Über 15.000 Päckchen: Johanniter bringen Hoffnung nach Rumänien
Oberpfalz. Die Weihnachtstrucker verteilten über 15.000 Päckchen an bedürftige Familien in Rumänien. Ehrenamtliche Fahrer sammelten und brachten die Pakete, voll mit Grundnahrungsmitteln und Geschenken für Kinder.
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Am zweiten Weihnachtsfeiertag trafen sich insgesamt elf Lastwagen mit ihren Fahrern um 6 Uhr morgens an der Raststätte Donautal bei Passau. 22 ehrenamtliche Fahrer und zwei Begleitpersonen machten sich auf die etwa 1.500 Kilometer lange Reise nach Rumänien. Im Gepäck hatten sie rund 15.500 Pakete, die sie in den Wochen zuvor im gesamten ostbayerischen Raum eingesammelt hatten. Schulen, Kindergärten, Gemeinden, Firmen und verschiedenste Organisationen hatten fleißig Päckchen gepackt; streng nach Packliste. In jedem Paket befanden sich vor allem Grundnahrungsmittel wie Mehl, Reis, Zucker und Nudeln, Hygieneartikel (Seife, Zahnpasta, Zahnbürsten), einige Süßigkeiten, wie z.B. Schokolade und Kekse, sowie ein kleines Geschenk für ein Kind.
Partner vor Ort
Gegen 23 Uhr hatte der Konvoi die Stadt Sibiu (zu Deutsch Hermannstadt) in Rumänien erreicht. Von dort aus teilten sich die Lastwagen am nächsten Morgen auf und erreichten gegen Mittag verschiedene Zielorte im Gebiet Siebenbürgen. „Wir arbeiten hier vor Ort ganz eng mit verschiedenen Partnern zusammen, die genau wissen, wo die Hilfe am besten ankommt“, erzählt Matthias Walk, Pressesprecher der Johanniter in Ostbayern, der den Konvoi in diesem Jahr begleitet hat. Zwei Lastwagen fuhren zum Beispiel nach Sfantu Gheorghe. Dort wurden die Pakete an einen Rotary-Club und das örtliche Rote Kreuz übergeben, die die Pakete dann in die Familien bringen.
Eine dieser Verteilaktionen konnte Matthias Walk am Nachmittag begleiten. „Wir können uns das gar nicht vorstellen, wie Menschen hier zum Teil leben. Ich war zum Beispiel in einer Sozialwohnung. Dort wohnt eine Mutter mit ihrem Sohn auf gerade mal neun Quadratmetern. Oder wir waren auch in ländlichen Gebieten, wo Familien mit vier oder fünf Kindern in Häusern leben, die die Bezeichnung oft gar nicht verdient haben. Das sind mehr oder weniger notdürftig zusammengezimmerte Behausungen.“ Den Menschen fehlt es oft am Nötigsten. „Es war wunderbar zu sehen, wie groß die Freude in den Familien war, als die Kinder die Pakete öffneten und sich über Dinge freuten, die für uns in Deutschland selbstverständlich sind.“
Hilfe, die ankommt
Am Abend des 27. Dezember sammelten sich dann alle Fahrer mit ihren Lastwagen im Jugenddorf Lokod in der Nähe der Stadt Brasov. In dem kleinen Dorf in den Karpaten kümmert sich eine deutsche Stiftung um Jugendliche, die ihre gesamte Kindheit in Waisenhäusern verbracht haben. Diese Jugendlichen, die oft eine Behinderung haben, können hier in stiftungseigenen Häusern leben und in Werkstätten arbeiten. Auch hier wurde eine große Anzahl an Paketen übergeben. „Mich haben vor allem die Lastwagen-Fahrer beeindruckt“, berichtet Matthias Walk. „Die nehmen sich extra Urlaub, um die Pakete nach Rumänien zu fahren. Viele von ihnen machen das schon seit mehr als 20 Jahren.“
Am Vormittag des 28. Dezember hieß es dann schon wieder Abschied nehmen und der Konvoi machte sich auf den Weg zurück nach Deutschland. Im Lauf des 29. Dezember kehrten alle Lastwagen und Fahrer wohlbehalten nach Ostbayern zurück. „Ich möchte mich im Namen aller Johanniter bei Ulrich Bauriedl von der Firma Godelmann bedanken“, betont Walk nach der Rückkehr. „Ohne sein Engagement und die Hilfe der Firma Godelmann aus Fensterbach könnten wir Johanniter in Ostbayern diese logistische Meisterleistung gar nicht erbringen.“
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