Von der einfachen Tanne zum perfekten Christbaum: Aufzucht, Arten und Alternativen

Schönficht. Lorenz Schön führt nicht nur eine Zoiglstube, sondern baut auch Christbäume an und erzählt, wie zeitintensiv das Anbauen und Pflegen von Christbäumen ist.

Wer denkt, dass ein Weihnachtsbaum schon auf der Plantage perfekt wächst, der irrt. Die Aufzucht eines Weihnachtsbaums ist mit viel Arbeit verbunden – ganz und gar nicht nach dem Motto: pflanzen, warten, fällen.

Die Arbeiten eines Christbaumanbauers

„Für die Weihnachtsbaumzüchter ist nach der Saison immer vor der Saison“, erklärt Lorenz Schön. Schon im Januar oder Februar geht er wieder in den Anbau, räumt die Äste aus, und schneidet die abgesägten Stümpfe nach. Im März oder April werden dann schon wieder neue Bäume gepflanzt. Düngung und Formschnitt erfolgen dann im Mai.

Wenn die Bäume Anfang Juni austreiben, wird der Endtrieb gekürzt. Die Kultur wird mindestens zweimal kontrolliert, um zu überprüfen, wie die Bäume wachsen und ob Arbeiten, wie etwa das Stutzen erforderlich sind. Im August geht Lorenz Schön durch die Plantagen und schaut grob, welche Bäume für den Verkauf geeignet sind. Diese Bäume werden dann etikettiert und bei Bedarf gedüngt, damit sie einen schönen Farbton bekommen. Mitte November werden die Bäume letztendlich geschlagen.

Viel Ruhezeit hat man nicht. Man geht wahrscheinlich aufs Jahr verteilt sieben bis neun Mal zu einem Baum hin.Lorenz Schön

Oh, welcher Tannenbaum?

Mitte Dezember geht für die meisten Menschen die Suche nach dem Weihnachtsbaum erst richtig los. Die Jagd nach dem perfekten Weihnachtsbaum ist jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung. Soll es in diesem Jahr wieder die klassische Nordmanntanne sein oder etwas anderes?

Foto: Ann-Marie Zell

Nordmanntanne

Die Nordmanntanne ist der mit Abstand beliebteste Weihnachtsbaum, da seine weichen dunkelgrünen Nadeln nicht stechen und er im Vergleich zu anderen Arten besonders lange haltbar ist.

Blaufichte

Charakteristisch für die Blaufichte ist die intensive blau-grüne Färbung der Nadeln. Außerdem verströmen ihre Nadeln einen intensiven Waldgeruch. Durch die etagenförmig wachsenden Zweige lässt sich die Blaufichte gut schmücken und ist daher sehr beliebt.

Oder doch eher ein künstlicher Tannenbaum?

Mittlerweile überzeugen die immergrünen künstlichen Weihnachtsbäume mit einer Vielzahl an naturgetreuen Details, beispielsweise durch ihre unterschiedlich grün gefärbten Nadeln und leicht unregelmäßig angereihten Zweige. Auch wenn sie optisch trotzdem nicht an das Original herankommen, bieten sie dennoch einige praktische Vorteile. Ein Kunstbaum kann jedes Jahr wiederverwendet werden und benötigen fast keine Pflege. Die Bäume müssen nicht gegossen werden und es fallen keine Nadeln ab, die aufgesaugt werden müssen. Darüber hinaus sind künstliche Weihnachtsbäume im Vergleich zu natürlichen Bäumen deutlich leichter und zugleich schwerer entflammbar.

Der neue Trend: Tannenbaum im Topf

Alternativ zum klassischen Weihnachtsbaum bietet die Tanne im Topf vor allem Vorteile in Bezug auf die Nachhaltigkeit: Statt jedes Jahr einen Weihnachtsbaum aus einer großen Monokultur kaufen zu müssen, kann der Weihnachtsbaum im Topf mehrere Jahre lang genutzt werden. Der Kauf eines Weihnachtsbaums im Topf ist die nachhaltigste Lösung der Baumfrage – und sie ist auch äußerst praktisch: Die Tanne im Topf behält ihre grüne Frische länger und nadelt nicht wie ihre Pendants im Christbaumständer.

Neben ihrer Nachhaltigkeit punkten Weihnachtsbäume im Topf auch durch ihre vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten. So können die Pflanzen nach Weihnachten sowohl als Topfpflanzen weiterverwendet als auch in den Garten umgesiedelt werden. Dennoch ist zu bedenken, dass der Weihnachtsbaum im Topf das ganze Jahr über Pflege benötigt.

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