SSV Jahn in der Dritten Liga: Gibt der starke Aufsteiger Preußen Münster in Regensburg den Spielverderber?

Regensburg. SC Preußen Münster, starker Aufsteiger mit Bundesliga-Vergangenheit, will am Samstag, 16.30 Uhr, die Siegesserie des SSV im Regensburger Jahnstadion stoppen. Jahn-Coach Joe Enochs ist aber auch nach fünf Dreiern in Folge sicher: „Die Jungs wollen mehr.“

Jahn-Coach Joe Enochs muss gar nicht so stark auf die Euphoriebremse treten. Foto: SSV Jahn

Mit Preußen Münster ist am Samstag ein Aufsteiger mit großer Vergangenheit zu Gast, der wieder nach oben möchte. Finalist im Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft von 1951 und Gründungsmitglied der Bundesliga 1963, wollen die Preußen nach dem Absturz jetzt im Profifußball wieder ein Wörtchen mitreden.

Bei Spitzenreiter Dynamo Dresden verlor der Tabellen-Zehnte denkbar knapp (0:1). Unter der Woche konnten die Münsteraner beim 7:1 im Westfalenpokal gegen Landesligisten SV Vestia Disteln Selbstbewusstsein tanken und anders als der Jahn die DFB-Pokal-Hauptrunde im Visier behalten. „Wir hatten auch in Dresden gute Ansätze“, sagt SC-Coach Sascha Hildmann, „hätten da in manchen Situationen mehr rausholen können.“

Trotz der Siegesserie der Oberpfälzer ist Hildmann nicht entgangen, dass der Jahn von sechs Heimspielen nur drei gewinnen konnte. „Regensburg hat fünf Siege in Folge, ein Wahnsinnslauf.“  Man müsse wieder zum eigenen Spiel finden, das Positionsspiel einnehmen. „Sie kommen eher über die Umschaltmomente und haben gerade vorne viel Qualität.“

Enochs: „Nur nicht nachlassen“

Jahn-Coach Joe Enochs hat gerade die vergleichsweise angenehme Aufgabe, die Euphorie in seiner Mannschaft im Zaum zu halten: „Die aktuelle Situation ist eine schöne Momentaufnahme.“ Seine Jungs würden sich davon nicht blenden lassen. „Sie sind in den Trainingseinheiten sehr wach, geben Gas und wollen mehr.“ Nur nicht nachlassen, sei die Devise. „In unserem aktuellen Prozess sind wir etwas weitergekommen.“ Die Abläufe gewönnen an Präzision, man spiele ordentlich gegen den Ball.

Enochs hat großen Respekt vor den Gästen aus dem Münsterland: „Sie haben eine gute Mannschaft, kommen mit Selbstvertrauen.“ Vor der knappen Niederlage bei Dynamo gab es ein Remis gegen 1860 München, aber eben auch ein 4:1 in Halle, wo sich die Regensburger durchaus schwertaten. „Auf uns kommt ein Team zu, das sehr stabil und robust ist und sich in dieser Liga als Aufsteiger sehr gut zurechtgefunden hat.“

Freudenlauf des SSV Jahn, der das Spiel in Halle dreht. Foto: jrh

Qual der Wahl in allen Mannschaftsteilen

Die Statistiken belegen den Regensburger Aufwärtstrend auf allen Ebenen: Mit Dresden die wenigsten Gegentore kassiert, fünf Tore nach Standards lassen das Totalversagen der vergangenen Saison in dieser Kategorie vergessen. Und auch die Comeback-Qualität früherer Jahre ist wieder da: Konnte man in der Abstiegssaison nach einem Rückstand schon nach Hause gehen, hat der Jahn in Ingolstadt und Halle das Spiel noch gedreht. „Natürlich ist es für einen Trainer immer besser, wenn wir in Führung gehen und nicht zurückkommen müssen.“ Aber es zeige eben: „Die Mannschaft glaubt an sich, kann immer wieder nachlegen.“

Und es sei eine Stärke, Spieler einwechseln zu können, die auf Anhieb funktionierten. Apropos einwechseln: Die Oberpfälzer müssen weiter auf Stürmerhoffnung Niclas Anspach verzichten, der sich auf dem Weg der Besserung befinde. Bene Saller ist nach der fünften Gelben Karte gesperrt. Dafür könnte Bryan Hein wieder eine Chance von Beginn an erhalten. „Er ist flexibel, kann vorne und hinten spielen, das finde ich gut an Bryan“, sagt der Jahn-Coach. Aber auch Oscar Schönfelder oder Louis Breunig seien eine Alternative hinten links. Zurück in der Mannschaft ist Andi Geipl nach seiner Sperre. „In allen Mannschaftsteilen haben wir die Qual der Wahl.“

* Diese Felder sind erforderlich.