Tourismus sichert über 2.500 Arbeitsplätze in Amberg und Amberg-Sulzbach
Amberg. Die neue Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ des Instituts dwif aus München zeigt, wie stark Stadt Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach vom Tourismus profitieren. Für 2024 weist sie einen Bruttoumsatz von 164,3 Millionen Euro aus.
Der Tourismus wirkt in der Region als Querschnittsbranche, von der Hotels, Gastronomie, Erlebnisanbieter, Einzelhandel, öffentlicher Personennahverkehr, regionale Produzenten wie Brauereien, Bäcker und Metzger sowie Werbeagenturen, Baugewerbe und Großhandel profitieren. Tourismusreferent Hubert Zaremba ordnet den Befund so ein: “Er trägt zur Verbesserung der Infrastruktur bei, stärkt die Qualität der Regionen und fungiert als wichtige Querschnittsbranche. Dadurch wirkt der Tourismus als Motor für die Entwicklung der Region und steigert die Attraktivität der Orte.”
Die touristische Wertschöpfung im Amberg-Sulzbacher Land beläuft sich auf 77,5 Millionen Euro. Heike Kober, Leiterin der Tourist-Info in Amberg, sagt: “Tourismus ist ein bedeutender Wirtschafts- und Standortfaktor für die gesamte Region. In zehn Jahren erreichten wir eine Steigerung der touristischen Wertschöpfung aus dem Tourismus von fast 20 Prozent”. Die Studie legt Übernachtungen in gewerblichen Betrieben und Privatquartieren, Camping und Reisemobilstellplätze, Besuche bei Verwandten und Bekannten sowie Tagesreisen zugrunde. Aus 4,781 Millionen Aufenthaltstagen und den durchschnittlichen Tagesausgaben in den Segmenten errechnet sich der Bruttoumsatz von 164,3 Millionen Euro.
Arbeitsplätze durch Reisen
Aus der Wertschöpfung leitet die Studie ein Beschäftigungsäquivalent ab. Umgerechnet auf Vollzeit entspricht das 2.552 Personen, die ein regional- und branchenspezifisches Arbeitnehmerentgelt beziehen. Die Zahl verdeutlicht, welches Potenzial der Tourismus für Einkommen in Stadt und Landkreis freisetzt.
Die Region entwickelt ihr Angebot weiter. In Amberg finden inzwischen auch unter der Woche öffentliche Stadtführungen und Plättenfahrten statt. Gleichzeitig bleibt Potenzial, das nicht nur Gästen zugutekommt, sondern auch den Freizeitwert für Einheimische erhöht.
Camping und Tagesgäste im Fokus
Stadt und Landkreis nehmen Camping als Wachstumsfeld in den Blick. Der Anteil der Übernachtungen auf Camping- und Wohnmobilstellplätzen beträgt 2,8 Prozent der Aufenthaltstage und 3,6 Prozent der Umsätze. Verantwortliche wollen deshalb qualitativ hochwertige Wohnmobilstellplätze voranbringen. Camper geben im Tagesdurchschnitt fast 45 Euro aus, was direkt in der Region bleibt.
Die hohe Zahl an Tagesreisen lenkt den Blick auf Infrastruktur. Dafür braucht es neben Gastronomie und Freizeiteinrichtungen ausreichend Parkraum sowie eine eindeutige und professionelle Beschilderung von Rad- und Wanderwegen. Der Landkreis und viele Gemeinden arbeiten an der Beschilderung, ein Beispiel ist das neue Wegeleitsystem für Wanderwege.
Bewertungen der Politik
Landrat Richard Reisinger kommentiert die Ergebnisse: “Die Ergebnisse der Studie bestätigen eindrucksvoll, wie wichtig der Tourismus für unsere Region ist. Er schafft nicht nur Arbeitsplätze und wirtschaftliche Impulse, sondern trägt auch maßgeblich zur Lebensqualität und Attraktivität unseres Landkreises bei. Wir werden die Potenziale, insbesondere im Bereich Camping und Infrastruktur, gezielt weiterentwickeln, um den Tourismus nachhaltig zu stärken.”
Auch Oberbürgermeister Michael Cerny ordnet die Resultate für die Stadt ein. “Für die Stadt Amberg ist der Tourismus ein wesentlicher Faktor für die wirtschaftliche Vielfalt und das kulturelle Leben. Die Investitionen in eine moderne Infrastruktur und attraktive Freizeitangebote zahlen sich aus. Gemeinsam mit dem Landkreis wollen wir die Region als Urlaubsziel weiter voranbringen und die positiven Effekte des Tourismus für unsere Bürgerinnen und Bürger weiter ausbauen.”
Wichtige Kennzahlen der Studie
Das Gastgewerbe profitiert direkt mit 86,3 Millionen Euro, der Einzelhandel mit 42 Millionen Euro und Dienstleistungen mit 36 Millionen Euro. Im Vergleich zur Untersuchung 2014 steigt die touristische Wertschöpfung um 19,2 Prozent. Die durchschnittlichen Ausgaben von Urlaubsreisenden in gewerblichen Betrieben betragen 143,90 Euro pro Person und Tag.
Insgesamt verzeichnet die Region 0,581 Millionen Übernachtungen und 4,2 Millionen Tagesreisen; die Studie bezieht Freizeit-, Urlaubs- und Wellnessreisen, und so weiter, ebenso Geschäftsreisen sowie Tagesausflüge und Tagesgeschäftsreisen ein. Allein aus Mehrwertsteuer und Einkommensteuer entstehen 2024 rund 15,6 Millionen Euro an Steueraufkommen, weitere Einnahmen wie Grund- und Gewerbesteuer erfasst die Studie nicht.
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