Von wegen nur Getränkemarkt: Mittelständler Plöchl produziert „Kracherln“ und konstruiert Schankanlagen

Weiden. Es ist der bisher größte, aufwendigste, reichhaltigste Getränkemarkt des mittelständischen Familienunternehmens aus dem Bayerischen Wald: Plöchls Nummer 20 in Weiden. Seit Donnerstag haben die Kunden die Qual der Wahl aus 1400 Artikeln – mit Schwerpunkt auf regionalen Brauereien.

Den größten Teil seiner Rede widmet Juniorchef und Projektleiter Ludwig Maximilian Plöchl seinen tollen Mitarbeitern. Foto: Jürgen Herda

Bei Kino-Filmen nennt man es Preview: Am Montag durften sich rund 100 geladene Gäste vor allem aus der Getränkebranche – von Augustiner, Bruckmüller, Erdinger, Flosser Brauhaus über Frankenbrunnen und Kondrauer bis Schlossbrauerei Hirschau, Schneider Weiße, Winkler Bräu Amberg sowie Vertretern der Kommunalpolitik einen ersten Eindruck verschaffen.

Die Resonanz war überwältigend. Für Oberbürgermeister Jens Meyer und Bürgermeister Reinhold Wildenauer ein echter Aha-Effekt: „Mit so etwas habe ich nicht gerechnet“, sagte Meyer angesichts der reichen Auswahl vor allem an regionalen Produkten. Und Wildenauer lobte den Markt, der nach drei Jahren einen Leerstand in der ehemaligen Bowling-Welt füllt, als „Getränkemarkt der Exzellenz“.

Wir wollen im Echo-Interview von Juniorchef Ludwig Maximilian Plöchl wissen, was den Getränkemarkt so besonders macht. Da der hemdsärmelige Betriebswirt (Private Hochschule Göttingen) gleich zum sympathischen Bayerwald-Du übergeht hier in der authentischen Fassung – nur auf Ludwig Maximilian besteht er – zur besseren Unterscheidung von Vater Ludwig:

Seniorchef Ludwig Plöchl (rechts) ist mächtig stolz auf das Vorzeigeprojekt von Junior Ludwig Maximilian Plöchl. Foto: Jürgen Herda

Ludwig Maximilian, ihr kommt aus dem beschaulichen Kirchdorf im Wald (Landkreis Regen, rund 2000 Einwohner), wieso habt ihr euch für den Standort Weiden in der Nordoberpfalz entschieden?

Ludwig Maximilian: Zunächst einmal ist Weiden einfach eine super Stadt, sonst wären wir nicht hier. Für uns Kirchdorfer eh so was wie eine Großstadt. Und mit den Nachbarn haben wir uns auch auf Anhieb verstanden. Walter Scharnagel, der Betreiber von Burger King, ist ja auch unser Vermieter – und er hat uns mit seinem Bauunternehmen großartig beim Umbau unterstützt. Außerdem haben wir 2018 den Getränkefachgroßhandel Burger in Pfrentsch übernommen und wollten damit unser komplettes Unternehmen auch in der Nordoberpfalz implementieren – mit allen Facetten. Das hat dazu geführt, dass wir auch in Neustadt/WN, Windischeschenbach und Neukirchen Märkte eröffneten.

Du hast es schon bei der Eröffnung in schillernden Farben geschildert, wie kompliziert der Umbau der Bowling-Welt zu einem Getränkemarkt war …

Ludwig Maximilian: Genau, das Gebäude hat ja Hans Lauterbach, unser Regionalleiter aufgerissen. Das war ein schwieriger Fall, wir mussten es komplett entkernen. Allein die Kosten, um das Gebäude so weit herzurichten, um überhaupt mit der Einrichtung anfangen zu können, überstieg die durchschnittlichen Kosten für so einen Markt um das Sechsfache.

Wie viel hat euch das gekostet?

Ludwig Maximilian: Wir haben eine halbe Million reingesteckt. Das hat natürlich intern auch zu Diskussionen geführt. Bis ich ein Machtwort gesprochen habe:

Wir machen das nur, wenn die Menschen aus Weiden bei uns reingehen und mit Stolz sagen können, „wir haben den schönsten Getränkemarkt in ganz Deutschland“. Ludwig Maximilian Plöchl

Gibt’s da einen Wettbewerb?

Ludwig Maximilian: Ja tatsächlich kürt das Fachmagazin „Rundschau für den Lebensmittelhandel“ jedes Jahr den „besten Getränkehändler“. Um diesen Titel wollen wir uns 2025 bewerben.

Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: Natürlich ist auch das Brauhaus Floß vertreten. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: Natürlich ist auch das Brauhaus Floß vertreten. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: Weinkenner haben die Auswahl aus rund 350 verschiedenen Sorten. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: Weinkenner haben die Auswahl aus rund 350 verschiedenen Sorten. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: Wer's mal etwas krachen lassen will, bekommt auch eine Flasche Moët & Chandon für 370 Euro. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: Wer’s mal etwas krachen lassen will, bekommt auch eine Flasche Moët & Chandon für 370 Euro. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: Auch die Auswahl an Whiskeys und Hochprozentigem kann sich sehen lassen. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: Auch die Auswahl an Whiskeys und Hochprozentigem kann sich sehen lassen. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: Natürlich ist auch das Brauhaus Floß vertreten. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: Weinkenner haben die Auswahl aus rund 350 verschiedenen Sorten. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: Wer's mal etwas krachen lassen will, bekommt auch eine Flasche Moët & Chandon für 370 Euro. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: Auch die Auswahl an Whiskeys und Hochprozentigem kann sich sehen lassen. Foto: Jürgen Herda

Was macht euch aus deiner Sicht so preiswürdig, dass ihr gleich landesweit einzigartig seid?

Ludwig Maximilian: Wir wollen Menschen auf verschiedenen Ebenen begeistern. Das beginnt mit der Auswahl. Im gesamten Handel kannst du heute nur noch bestehen, wenn du ein Sortiment hast, das keine Wünsche offen lässt …

… so was wie Amazon für Getränke, nur stationär …

Ludwig Maximilian: Amazon ist ein gutes Stichwort, weil wir als viertes Standbein auch mit einem Online-Shop für Lebensmittel-Aromen begonnen haben. Damit du dir die Dimension vorstellen kannst: Hier im Weidener Markt führen wir 1400 Artikel. Zum Vergleich: In unseren anderen Getränkemärkten im Schnitt 800 – und dabei sind das auch schon keine kleinen.

1400 ist erstmal eine abstrakte Zahl: Du meinst damit wirklich verschiedene Getränkemarken?

Ludwig Maximilian: Ja, das bezieht sich auf verschiedene Sorten und Marken von Bier, Softgetränken, aber auch allein 350 verschiedene Weine, Champagner, Spirituosen.

Hier finden Familien, die auf den Geldbeutel schauen müssen, günstige Angebote. Aber auch der Whiskeykenner oder Gourmet kommt auf seine Kosten. Ludwig Maximilian Plöchl

In unserer Feinkostabteilung, die meine Frau Caroline liebevoll bestückt hat, mit handabgefüllten und selbst beschrifteten Likören und Ölen, aber auch essbaren Delikatessen und Geschenkkörben.

Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: ein Plädoyer für Regionalität. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: ein Plädoyer für Regionalität. Foto: Jürgen Herda
Ein Quantensprung für durstige Grillfans: So ist gleich die ganze Kiste Bier vorgekühlt. Foto: Jürgen Herda
Ein Quantensprung für durstige Grillfans: So ist gleich die ganze Kiste Bier vorgekühlt. Foto: Jürgen Herda
Plöchls Eigenmarke Lugge: Klar, das Kracherl, das schon Ludwig Maximilian Plöchls Urgroßvater herstellte, ehrt den königlich-boarischen Traditionsnamen Ludwig. Der Ursprung des Getränkehauses Plöchl geht zurück auf Landwirt Ludwig Plöchl, der in den 1930er Jahren nebenberuflich mit der Erzeugung von der Limonaden begann. Damals wurde jede einzelne Flasche noch per Hand befüllt und als Transportmittel für die Belieferung der Kunden diente ein Hundegespann. Foto: Jürgen Herda
Plöchls Eigenmarke Lugge: Klar, das Kracherl, das schon Ludwig Maximilian Plöchls Urgroßvater herstellte, ehrt den königlich-boarischen Traditionsnamen Ludwig. Der Ursprung des Getränkehauses Plöchl geht zurück auf Landwirt Ludwig Plöchl, der in den 1930er Jahren nebenberuflich mit der Erzeugung von der Limonaden begann. Damals wurde jede einzelne Flasche noch per Hand befüllt und als Transportmittel für die Belieferung der Kunden diente ein Hundegespann. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: ein Plädoyer für Regionalität. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: ein Plädoyer für Regionalität. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: ein Plädoyer für Regionalität. Foto: Jürgen Herda
Ein Quantensprung für durstige Grillfans: So ist gleich die ganze Kiste Bier vorgekühlt. Foto: Jürgen Herda
Plöchls Eigenmarke Lugge: Klar, das Kracherl, das schon Ludwig Maximilian Plöchls Urgroßvater herstellte, ehrt den königlich-boarischen Traditionsnamen Ludwig. Der Ursprung des Getränkehauses Plöchl geht zurück auf Landwirt Ludwig Plöchl, der in den 1930er Jahren nebenberuflich mit der Erzeugung von der Limonaden begann. Damals wurde jede einzelne Flasche noch per Hand befüllt und als Transportmittel für die Belieferung der Kunden diente ein Hundegespann. Foto: Jürgen Herda
Das Sortiment des GVP-Getränkemarkts: ein Plädoyer für Regionalität. Foto: Jürgen Herda

Ins Auge sticht gleich beim Eingang ein Schild mit der Aufschrift: „Weniger CO₂ – durch die kürzeren Wege sind regionale Produkte gut für unsere Umwelt.“ Mehr als nur Greenwashing?

Ludwig Maximilian: Schau, als Bayerwaldler sind wir von Natur aus heimatverbunden. Regionale Produkte haben nur Vorteile: Man kennt die Hersteller, weiß, was drin ist – durch die Kundennähe können es sich regionale Hersteller gar nicht erlauben zu pfuschen. Du bekommst also ein gutes Produkt, das nicht um die halbe Welt transportiert werden muss. Und die Wertschöpfung bleibt auch noch in der Region. Natürlich können wir nicht nur regionale Produkte anbieten, letztlich entscheidet der Verbraucher, was ihm lieber ist. Aber Regionalität wird den Konsumenten immer wichtiger.

Weshalb ihr auch die Getränke regionaler Brauereien im Angebot habt?

Ludwig Maximilian: Wir haben sie nicht nur auch im Angebot, wir setzen den Fokus auf regionale Biere aus der Oberpfalz und Niederbayern. Ich möchte regionale Brauer unterstützen. Unser Hans hat versucht, mit jeder Brauerei im Umkreis von 50 Kilometern um Weiden Gespräche zu führen. Ich sehe das so: Jede Brauerei die stirbt, ist der Sargnagel für einen Getränkemarkt. Und umgekehrt. Deshalb macht es Sinn, uns gegenseitig zu unterstützen.

Es soll nicht nur dabei bleiben, dass ihr Flosser und Freudenberger Bier im Regal stehen habt, ihr wollt sogar regelmäßig Verköstigungen anbieten, hat mir der Hans erzählt?

Ludwig Maximilian: Wir planen einmal im Monat eine Verköstigung, bei der eine Brauerei ihre Produktpalette vorstellen kann. Auch das ist mir wichtig: Dass der Getränkemarkt keine nüchterne Abfertigungshalle, sondern ein lebendiger Begegnungsort ist, wo sich Menschen kennenlernen und wir sie vielleicht sogar erstmal in Berührung mit einem hervorragenden Produkt aus der Region bringen, das sie im Supermarkt natürlich vergeblich suchen.

Insofern sind wir nicht nur der Getränkemarkt mit dem größten Angebot, sondern zugleich so was wie der traditionelle Wochenmarkt, wo die urigsten Hersteller ihre Schmankerln auffahren. Ludwig Maximilian Plöchl

Bildung für Durstige; Entlang der 600 Meter verlegten Kupferrohre klären Info-Tafeln über süffige Geschichte und Hintergründe auf. Foto: Jürgen Herda
Bildung für Durstige; Entlang der 600 Meter verlegten Kupferrohre klären Info-Tafeln über süffige Geschichte und Hintergründe auf. Foto: Jürgen Herda
Mehr als nur Getränke: Der GVP-Markt hat auch Feinkost im Angebot. Foto: Jürgen Herda
Mehr als nur Getränke: Der GVP-Markt hat auch Feinkost im Angebot. Foto: Jürgen Herda
Um die Geschenkabteilung und die handabgefüllten Liköre und Öle kümmert sich Caroline Plöchl, Gattin von Juniorchef Ludwig Maximilian Plöchl. Foto: Jürgen Herda
Um die Geschenkabteilung und die handabgefüllten Liköre und Öle kümmert sich Caroline Plöchl, Gattin von Juniorchef Ludwig Maximilian Plöchl. Foto: Jürgen Herda
Um die Geschenkabteilung und die handabgefüllten Liköre und Öle kümmert sich Caroline Plöchl, Gattin von Juniorchef Ludwig Maximilian Plöchl. Foto: Jürgen Herda
Um die Geschenkabteilung und die handabgefüllten Liköre und Öle kümmert sich Caroline Plöchl, Gattin von Juniorchef Ludwig Maximilian Plöchl. Foto: Jürgen Herda
Caroline Plöchl, die hochschwangere Gattin von Juniorchef Ludwig Maximilian Plöchl, ließ es sich auch im neunten Monat nicht nehmen, die „tolle Geschenkabteilung“ fertig einzuräumen – mit Feinkost, handabgefüllten Likören und Ölen. Foto: Jürgen Herda
Caroline Plöchl, die hochschwangere Gattin von Juniorchef Ludwig Maximilian Plöchl, ließ es sich auch im neunten Monat nicht nehmen, die „tolle Geschenkabteilung“ fertig einzuräumen – mit Feinkost, handabgefüllten Likören und Ölen. Foto: Jürgen Herda
Bildung für Durstige; Entlang der 600 Meter verlegten Kupferrohre klären Info-Tafeln über süffige Geschichte und Hintergründe auf. Foto: Jürgen Herda
Mehr als nur Getränke: Der GVP-Markt hat auch Feinkost im Angebot. Foto: Jürgen Herda
Um die Geschenkabteilung und die handabgefüllten Liköre und Öle kümmert sich Caroline Plöchl, Gattin von Juniorchef Ludwig Maximilian Plöchl. Foto: Jürgen Herda
Um die Geschenkabteilung und die handabgefüllten Liköre und Öle kümmert sich Caroline Plöchl, Gattin von Juniorchef Ludwig Maximilian Plöchl. Foto: Jürgen Herda
Caroline Plöchl, die hochschwangere Gattin von Juniorchef Ludwig Maximilian Plöchl, ließ es sich auch im neunten Monat nicht nehmen, die „tolle Geschenkabteilung“ fertig einzuräumen – mit Feinkost, handabgefüllten Likören und Ölen. Foto: Jürgen Herda

Bei der Einrichtung habt ihr euch auch besondere Mühe gegeben: Spielt das aus deiner Erfahrung bei der Kundenbindung eine Rolle?

Ludwig Maximilian: Ich weiß nicht, wie’s dir geht, aber ich kaufe lieber dort ein, wo’s mir auch gefällt. Sonst kann ich gleich online bestellen. Das ist wie im Wirtshaus, ich muss mich wohlfühlen. Deshalb hat mein Bautrupp hier einen sensationellen Job abgeliefert und 600 Meter Kupferrohre rund um den selbstgebauten Sudkessel an den Wänden verbaut, um die Atmosphäre einer Brauerei nachzuempfinden. Wir haben 150 Schilder angebracht, die über unser Unternehmen, die Getränke, das Bier, den Brauvorgang und unsere Regionalität informieren und unterhalten.

Der Kunde bekommt bei uns nicht nur ein unvergleichliches Sortiment, er bekommt Informationen, Unterhaltung und ab und an bei Verköstigungen sogar eine Bewirtung. Ludwig Maximilian Plöchl

Wenn du dich umschaust, findest du in allen Gängen über den Kisten oben Six-Packs und einzelne Flaschen, damit du dich durch die Vielfalt der Getränke probieren kannst. Und für unsere Geschäftskunden haben wir den Markt so aufgebaut, dass jeder Stellplatz in eine zusätzliche Regalfläche umgewandelt werden kann.

Plöchls Eigenmarke Lugge: Klar, das Kracherl, das schon Ludwig Maximilian Plöchls Urgroßvater herstellte, ehrt den königlich-boarischen Traditionsnamen Ludwig. Der Ursprung des Getränkehauses Plöchl geht zurück auf Landwirt Ludwig Plöchl, der in den 1930er Jahren nebenberuflich mit der Erzeugung von der Limonaden begann. Damals wurde jede einzelne Flasche noch per Hand befüllt und als Transportmittel für die Belieferung der Kunden diente ein Hundegespann. Foto: Jürgen Herda

Jetzt sagen einige Leser: Lasst mal die Tassen im Schrank oder besser die Flaschen im Bierkistl, die Eröffnung eines Getränkemarkt ist kein Weltereignis. Unterschätzen sie die Bedeutung eures Angebots?  

Ludwig Maximilian: Man muss das ganze Paket sehen. Wir sind ja nicht nur Händler, sondern in dritter Generation auch Produzenten. Mein Urgroßvater, natürlich auch ein Ludwig, hat als Landwirt schon mit der Herstellung eines Kracherls experimentiert. Das handabgefüllte Limo hat dann dessen 12-jährige Sohn, also der Großvater, mit einem Hundegespann ausgeliefert. Unser „Lugge“, wie wir bei uns zum Ludwig sagen, steht natürlich auch im Regal. Dann sind wir nicht nur Vertrieb, sondern Konzessionär unserer Hauptmarke Libella aus Heidelberg, die wir mit Leidenschaft vermarkten.

Und wie du schon beschrieben hast, seid ihr auch ein Schaufenster regionaler Produkte …

Ludwig Maximilian: Ganz genau. Anders als viele Filialisten, die nur die großen Marken vertreiben. Aber wir sind darüber hinaus auch ein mittelständisches Unternehmen mit 200 Mitarbeitern. Neben den Märkten und der Produktion ist unser drittes Standbein die Gastronomie, der wir alles aus einer Hand anbieten:

Nicht nur Getränkelieferungen, unsere Spezialität sind individuelle Schanklösungen für Wirte. Ludwig Maximilian Plöchl

Wenn er einen grünen Schankbalken will, mit seinem Logo und allen Schikanen, machen wir das für ihn im Haus – das macht unser Schanktechniker. Genauso wie die Peripherie im Schankkeller. Wenn er nur wenig Platz hat, bauen wir das genauso, dass es reinpasst.

Du hast schon deinen Online-Shop myaroma.de angesprochen – was verkauft ihr da?

Ludwig Maximilian: Meine Vision ist, Lebensmitteltechnik in jede Küche zu bringen. Wenn jeder wissen würde, was man mitLebensmittelaromen alles machen kann, wäre das für viele ein echter Game-Changer. Wir kaufen die in bis zu 300-Liter-Tanks ein und vertreiben sie in kleinen Flaschen. Damit kann man kochen, backen, Cocktails mischen oder Wasser aromatisieren. Manche gehen damit angeln. Ein Angler hat mir erzählt, mit Marzipan-Aroma beißen die wie verrückt. Ich kenn sogar einen Zauberer, der sie für seinen Cola-Trick verwendet. Das ist natürlich sein Geheimnis.

Und ein Bekannter freut sich, dass es bei ihm zuhause nach Zuckerwatte riecht wie auf dem Gäubodenfest. Ludwig Maximilian Plöchl

Bilder aus der Plöchl-Geschichte: Ludwig Plöchl Senior an der Abfüllanlage. Foto: Plöchl Getränkehaus
Bilder aus der Plöchl-Geschichte: Ludwig Plöchl Senior an der Abfüllanlage. Foto: Plöchl Getränkehaus
Bilder aus der Plöchl-Geschichte: Mit Libella auf Erfolgskurs. Foto: Plöchl Getränkehaus
Bilder aus der Plöchl-Geschichte: Mit Libella auf Erfolgskurs. Foto: Plöchl Getränkehaus
Bilder aus der Plöchl-Geschichte: Die Bierwagenkolonne wächst. Foto: Plöchl Getränkehaus
Bilder aus der Plöchl-Geschichte: Die Bierwagenkolonne wächst. Foto: Plöchl Getränkehaus
Bilder aus der Plöchl-Geschichte: Abfüllanlage. Foto: Plöchl Getränkehaus
Bilder aus der Plöchl-Geschichte: Abfüllanlage. Foto: Plöchl Getränkehaus
Bilder aus der Plöchl-Geschichte: Ludwig Plöchl Senior an der Abfüllanlage. Foto: Plöchl Getränkehaus
Bilder aus der Plöchl-Geschichte: Mit Libella auf Erfolgskurs. Foto: Plöchl Getränkehaus
Bilder aus der Plöchl-Geschichte: Die Bierwagenkolonne wächst. Foto: Plöchl Getränkehaus
Bilder aus der Plöchl-Geschichte: Abfüllanlage. Foto: Plöchl Getränkehaus

Kleine Geschichte des Getränkehauses Plöchl

Wie alles mit der „Kracherl“ begann: Der Ursprung des Getränkehauses Plöchl geht zurück auf die 1930er Jahre, als der Großvater des jetzigen Firmeninhabers, Landwirt Ludwig Plöchl, nebenberuflich mit der Erzeugung von „Kracherl” begann. Damals wurde jede einzelne Flasche noch per Hand befüllt und als Transportmittel für die Belieferung der Kunden diente ein Hundegespann.

Starke Markenpartnerschaft mit Libella: Ludwig Plöchl Senior führte 1947 nach seiner Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft die Limonadenherstellung weiter. Anfang der fünfziger Jahre entstand dann eine Partnerschaft, die den renommierten Betrieb bis heute geprägt hat. Es war die Verbindung mit dem Hause Wild und der Marke Libella.

Mit Kundennähe und Qualität zum Erfolg: In den 1960er Jahren, nach der Vermählung mit Marianne Plöchl, geb. Peschl, verlagerte Ludwig Plöchl Senior den Standort der Getränkeproduktion an den östlichen Ortsrand von Kirchdorf im Wald. Die auf Kundennähe und Qualität der Produkte ausgerichtete Unternehmensphilosophie trug hauptsächlich dazu bei, dass der Betrieb in den Folgejahren kontinuierlich wuchs.

Auf zu neuen Ufern: Ludwig Plöchl Junior trat 1985 nach seinem Betriebswirtschaftsstudium in das Unternehmen ein. Er übernahm 1988 die Geschäftsführung und ging seither auf Expansionskurs. Der war nur möglich durch die Aussiedlung des Betriebes vom „Wolfbichl” auf das jetzige Firmengelände des Getränkehauses Plöchl an der Klingenbrunner Straße.

In den Startlöchern: Mit seinem Meisterstück, Deutschlands schönstem und bestem Getränkemarkt in Weiden, hat sich Ludwig Maximilian Plöchl bei seinem stolzen Vater noch einmal nachhaltig für die Nachfolge empfohlen.

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