Sterben leicht gemacht – mit einer großen Portion Humor

Pressath. Kabarett und Sterben, ob das zusammen passt? Das Pressather Publikum wurde im DJK-Heim davon überzeugt: Vier Kabarettisten zeigten hier mit viel Humor, wie viel es doch über den Tod und das Sterben zu sagen und singen gibt. 

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Bernhard & Monika Helmstreit, Isolde Baldauf und Karin Thaller (von links) haben im DJK-Heim in Pressath humorvoll bewiesen: Ja, Kabarett und das Thema Tod passen zusammen! (Bild: SPD Pressath)

Passt Kabarett und Sterben zusammen? Diese Frage stellte Monika Helmstreit gleich zu Anfang dem Publikum im Pressather DJK-Heim. Die Antwort dazu: Ja! Und das stellten die vier Künstler Monika und Bernhard Helmstreit, Isolde Baldauf und Karin Thaller gekonnt unter Beweis.

Zu Beginn wurde über das Leben einer Fernseh-Leiche berichtet, die doch lieber mal die Kommissarin oder die Mörderin spielen möchte, stattdessen wird sie immer nur als Fernsehleiche „gebucht“. Zum Nachdenken regte das Lied über Krieg an, mit dem Finger am Joystick  – Ist es real oder die virtuelle Computerwelt.

Lustig wurde es beim Leichenschmaus nach der Beerdigung vom Hans-Günter. Zur Melodie von „Living next door to Alice“ wunderte sich die Witwe, dass der soeben noch gesprächige Ehemann, plötzlich reglos im Wohnzimmer lag. Dabei hat er eben noch die von ihm selbstgesammelten Pilze als Mittagessen verspeist. Sie schwört: Ich koch nie wieder Pilze!

Die Gäste erfuhren, wie viele Lieder und Filmtitel doch zu diesem Thema passen und davon handeln. Stirb langsam 2, Wer früher stirbt ist länger tot, … Kein Tag ohne Krimi und Fernsehleiche im TV.

Auch einige Musiktitel wurden themengerecht umgestaltet.  Aus „Lean on me” wurde „Lehm auf mich“. Ganz nebenbei noch ein todsicherer Tipp für all Jene, die nicht sterben möchten: Den bekannten Song „Knocking‘ on Heaven’s Door“ schrieben sie um zu „Nackt an der Himmeltür“.  Denn wer mit dreckigen Füßen bei Petrus an die Himmelspforte kommt, den lässt er nicht rein. Über die Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, vor allem aber über die richtige Erstellung eines Testaments machte sich die Gruppe ebenfalls recht skurrile Gedanken.

Tod und Sterben – Kein Tabu-Thema

So mancher Besucher war am Ende erstaunt, wie viel es über Tod und Sterben zu sagen und singen gibt. Man sollte dieses Thema nicht tabuisieren, sondern darüber sprechen. Früher starb die Oma zuhause im Wohnzimmer, und alle waren da, die Kinder, die Enkel. Heute haben wir nicht mal zum Sterben Zeit. Und wie würdevoll sterben? Die Antwort lautete: „Zum Sterben schön“.

Bei dem Lied: „Das Leben ist kurz, also lach und tanz‘. Weil du dich, wenn du tot bist, noch ausruhen kannst.“, stimmte das Publikum lautstark mit ein. Nach zwei Zugaben verabschiedete sich das Quartett vom begeisterten Pressather Publikum.

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