Schott-Rohrglas schickt 700 Mitarbeiter in Mitterteich weiter in Kurzarbeit

Mitterteich. Entgegen erster Annahmen verlängert der Spezialglashersteller Schott Mainz die Kurzarbeit für viele seiner Beschäftigten – vor allem im Werk Mitterteich.

Schott Rohrglas verlängert die Kurzarbeit. Davon sind allein 700 Mitarbeiter im Werk Mitterteich betroffen. Foto: Schott Rohrglas

Nachdem die Zahlen des weltweit tätigen, circa 17.000 Männer und Frauen in 33 Ländern zählenden Unternehmens jahrelang nur den Weg nach oben gekannt hatten, musste man zum 1. August in Mitterteich knapp 800 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Die Betroffenen arbeiten seither circa 15 Prozent weniger. Standortleiter Stefan Rosner hatte damals erklärt: “Wir erleben gerade weltweit eine Schwäche des Marktes für Glasrohr.” Das sei allerdings kein reines Schott-Problem. Auch namhafte Mitbewerber würden Schmelzaggregate kaltlassen. Die Kurzarbeit sollte damaligen Aussagen zufolge bis Ende des Jahres gelten.

An zwei Standorten Kurzarbeit

Nun gilt aber an zwei Standorten des Spezialglas-Herstellers weiter Kurzarbeit. Im Oktober hatte das Unternehmen angekündigt, am Stammsitz Mainz 620 von insgesamt rund 3300 Mitarbeitern und am Standort Mitterteich (Landkreis Tirschenreuth) mehr als 700 der insgesamt 1300 Beschäftigten in Kurzarbeit zu schicken. Diese zunächst bis Ende 2023 angekündigte Maßnahme werde fortgeführt, teilte ein Schott-Sprecher in Mainz mit.

“Leichte Anpassungen möglich”

Es könne jedoch individuell zu Anpassungen an den beiden Standorten kommen: In manchen Bereichen könne die Kurzarbeit möglicherweise leicht angehoben und in anderen reduziert werden, erklärte der Sprecher. Der Spezialglas-Hersteller hatte die Maßnahmen unter anderem damit begründet, dass die Nachfrage nach Küchen- und Hausgeräten nach einem Boom während der Corona-Pandemie zuletzt stark zurückgegangen sei. Zusätzlich habe die Inflation die Nachfrage gedrückt.

Neues Zentrallager im Birkigt

Noch im vergangenen Jahr hatte der Glasröhrenhersteller mit mehreren positiven Nachrichten aufhorchen lassen: Für sein neues, 30.000 Quadratmeter großes Zentrallager im Industriegebiet Birkigt direkt an der A 93 wurde der Spatenstich gefeiert und wenig später bekam das Unternehmen für eine 40 Millionen Euro teure Pilotanlage für treibhausgasarme Schmelztechnologie knapp 15 Millionen Euro Förderung. Insgesamt investierte Schott 2023 stolze 430 Millionen Euro.

Diese “Goldenen Zeiten” scheinen jetzt zumindest vorerst vorbei.

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