Spatenstich für Erdbodenhaus in Windischeschenbach
Windischeschenbach. Einzigartig ist die Bayerische Bodenprofilsammlung, eine Zusammenschau von 280 Blicken in den Untergrund Bayerns, die am GEO-Zentrum eine neue Heimat in einem dafür gebauten neuen Gebäude bekommt und eine neue Aufgabe– die Schaffung von Bodenbewusstsein.

Am Montag versammelten sich Vertreter der Stiftung GEO-Zentrum an der KTB als Bauherrin, regionale Politiker, Vertreter des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, die Architekten und Sponsoren zum feierlichen Akt des Ersten Spatenstichs für das neue Erdbodenhaus auf dem Gelände des GEO-Zentrums in Windischeschenbach. So zählten zu den Gästen auch Vorstandsvorsitzender Florian Prosch von der Rainer Markgraf Stiftung Bayreuth, die das Schaudepot mit einer Spende fördert. Die Gäste wurden begrüßt durch den Vorstand der Stiftung, den Landtagsabgeordneten Stephan Oetzinger: „Spatenstich für ein echtes weiteres Highlight am GEO-Zentrum an der KTB. Es ist eine ideale Ergänzung des Angebots, und auch baulich wird die neue „Wunderkammer“ in Lehmbauweise ein wirklicher Leuchtturm.“
Roland Eichhorn überbrachte für das Bayerische Landesamt für Umwelt ein Grußwort, in dem als Leihgeber die Entscheidung für den Standort GEO-Zentrum als bewusste Unterstützung der langjährigen Bildungsarbeit der Umweltstation bezeichnete. „Das Erdbodenhaus ist ein Geschenk für uns und unsere bedeutende Sammlung von Bodenprofilen aus ganz Bayern.“
Christina von Seckendorff, die Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, stellte das Erdbodenhaus in die lange Reihe der auf allen Ebenen seit Jahrzehnten angestrebten Bewusstseinsbildung für den Bodenschutz. „Um ausgewählte Profile zu zeigen und den größeren Teil zugänglich zu lagern, wird das Schaudepot mit begleitender Ausstellung auf 107 Quadratmetern die Vielfalt und Faszination des Lebensraumes Boden zeigen und damit zum Bodenbewusstsein beitragen.“
Unter der Federführung des Wissenschaftlichen Leiters des GEO-Zentrums, Dr. Frank Holzförster, erarbeitet ein Fachbeirat, an dem auch Schul- und Universitätsvertreter beteiligt sind, die Bodenausstellung. Sie wird mit dem Schaudepot der Bodenprofile und dem Gebäude aus Stampflehm eine didaktische Einheit bilden. Die Schaffung von Bodenbewusstsein ist schon immer eine wichtige Aufgabe für die Umweltstation GEO-Zentrum an der KTB.
“Aus der Erde für die Erde”
Das Erdbodenhaus fügt sich also in eine lange Tradition der vermittelten Kenntnisse und Werte am GEO-Zentrum ein. Das Erdbodenhaus wurde von Brückner & Brückner Architekten entworfen, Bäuml Bau aus Mähring-Dippersreuth ist die ausführende Baufirma. Es ist einfach konstruiert und aus wenigen Materialien – Stampflehm, Holz, Glas und rohem Metall – gefügt. „Ein Haus für die Böden Bayerns muss aus dem Boden der Region gebaut sein – aus der Erde für die Erde“, betonte Architekt Peter Brückner beim Spatenstich. Denn wie die Bodenprofile selbst soll auch das Haus aus Boden, aus Stampflehm, bestehen – eine lebendige Fassade, die von einem Holzdach geschützt wird. Die Außenwände des drei Meter hohen Hauses sind vollständig recycelbar und werden wieder zu dem Boden, aus dem sie hergestellt wurden.
Eine außergewöhnliche “Wunderkammer”
Diese Sammlung von 280 ästhetisch anmutenden „Bodenbildern“ wird also in einer außergewöhnlichen „Wunderkammer“ präsentiert. Dieses innovative Projekt der renommierten Architekten Brückner & Brückner wird sicherlich auch neue Fachbesucher aus dem In- und Ausland in die Region und an die Umweltstation locken, waren sich alle Teilnehmer beim Ersten Spatenstich einig.
Bis Jahresende soll das Erdbodenhaus fertiggestellt sein. Im Winter erfolgt die Hängung der Bodenprofile und Installation der Bodenausstellung. Die feierliche Eröffnung findet zum Auftakt der Sommersaison, voraussichtlich im Mai 2026, statt.
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