Stolze Blue Devils Weiden verabschieden sich erhobenen Hauptes aus den Play-Offs

Weiden. Die Blue Devils Weiden kämpfen bis zum bitteren Ende, zwingen den haushohen Favoriten Krefeld Pinguine bis in die Verlängerung, kassieren aber dennoch die entscheidende Niederlage. Mit 4:5 nach Verlängerung geht der vierte und letzte Sieg hauchdünn an die Krefeld Pinguine.

Auch in Spiel 6 kämpften die Blue Devils Weiden und die Krefeld Pinguine verbissen um jeden Meter Eis. Foto: Christian Kaminsky
Auch in Spiel 6 kämpften die Blue Devils Weiden und die Krefeld Pinguine verbissen um jeden Meter Eis. Foto: Christian Kaminsky

Blue Devils Weiden – Krefeld Pinguine 4:5 n. V. (0:1,1:1,3:2,0:1)

Diese Saison war eine märchenhafte und endet dennoch ein wenig bitter. Die Blue Devils Weiden liefern den Krefeld Pinguinen eine historische, äußerst faire und höchst attraktive Play-Off-Serie und haben den Aufstiegsanwärter am Rand einer Niederlage. Am Ende fehlten Kleinigkeiten und die Blue Devils zogen in der Serie nach der entscheidenden 4:5 – Niederlage nach Verlängerung mit 2:4 den Kürzeren in der Serie.

Im sechsten Play-Off-Duell zwischen den beiden Mannschaften binnen elf Tagen kehrte der frischgebackene Vater Maximilian Kolb in den Weidener Kader zurück. Mit Vladislav Filin, Luca Gläser und Dominic Bohac fehlten aber erneut drei wichtige Spieler im Line-Up. Im Tor setzte Trainer Sebastian Buchwieser auf Felix Noack, der Marco Wölfl ersetzte.

Unglückliches Gegentor nimmt den Schwung

Die Blue Devils Weiden starteten wie die Feuerwehr und kamen mit viel Schwung aus der Kabine. Gerade in den ersten sechs Minuten stand Gästegoalie Felix Bick oftmals im Mittelpunkt und musste bei engen Situationen gegen Tyler Ward, Neal Samanski oder Tomas Rubes seine Klasse zeigen. Krefeld beschränkte sich zunächst auf die Defensive und konnte dann dank einer gehörigen Portion Glück sogar in Führung gehen.

Ein Schlenzer von der blauen Linie prallte vom Oberkörper von Matthew Sredl genau vor die Kelle von Mike Fischer. Der Stürmer zögerte nicht lange und legte die Scheibe zur 0:1 – Führung ins Netz (11.). Ein Tor, dass seine Wirkung nicht verfehlte. Die Blue Devils entwickelten nicht mehr den nötigen Zug, um gefährlich vors Tor zu kommen. Hauptgrund dafür war auch das hartnäckige Fore-Checking der Gäste, dass einen geordneten Spielaufbau immer wieder im Keim erstickte. Krefeld erarbeitete sich dagegen selbst gute Chancen, aber Felix Noack agierte umsichtig zwischen den Pfosten und ließ keinen weiteren Gegentreffer zu.

Kaum Unterschiede zwischen den Teams

Der Start in das zweite Drittel gehörte diesmal den Gästen. Marcel Müller hatte schnell zwei gute Schusschancen und das 0:2 auf dem Schläger. Das Tor machten diesmal aber die Blue Devils. Nach einem Schlenzer von der blauen Linie von Dominik Müller, reagierte Neal Samanski am schnellsten und schob den Abpraller Felix Bick durch die Beine zum Ausgleich (26.). In der Folge ging es munter hin und her, allerdings häuften sich bei beiden Teams auch die Abspielfehler.

Keiner wollten einen Fehler machen, zudem kannten sich die Kontrahenten nach dieser langen Serie schon in und auswendig. Bei solchen kleinen Unterschieden kommt den Special-Teams große Bedeutung bei. Während die Blue Devils in den ersten 40 Minuten kein einziges Powerplay spielen konnten, kam Krefeld zweimal in den Genuss numerischer Überzahl. War das erste Penalty-Killing der Blue Devils perfekt und kamen die Pinguine kaum ins Weidener Drittel, musste Weiden wenig später aber das 1:2 schlucken. Fabian Ribnitzky beförderte den Puck über die Bande und musste zwei Minuten auf die Strafbank. Nach nur 16 Sekunden nagelte Alexander Weiß die Scheibe unhaltbar in den Knick (38.) und sorgte für die Pausenführung.

Furioses Schlussdrittel

Ohne Fabian Voit, der verletzungsbedingt bereits in der ersten Drittelpause ausschied, dafür aber angetrieben von den meisten der 2560 Zuschauer in der ausverkauften Hans-Schröpf-Arena ging es in das letzte Drittel. Schnell schienen aber die Pinguine die Halle zum Schweigen zu bringen, als eine starke Kombination der Top-Reihe von Lukas Lessio zum 1:3 abgeschlossen wurde (44.). Krefeld wirkte souverän und vieles sah schon nach einem Auswärtssieg aus.

Diese Blue Devils Weiden springen aber in dieser Spielzeit von Superlativ zu Superlativ und sind nicht Tod zu kriegen. Binnen sieben Minuten drehten Lukas Vantuch (50.), nachdem zuvor Tommy Muck den Puck von der eigenen Torlinie rettete, Tyler Ward (54.) und Maximilian Kolb (57.) das Spiel und stellten auf 4:3. Von der Weidener Arena flog fast das Dach weg und die Stimmung war am Siedepunkt.

Die Pinguine riskierten alles, nahmen den Goalie vom Eis und schafften tatsächlich noch den Ausgleich durch Yushiroh Hirano (58.). Es ging in die Verlängerung, die fehlte natürlich in dieser historischen Play-Off-Serie noch.

Vandane setzt den Schlusspunkt

Erneut waren zwanzig Minuten angesetzt, solange bis ein Team das erste Tor erzielt. Keinen der Zuschauer in der Arena hielt es mehr auf den Sitzplätzen und die Spannung war zu greifen. Am Ende setzte sich die individuelle Klasse der Pinguine durch, die durch eine schnelle Kombination durch Davis Vandane (68.) den Siegtreffer markierten.

Was blieb waren stolze Spieler, wie Maximilian Kolb, der diese Saison ” als die geilste Saison, die ich bisher gespielt habe” bezeichnete und ebenso fröhliche und stolze Fans, die ihre Mannschaft mit Bannern, Gesängen und viel Applaus zurecht noch lange feierten. “Weidener geben niemals auf”, ein Slogan der durch diese Saison mehr als nur bestärkt wurde.

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1 Kommentare

Thomas K - 24.03.2025

Aufstieg und gleich in die Playoffs. Respekt für meine Geburtsstadt. Das war Top