[Update] Ukraine-Krise beschäftigt auch OTH Amberg-Weiden
Enger Austausch mit ukrainischen Partnerhochschulen
Weiden/Tscherniwzi. Die aktuelle Krise zwischen Ukraine und Russland beschäftigt die ganze Welt, auch die OTH Amberg-Weiden. Denn sie hat enge Kontakte an Universitäten in der Ukraine. Ob ein Besuch stattfinden kann, ist noch unklar.
[Update am 14. März]
„Angesichts der dramatischen Ereignisse wurde der Besuch der ukrainischen Delegation auf unbestimmte Zeit verschoben“, meldet die Pressestelle der OTH. Weitere Infos dazu gibt es auf der Webseite der OTH.
[Erste Meldung am 22. Februar]
Das „Kompetenzzentrum Bayern – Mittel- und Osteuropa“ (KOMO) an der OTH Amberg-Weiden pflegt viele Kontakte in die Ukraine, vor allem über Partnerhochschulen in der Hauptstadt Kiew und in Tscherniwzi – auch Czernowitz oder Tschernowitz genannt – im Westen der Ukraine.
Austausch im Jahr der Krim-Annexion
Das Kompetenzzentrum hat mit der „Yuriy Fedkovych Chernivtsi National University“ schon einige Projekte durchgeführt, wie KOMO-Geschäftsführerin Marian Mure erklärt. 2014 etwa hätten 10 Studierende aus Bayern, darunter drei von der OTH, die Partneruni besucht. Es war ein Schicksalsjahr für die Ukraine: Im Februar 2014 annektierte Russland die Krim-Insel, was einen militärischen Konflikt zur Folge hatte, der bis heute anhält und sich gerade in den letzten Wochen zuspitzte.
Auch die politische Lage war damals ein Thema des Austausches. Die Studierenden aus Deutschland erfuhren, dass junge Absolventen aber auch erfahrene Dozenten der Universität zum Militär einberufen wurden oder sich freiwillig zum Dienst in der Ostukraine meldeten – in einer Zeit, in der täglich Soldaten bei Gefechten getötet wurden.
„Wir müssen abwarten“
Jetzt eskaliert der Konflikt in der Ostukraine weiter, und wieder ist das Mittel- und Osteuropazentrum nah dran. Denn Anfang März wollen 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von acht ukrainischen Universitäten in die Oberpfalz reisen, um die Partner an der OTH Amberg-Weiden zu besuchen.
„Wir müssen abwarten, ob das klappt“, sagt Mure. Immer mehr Flüge würden gestrichen. Das gemeinsame Projekt läuft seit 2020, doch bisher haben sich die Partner nur online getroffen – die Pandemie verhinderte ein persönliches Treffen. Jetzt ist es nicht das Virus, sondern ein womöglich drohender kriegerischer Konflikt.
Studierende noch entspannt
Auch zwei Studentinnen aus der Ukraine sind gerade über ein Austauschprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an der OTH. Bis jetzt seien sie „recht entspannt“, sagt Mure. Sie stammten aber eher aus dem Westen der Ukraine. Der aktuelle Konflikt konzentriert sich jedoch auf die östliche Grenze zu Russland im Gebiet Donbass.
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