So denkt Deutschland über Recycling und Mülltrennung
Nordoberpfalz. Gehört das leere Deo-Spray in den Restmüll oder doch in den Sondermüll? Obwohl sieben von zehn Deutschen angeben zu wissen, welcher Abfall in welcher Mülltonne entsorgt werden muss, sieht die Realität manchmal schwieriger aus, als man zunächst glauben mag.
In einer von Kunststoffplattenonline.de durchgeführten Studie zum Mülltrennverhalten von Deutschen zeigte sich, dass wir uns ziemlich sicher über den korrekten Ablauf der Mülltrennung sind: 72 Prozent der Teilnehmer bezeichneten ihre Mülltrennung als „gut“ und stolze 23 Prozent waren der Meinung, ihre Mülltrennung sei „sehr gut“. Jedoch ist das Thema Mülltrennung komplexer als man zunächst annehmen mag und so ist noch lange nicht in jedem Haushalt das Wissen vertreten, wie man korrekt Abfall trennt, so die Studie.
Ein Glücksspiel bei den Mülltonnen
Fast jeder zweite Teilnehmer der Studie (46 Prozent der Teilnehmer) gab an, den Abfall in den Restmüll zu werfen, sollte keine darüber Klarheit bestehen, in welchen Müllbehälter der Abfall eigentlich gehört. Ruhigen Gewissens werfen wir so Verpackungen aus verschiedensten Materialien in den falschen Müll, obwohl wir uns doch eigentlich sicher waren, genau zu wissen, wie Mülltrennung richtig funktioniert.
Es scheint fast so, als ob wir viel zu häufig raten, anstatt wirklich zu wissen, in welchen Müll unser Abfall gehört. Dies schadet nicht nur dem Recyclingprozess, sondern hindert auch die Arbeit der Entsorgungswerke, die auf korrekte Mülltrennung in deutschen Haushalten angewiesen sind. Wie häufig wir unseren Abfall falsch entsorgen, zeigt sich an den folgenden Beispielen.
Selbstvertrauen vs. Realität
Lediglich 14 Prozent der Teilnehmer entsorgen Deo-Sprays ordnungsgemäß im Restmüll, während 22 Prozent annehmen, dass diese in den Sondermüll gehören und sogar 60 Prozent die leeren Dosen fälschlicherweise in den Plastikmüll werfen. Aluminiumfolie hingegen wird lediglich von 16 Prozent der Deutschen unwissentlich in den falschen Müll geworfen, während 84 Prozent die Folie sachgemäß im Plastikmüll entsorgen. Ein Tipp für alle Pizzaliebhaber: Auch, wenn das Material aus Pappe besteht, ist es aufgrund des Fettes und anderer Essensreste unbrauchbar für das Recycling und gehört daher im Restmüll entsorgt.
Motivationen für die Mülltrennung
Auch wenn Mülltrennung in der Debatte um nachhaltiges und umweltbewusstes Leben eines der wichtigsten Themen ist, da es die Lebensdauer von energieintensiven Produkten wie Verpackungsmaterial verlängert, geben nur rund 63 Prozent der Deutschen an, streng auf die Mülltrennung zu achten. 29 Prozent hingegen gaben im Zuge der Umfrage an, größtenteils auf korrekte Mülltrennung zu achten, gaben aber zu, nicht immer streng auf alle Regeln zu achten. Mit rund 48 Prozent ist der Umweltschutz die wichtigste Motivation für Deutsche, Müll zu trennen, gefolgt von 34 Prozent, für die es lediglich eine kleine Mühe ist und 7 Prozent, die es des Anstandes wegen machen. 2 Prozent der Teilnehmer gaben sogar an, mit dem Trennen von Müll Geld zu sparen.
Niederlande und Frankreich
Die gleiche Studie wurde auch in den Niederlanden und Frankreich durchgeführt, um einen europaweiten Vergleich zu erhalten. Wenn man die Ergebnisse vergleicht, fällt auf, dass die Niederländer weniger auf ordnungsgemäße Mülltrennung achten. Nur 40 Prozent der Niederländer sind streng bei der Mülltrennung und belegen in den drei Studien damit den letzten Platz. Vor Deutschland mit 63 Prozent liegt Frankreich mit 65 Prozent der Befragten, die streng auf Ihre Mülltrennung achten.
Verantwortung der Studie
Die Studie wurde von kunststoffplattenonline.de durchgeführt. Insgesamt wurden
450 Befragte aus Deutschland, den Niederlanden und Frankreich befragt.
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