[Update] Tatort Altendorf: Blutiger Streit unter Jugendlichen endet mit Messerattacke
Altendorf/Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Was als unbeschwerte Freizeitmaßnahme begann, eskalierte in einer tragischen Nacht: In Altendorf bei Neustadt an der Waldnaab wurde ein 17-Jähriger bei einem Streit unter jungen Menschen schwer verletzt.

[Update]
Der am Abend des 21.06.2025 schwer verletzte Jugendliche ist außer Lebensgefahr. Er ist ansprechbar, befindet sich aber weiterhin in einem Krankenhaus. Die beiden leichtverletzten jungen Erwachsenen konnten mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Der Tatverdächtige befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Durch die Kriminalpolizeiinspektion Weiden i.d.OPf. wird intensiv zu Ablauf und Hintergründen der Tat ermittelt.
[Erstmeldung vom 22. Juni]
Altendorf, ein kleiner Ort im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Nur das helle Licht der Feuerwehr-Scheinwerfer durchbricht die Dunkelheit, als am späten Samstagabend Rettungsfahrzeuge und Polizeistreifen anrückten. Gegen 22.20 Uhr geht ein Notruf ein: Schwere Auseinandersetzung unter Jugendlichen – eine Person schwer verletzt.
Rund 20 junge Menschen aus Niederbayern halten sich seit Donnerstag zu einer Freizeitmaßnahme in Altendorf auf – organisiert als gemeinsames Erlebnis. Doch am Abend des 21. Juni kulminiert ein Streit in einer dramatischen Eskalation: Ein 21-jähriger junger Deutscher soll einem 17-Jährigen eine schwere Stichverletzung im Brustbereich zugefügt haben. Zwei weitere Teilnehmer, eine junge Frau und ein junger Mann, werden leicht verletzt. Ein weiterer erleidet einen psychogenen Schock.
„Sein Zustand ist weiterhin kritisch“
Nach notärztlicher Erstversorgung wird das schwer verletzte Opfer in eine Klinik eingeliefert und notoperiert. Noch immer kämpfen Ärzte um sein Leben – der Zustand ist kritisch. Es sind Sätze, die in der nüchternen Sprache eines Polizeiberichts leicht überlesen werden, aber für Familie und Freunde des Jugendlichen eine Welt bedeuten. Ungewissheit, Angst, Schmerz.
Die Polizei ist mit mehreren Streifenwagen vor Ort, die Lage zunächst unklar. Der Kriminaldauerdienst aus Weiden übernimmt gemeinsam mit dem Fachkommissariat für Tötungsdelikte die Ermittlungen. Beamte sichern Spuren bis tief in die Nacht. Ein mutmaßliches Tatmesser wird in einem angrenzenden Gebüsch gefunden.
Untersuchungshaft wegen versuchten Mordes
Noch in der Nacht wird der Tatverdächtige festgenommen. Am Sonntag erlässt ein Ermittlungsrichter Untersuchungshaftbefehl wegen des dringenden Verdachts auf versuchten Totschlag und versuchten Mord. Der 21-Jährige wird in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft werden zudem bei mehreren Beteiligten Blutproben entnommen – zur Abklärung von Alkohol- oder Drogeneinfluss. Die Ermittlungen zum genauen Ablauf und den Hintergründen der Tat dauern an.
Fassungslosigkeit im Dorf
Altendorf –Synonym für ländliche Idylle – steht unter Schock. Kein schlagzeilenträchtiger Brennpunkt. Doch an diesem Abend wird deutlich: Eskalation macht vor keinem Ort halt. Hinter der nüchternen Aufzählung polizeilicher Maßnahmen stehen erschütterte Biografien. Junge Menschen, für die ein Sommerabend zur Zäsur wird. Eltern, die in dieser Nacht das Schlimmste durchleben mussten. Und ein Ort, der nun versucht, zur Ruhe zurückzufinden.
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