Aktualisiert: Tödlicher Unfall am Bahnübergang Klardorf

Klardorf. Schrecklicher Unfall am Bahnübergang Klardorf (Lkr. Schwandorf): Ein Regionalzug der Deutschen Bahn kollidierte am Dienstagvormittag mit einem Auto. Der Autofahrer wurde dabei tödlich verletzt. Einige Zugpassagiere erlitten leichte Verletzungen.

Der Bahnübergang in Klardorf. Archivfoto: OberpfalzECHO

Am Dienstagvormittag kam es am Bahnübergang Klardorf zu einem schweren Unfall: Ein Auto kollidierte frontal mit einem Regionalzug der Deutschen Bahn auf der Strecke Regensburg –Schwandorf. Der Autofahrer wurde dabei tödlich verletzt, mehrere Zugpassagiere erlitten einen Schock, einige Personen wurde leicht verletzt.

Der Zug war von Regensburg nach Schwandorf unterwegs, als es gegen 11 Uhr am Bahnübergang Klardorf zu dem Frontalzusammenstoß kam. Das Auto wurde durch die Kollision bis zur Unkenntlichkeit zerstört und der Mann aus dem Wagen geschleudert. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.

Die Unfallursache ist noch unklar und wird von der Polizei ermittelt – insbesondere, ob die Schranke ordnungsgemäß funktionierte. Einige Räder des Zugs sprangen nach mehreren Hundert Metern aus dem Gleis. Ein Kriseninterventionsteam betreut die betroffenen Fahrgäste.

Großaufgebot mit über 100 Einsatzkräften

Inzwischen nimmt laut Polizei ein Gutachter die Unfallstelle auf. Sobald dieser seine Arbeit abgeschlossen habe, könne die Bergung des Fahrzeuges beginnen. Da der Zug nicht weiter fahrbereit ist, wird sich erst in den Abendstunden klären, wann das betroffene Gleis wieder freigegeben werden kann.

Bei dem Einsatz war mit über 100 Einsatzkräften ein Großaufgebot vor Ort, darunter die örtlichen Feuerwehren, mehrere Besatzungen des Rettungsdienstes, Kräfte der Bundespolizei, des THW, der Psychosozialen Notfallversorgung und der Deutschen Bahn. Die Polizeiinspektion Schwandorf ist nun mit den Ermittlungen zu dem Unfall betraut.

Keine Spekulationen vor dem Gutachten

„Ob die Schranken geschlossen waren, ist die zentrale Frage für uns“, sagt Polizei-Hauptkommissar Michael Zaschka zu OberpfalzECHO. „Wir haben eine Vermutung, aber wir werden uns da nicht festlegen, bevor das Gutachten abgeschlossen ist.“ Auf beiden Seiten gebe es eine Schranke. „Ob die theoretisch umfahren werden kann, kann ich zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht sagen.“

„Im Zug gab es mehrere leicht Verletzte“, sagt Zaschka. Ob sie vor Ort betreut werden können oder in ein Krankenhaus gebracht werden müssen, sei noch nicht bekannt. „Die Passagiere werden so bald wie möglich weitertransportiert.“ Der Zug sei nicht gänzlich entgleist, es seien lediglich einzelne Räder aus der Schiene gesprungen. „Wir hoffen, dass wir eines der beiden Gleise wieder früher aufmachen können, beim anderen wird es sicher bis in die Abendstunden dauern.“

Unfälle an Bahnübergängen kein Einzelfall

Bundesweite Daten zeigen, dass es in Deutschland jährlich zu mehreren hundert Unfällen an Bahnübergängen kommt. Im Jahr 2020 wurden 155 solcher Unfälle mit 30 Todesopfern registriert. Die häufigsten Ursachen sind dabei menschliches Fehlverhalten wie das Missachten von Warnsignalen oder das Umfahren geschlossener Schranken.​

In der Oberpfalz gab es in den vergangenen Jahren mehrere schwere Unfälle an Bahnübergängen, darunter:​

  • Teublitz (2019): Ein Auto kollidierte mit einem Zug, wobei der Fahrer tödlich verletzt wurde.​
  • Schwandorf (2021): Ein Fahrzeug wurde an einem unbeschrankten Bahnübergang von einem Zug erfasst. Der Fahrer überlebte schwer verletzt.​

Diese Vorfälle unterstreichen die Bedeutung von Sicherheitsmaßnahmen an Bahnübergängen. Die Deutsche Bahn und die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) arbeiten kontinuierlich daran, die Sicherheit zu verbessern, beispielsweise durch den Ausbau technischer Sicherungen und Aufklärungskampagnen.

Sperrungen und geplanter Halt

  • Zeitraum: 15. Juni bis 22. August
  • Grund: Erneuerung von Gleisen, Schwellen, Gleisbett, Weichen und Bahnübergängen
  • Auswirkungen: Kein Zugverkehr zwischen Schwandorf und Regensburg, Ersatzverkehr wird eingerichtet
  • Ziel: Beseitigung von Störungen und Verbesserung der Pünktlichkeit auf der Strecke
  • Klardorf soll einen Bahnhalt bekommen: Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und der Kreistag hatten im Sommer 2023 eine Prüfung auf den Weg gebracht. Das Ergebnis fiel positiv aus.

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