Steinbergkirche: Ein Juwel der barocken Baukunst
Errichtet 1756, beherbergt die Wallfahrtskirche zum gegeißelten Heiland Kunst und Geschichte, darunter ein Gnadenbild von 1750 und jährliche Steinbergfeste.
Die Wallfahrtskirche zum gegeißelten Heiland wurde 1756 durch den Hufschmied Ulrich Kräftiger zuerst als Holzbau in Form einer kleinen Kapelle errichtet. Bald schon ist für die Kirche genug Geld gespendet worden, dass das Bistum Regensburg 1768 den Bau „einer schönen Kirche von massiver dauerhafter Mauer von 60 Schuh Länge und 30 Schuh Breite“ befürworten konnte. Der Stadtpfarrer Jakob Anton Weinig erhielt die Vollmacht, die 1763 bis 1768 vom Baumeister Thomas Mühlmayer errichtete Kirche am ersten März 1774, dem Walpurgisfest, einzuweihen. 1818/19 wurde der Abhang an der Seite des Hochaltars um zehn Meter abgetragen.
Historische Bedeutung und Wallfahrten
Ein in der Kirche vorhandenes Gemälde zeigt eine Prozession vom Bärnauer Stadttor zum Steinberg. Die darauf dargestellten Pilger schauen nach links und sehen folgende Inschrift: Diese Wallfahrtskirche ist vom Handwerk der Wagner und Schmied gegründet worden. 1787 beantragte Stadtpfarrer Weinig bei dem Ordinariat in Regensburg die Wallfahrt von Heiligen (jetzt Svetce 1) bei Tachau zum näher gelegenen Steinberg. Hintergrund war, dass die Bärnauer nach dem Stadtbrand 1685 gelobt haben, alljährlich zu St. Johanni (24. Juni) eine Wallfahrt zu den 14 Nothelfern im Paulanerkloster zu Heiligen zu unternehmen. Jedoch wurde eben dieses Kloster durch Kaiser Joseph II geschlossen und Wallfahrten wurden verboten. Diesen Antrag entsprach das Ordinariat.
1820 wurde dann die erste Wallfahrt, verbunden mit einem vollkommenen Ablass, gefeiert. Die Genehmigungsbulle für den vollkommenen Ablass stammt von keinem Geringeren als Papst Pius VIII. Die öffentliche Prozession wurde aber 1823 bereits wieder verboten, dennoch zogen die Bärnauer zur Kirche hinauf. Man nahm einfach den Geburtstag der Kaiserin zum Grund. Auch heute noch finden jährlich das Steinbergfest mit den entsprechenden Flurprozessionen statt.
Kunst und Architektur
Im Innern der Kirche gilt das Deckengemälde von Jakob Hörl (1794) zu erwähnen. Der Hochaltar ist aus der Rokokozeit in schleifweiß und Gold gehalten. Das Gnadenbild des Christus an der Geißelsäule ist 1750 von einem österreichischen Vorbild gemalt worden. Die Seitenfiguren Hl. Wendelin und Hl. Florian sind von 1790. Da die Kirche keine Seitenaltäre besitzt, gibt es Figurennischen mit der Hl. Maria Immaculata und dem Hl. Josef. Die Kirche ist innen prachtvoller, als sie von außen vermuten lässt.
Die Kirche ist eine Saalkirche mit einem dreiseitig eingezogenen Chor mit zwei Jochen, einem Walmdach und einem Dachreiter im Westgiebel. Zu der Kirche führt eine mächtige Baumallee mit einem Kreuzweg mit 14 Stationen. Diese sind in Granitstelen mit Blechreliefs. Dieser Kreuzweg stammt aus dem Jahre 1768. Die Allee ist links und rechts eingerahmt von Linden, die oft über 200 Jahre alt sind. Alleine schon dieser wunderschöne Kreuzweg unter seinen Schatten spendenden Linden sind einen Spaziergang und eine innere Einkehr wert.
(Quellen: Christine Brunner-Hastreiter, Heimatbuch Bärnau)
Anfahrt zur Kirche
Der Weg dahin ist einfach beschrieben:
- Auf der Autobahn A93 (Regensburg – Hof) fahren bei der Abfahrt Falkenberg/Tirschenreuth abfahren.
- in Richtung Tirschenreuth fahren.
- Kurz vor Tirschenreuth rechts in Richtung Bärnau abbiegen.
- Nach etwa fünf Kilometer mündet diese Straße in die Bärnauer Umgehung.
- Hier links Richtung Tschechien abbiegen.
- Etwa nach zwei Kilometer steht die Steinbergkirche auf der linken Seite.
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