Tritschler-Kamin wird abgebrochen

Neustadt/WN. Kostspielige Angelegenheit: Nach über 30 Jahren wird der Tritschler-Kamin jetzt abgerissen. Was aber wird aus dem ehemaligen Fabrikgelände?

Über 30 Jahre nach der Stilllegung der Firma Tritschler soll der Kamin jetzt abgerissen werden. Eine Frage aber bleibt: Was passiert mit dem Gelände? Foto: Landratsamt NEW/Anna Balk

“Nachdem der Betriebsschornstein der ehemaligen Bleikristallfirma Tritschler in der Fabrikstraße in Neustadt/WN seit der Betriebsstilllegung im Jahr 1987 den Witterungseinflüssen ausgesetzt war und auch kein Bauunterhalt betrieben wurde, hat sich der bauliche Zustand im Laufe der Zeit deutlich verschlechtert”, erklärt das Landratsamt Neustadt/WN in einer Pressemitteilung.

Rückbau und Entrümpelung

Es bestehe inzwischen auch die Gefahr, dass herabfallende Ziegel auf den direkt am Gelände vorbeiführenden gut frequentierten Bockl-Radweg fallen könnten.Deswegen ordnete das Landratsamt mit baurechtlichem Bescheid einen Rückbau gegenüber dem Grundstückseigentümer an. Da der Eigentümer jedoch nicht tätig wurde, hat sich das Landratsamt dazu entschlossen, den Rückbau im Wege der Ersatzvornahme durchzuführen.

In diesem Zuge werden auch weitere Arbeiten auf der Altlastenfläche durch die Firma Erd- und Tiefbau Ebersbach GmbH unter fachlicher Begleitung des Ingenieurbüros Rupp Bodenschutz durchgeführt.

So wird momentan das direkt an den Schornstein angrenzende ehemalige Rohstofflager – das „Gebäude 7“ entrümpelt, dekontaminiert und abgebrochen. Unbelastete Abbruchmassen dieses Gebäudes werden vor Ort zur Schaffung einer ebenen Fläche verwertet. Dieser Untergrund ermöglicht das Befahren des Geländes mit Baumaschinen.

116.363 Euro Kosten – und keine Förderung

In den kommenden beiden Wochen ist dann der Rückbau des etwa 45 Meter hohen Schornsteins geplant, wie Sprecherin Claudia Prößl weiter mitteilt. Schließlich müssen die Abfälle und die Abbruchmassen des Schornsteins fachgerecht entsorgt werden.

Die Kosten für Ingenieurleistungen belaufen sich laut Auftrag auf 18.706 Euro und die Bauleistungen auf 97.657 Euro. Da es hierfür leider keine Fördermittel gibt, muss diese Kosten komplett der Landkreis NEW tragen. Sämtliche Arbeiten sollen auf jeden Fall noch vor Weihnachten abgeschlossen sein.

“Wie es langfristig mit dem Gelände weitergeht, kann jedoch noch nicht gesagt werden. Eine Revitalisierung der städtebaulich gut gelegenen Fläche wäre sicherlich interessant, aber bis dahin ist es noch ein langer und sehr kostspieliger Weg”, so Prößl abschließend.

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