Unruhige Silvesternacht für Einsatzkräfte: Verletzte durch Raketen, Brände, Unfälle
Amberg/Weiden. Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Bergwacht: Die Einsatzkräfte erlebten ein unruhiges Silvester. Es kam zu etlichen Verletzungen durch Feuerwerkskörper.

ILS-Pressesprecher Jürgen Meyer resümiert: „Unsere Disponenten hatten viel zu tun, vor allem nach Mitternacht herrschte Hochbetrieb in der ILS. Wenn der Himmel der Oberpfalz in bunten Farben leuchtet, waren unsere Einsatzkräfte in diesem Jahr teils besonders gefordert.“
Bereits am Morgen des 31. Dezember 2024 begann der Einsatzmarathon mit dem Brand einer Photovoltaikanlage auf einer Gartenhütte in Vohenstrauß um 6.56 Uhr. Glücklicherweise gab es keine Verletzten.
Am Vormittag mussten die Einsatzkräfte nach Kirchenthumbach eilen, wo ein Mann schwer verletzt wurde, als er von einem Baum getroffen wurde. Gegen 12.15 Uhr kam es zu einem Schwelbrand einer PV-Anlage bei einem Nebengebäude des Klinikums Weiden. Patienten waren zu keiner Zeit in Gefahr.
Zwei zugefrorene Schwäne gerettet
Am Nachmittag rückte die Feuerwehr um 15.14 Uhr nach Weihersberg im Landkreis Neustadt/WN aus, um zwei eingefrorene Schwäne aus einem Weiher zu retten. Um 17 Uhr ereignete sich eine vermeintliche Explosion eines Ofens in Vohenstrauß, bei der eine Person ihren schweren Verletzungen erlag. Fast zeitgleich retteten Rettungskräfte und die Bergwacht Weiden im Sport- und Freizeitzentrum Silberhütte eine gestürzte und verletzte Person aus unwegsamem winterlichen Gelände.
Nach 20 Uhr häuften sich Brände von Müll- und Papiertonnen und Feuerwerkskörpern: In Vohenstrauß, Weiden, Rothenstadt, Kemnath, Erbendorf und Altenstadt/WN waren Feuerwehren im Einsatz, um diese kleineren, aber gefährlichen Brände zu löschen.
Mehrere Verletzte durch Böllerexplosionen
Der erste Einsatz im neuen Jahr erfolgte um 00:03 Uhr in Weiden, als eine Person durch eine Böllerexplosion schwer am Auge verletzt wurde. Nur 12 Minuten später wurden bei einer weiteren Böllerexplosion in einem Ortsteil von Weiden zwei Menschen schwer verletzt.
Im Verlauf der Nacht mussten Rettungskräfte unter anderem einen Patienten mit einer Verletzung im Genitalbereich, nach einem Schlag, vier stark alkoholisierte Personen sowie eine Person mit einem Armbruch – nach einem missglückten Kräftemessen mittels Armdrücken- versorgen und in eine Klinik transportieren.
Herausforderungen im Bereich Amberg
Auch im Bereich der Betriebsstätte Amberg waren die Einsatzkräfte gefordert: Kurz vor Mitternacht mussten zwei Kleinbrände in Neunburg vorm Wald und Vilseck gelöscht werden. In Amberg selbst wurde ein Brand neben einer Garage gemeldet, bei dem Unrat in Flammen stand.
Einen ersten „frühen Silvestergruß“ erhielten die Rettungskräfte in Amberg bereits um 15.02 Uhr – ein Patient musste mit einer Alkoholvergiftung versorgt werden.
Um 2.39 Uhr wurde der ILS über ein eCall-System ein schwerer Verkehrsunfall bei Großschönbrunn gemeldet. Erfreulicherweise konnte sich die zunächst gemeldete eingeklemmte Person selbst aus dem Fahrzeug befreien.
Darüber hinaus mussten die Rettungskräfte vier Fälle von schweren Augenverletzungen (unter anderem in Auerbach) durch Feuerwerkskörper behandeln – eine traurige Bilanz und verdeutlicht die Gefahren von Feuerwerkskörpern.
Danke an alle Einsatzkräfte
Die ILS Oberpfalz-Nord bedankt sich bei allen Einsatzkräften der Feuerwehren und Rettungsdiensten für ihren unermüdlichen Einsatz in dieser arbeitsreichen Silvesternacht. „Die Sicherheit der Bevölkerung hat für uns höchste Priorität, und wir sind stolz auf die Leistung unserer Teams“, so Meyer abschließend.
Zumindest die erste Nacht des neuen Jahrs verlief aus Sicht der Feuerwehr ruhiger. Kreisbrandrat Marco Saller: „Für die Feuerwehren im Landkreis Neustadt/WN war der Jahreswechsel 2024, wie im Vorjahr, ein ruhige Nacht.“ Ab dem Jahreswechsel bis um 6 Uhr kam es zu insgesamt drei Einsätzen. Zwischen Bechtsrieth und Mitterhöll musste ein Baum beseitigt werden. In Altenstadt kam es zu zwei Containerbränden.
Verkehrsunfall mit Personenschaden
Die Polizeiinspektion Weiden meldet zudem einen Verkehrsunfall im neuen Jahr. Gegen 2.30 Uhr ereignete sich an Neujahr an der Kreuzung Mooslohstraße/Tulpenstraße ein Verkehrsunfall mit Personenschaden. Eine 18-jährige Weidenerin befuhr die Mooslohstraße in Richtung Parksteiner Straße. Zeitgleich befuhr eine 19-jährige Landkreisbewohnerin mit ihrem Auto die Tulpenstraße in stadtauswärtige Richtung. An der Kreuzung kam es zum Zusammenstoß. Durch den Verkehrsunfall erlitt die 19-jährige Altenstädterin leichte Verletzungen und wurde in ein nahegelegenes Krankenhaus eingeliefert. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten geborgen werden. Den Schätzungen zufolge entstand ein Sachschaden von etwa 18.000 Euro.
Alkoholisiert am Steuer
Gegen 3.40 Uhr wurde eine 50-jährige Weidenerin mit ihrem Auto am Weidener Ortsrand einer allgemeinen Verkehrskontrolle unterzogen. Die Beamten der Polizeiinspektion Weiden konnten hierbei einen Alkoholgeruch wahrnehmen. Ein anschließend durchgeführter Test ergab einen Wert von rund 1,00 Promille. Die Frau erwartet nun eine Bußgeldanzeige sowie ein Fahrverbot.
352 Notrufe
Die Silvesternacht 2024/2025 war für die ILS Oberpfalz-Nord und ihre Betriebsstätten Amberg und Weiden besonders herausfordernd. Insgesamt wurden zwischen dem 31. Dezember 2024, 0 Uhr, und dem 1. Januar 2025, 5 Uhr, 352 Notrufe angenommen, bearbeitet und koordiniert, so ILS-Sprecher Jürgen Meyer:
- Amberg:
- 9 Brandeinsätze
- 8 Einsätze der technischen Hilfeleistung
- 150 Rettungsdiensteinsätze
- Gesamt: 167 Einsätze
- Weiden:
- 14 Brandeinsätze
- 12 Einsätze der technischen Hilfeleistung
- 159 Rettungsdiensteinsätze
- Gesamt: 185 Einsätze
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