Gemeinschaft
Ihr Glaube gab ihr wieder Mut, nahm ihr die Angst. Ulrike Steinhilber erzählte die Geschichte von Vainiu, geboren 1958 auf der Insel Aitutaki. Die Eltern und Großeltern legten großen Wert auf ihre Kultur. In den ersten drei Schuljahren war ihre Unterrichtssprache das Maori der Cookinseln. Danach durfte sie ihre Muttersprache nicht mehr sprechen, sondern nur die Weltsprache Englisch. Wenn sie Maori sprach, wurde sie bestraft, beschämt. Aber durch das Beten fand sie die Kraft, damit umzugehen. Maria Filchner berichtete von der Ärztin Dawn, von allen nur „Doktor Dawn“ genannt. Diese setzt sich sehr für eine Verbesserung des Gesundheitssystems ein. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass seit 1995 keine Frau mehr während der Schwangerschaft, der Geburt oder nach der Geburt gestorben ist. Auch sie findet die Kraft dazu aus ihrem Glauben.
Das Rauschen des Meeres hörten die Frauen nach diesen bewegten Geschichten. Getreu dem Motto des diesjährigen Weltgebetstags rief sie zum betenden Handeln auf. Den fremden Liedern lauschten die Frauen sangen und musizierten mit. Nach dem Segen versammelten sie sich um den Weltgebetstagaltar. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein Buffet mit landestypischen Spezialitäten, wie Thunfischaufstrich, Nudelsalat, Bananenbrot, Kokos-Ananas-Kuchen sowie einer Auswahl an exotischen Früchten.
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