US-Präsidentschaftswahl mit Auswirkungen auf die Region?
Grafenwöhr. Trump oder Harris, welche Konsequenzen hat die US-Wahl auf Grafenwöhr, die nördliche Oberpfalz und das Bündnis? Mit dieser spannenden Frage beschäftigte sich die CSU und erhielt Aufklärung vom Transatlantiker Norman Blevins.
CSU-Ortsvorsitzende 2. Bürgermeisterin Anita Heßler und CSU-Kreisvorsitzender, MdL Dr. Stephan Oetzinger freuten sich über einen guten Besuch im „Wirtshaus zum Stichn“. Stephan Oetzinger kündigte als Referent einen Begleiter aus JU-Zeiten und langjährigen Mitarbeiter der Hanns Seidel Stiftung, den Experten für Transatlantische Beziehungen Norman Blevins an. „Wird es die erste Präsidentin im Weißen Haus geben, oder erleben wir eine zweite Trump-Präsidentschaft?“ stieg der Deutsch-Amerikaner aus Windsbach in das Thema ein. Blevins gab einen tieferen Einblick über die aktuellen Entwicklungen in den USA und erläuterte die Zusammenhänge des für uns schwer zu durchschauenden US-Wahlsystems.
Die politische Kultur und Tradition, sowie die hochgradige Polarisierung der politischen Lager in den USA, haben in den letzten Jahrzehnten zu dieser unversöhnlichen Form der Auseinandersetzung geführt. Die amerikanischen Wähler zeigen dabei wenig Interesse an Außenpolitik und verfolgen ihre unmittelbaren Interessen nach dem Motto: „Al Politics are local“. Die Demokraten sind bei der Wahl den größeren Herausforderungen ausgesetzt als die Republikaner, hielt Norman Blevins fest. Trotz all der Vorgänge um Donald J. Trump, wie Gerichtsprozesse, Sturm aufs Kapitol, Beleidigung von US-Militärangehören und anderem befindet er sich in den Umfragen in einem Kopf-an-Kopf Rennen mit Vizepräsidentin Kamala Harris. Hinzu kommen die unklaren Mehrheitsverhältnisse im Senat und im Repräsentantenhaus.
Indizien sprechen für Harris
Zum Abschluss des Vortrags und der lebhaften Diskussion hielt der Amerika Experte fest, dass die Indizien dafür sprechen, dass es ein knapper Sieg für Harris wird. Ob dies für die Demokraten insgesamt auch gilt, wird man erst nach dem 5. November sagen können. Abzuwarten wird sein, was nach dem Wahltag, gerade durch die Anhänger der “Make America Great Again”-Bewegung (MAGA) geschieht.
Von der geopolitischen Auswirkung der Wahl gab sich der Transatlantiker Blevins überzeugt, dass es sich Amerika, egal unter welcher US-Präsidentschaft nicht leisten kann, die NATO fallen zu lassen. Die europäischen Partner seien künftig mehr in der militärischen Beteiligung gefordert. Für die US-Militär-Präsenz in Bayern und speziell in Grafenwöhr kann zunächst Entwarnung gegeben werden, so Blevins. Grafenwöhr hat über Europa hinaus eine große Bedeutung für die amerikanische Armee, um ihre Handlungsfähigkeit beispielsweise in Afrika oder dem nahen bzw. mittleren Osten aufrechtzuerhalten. Dieses Bewusstsein ist nicht zuletzt durch die guten Beziehungen der bayerischen Staatsregierung stark präsent im Pentagon, gegen das ein US-Präsident nicht wird regieren können. Spannend bleibt es aber dennoch.
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