Warntag: Es pfeift an allen Ecken und Enden

Nordoberpfalz. Hochwasser, Brände oder Bombenentschärfungen – vor Katastrophen wird inzwischen mit Sirenen, digitalen Stadtanzeigetafeln, Rundfunkdurchsagen und unterschiedlichen Apps auf vielerlei Kanälen gewarnt. Am Donnerstag pfiff es in so manchem Büro, Cafe & Co., beim Warntag feierte Cell Broadcast in Deutschland Premiere. In anderen Ländern ist das System bereits im Einsatz.

Es war der erste Test mit Cell Broadcast. Foto: Pixabay

Viele Mobilfunknutzerinnen und -nutzer haben bereits Apps wie NINA oder Katwarn auf ihren Geräten. Beim Hochwasser im vergangenen Jahr im Ahrtal wurden viele Menschen überrascht – das war auch Anlass, die Warnmöglichkeiten zu erweitern.

Cell Broadcast informiert über eine direkte Benachrichtigung auf dem Handybildschirm. Dabei werden Nachrichten wie Rundfunksignale an Geräte geschickt, die sich im Bereich einer Funkzelle aufhalten – daher der Name „Cell Broadcast“. Die Mitteilung sieht dabei wie eine SMS aus. Auch Menschen, die ein Mobiltelefon (kein Smartphone) benutzen, werden so erreicht. Alle in Deutschland tätigen Mobilfunknetzbetreiber sind verpflichtet, Cell Broadcast einzurichten und für den Versand von Warnungen bereitzuhalten.

Grafik: BBK

Dass es mancherorts trotz Alarm ruhig blieb, liegt daran, dass in Bayern langfristig knapp 15.000 Sirenen fehlen, so das Innenministerium. Auch in Weiden gebe es beispielsweise laut dem Leiter des Ordnungsamts der Stadt Weiden Reinhold Gailer kein flächendeckendes System an Sirenen.

Der Warntag 2020 floppte

Beim ersten bundesweiten Warntag im September 2020 war einiges schiefgelaufen. Meldungen von NINA und Katwarn kamen erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf den Smartphones an. Viele Bürger hätten im Katastrophenfall nichts mitbekommen.

Bis 15. Dezember können Bürgerinnen und Bürger hier ihre Erfahrungen mit den verschiedenen Warnkanäle mitteilen.

Cell Broadcast

Mit Cell Broadcast wird eine Warnmeldung an alle Handys mit Empfang in einem bestimmten Gebiet verschickt, eine App oder eine Internetverbindung wird nicht benötigt. Die Warnnachricht wird direkt aufs Handy geschickt.

Aber nicht alle Handys können Cell Broadcast-Nachrichten empfangen, ältere Geräte können dies oft nicht. Hier gibt es eine Liste mit den empfangsfähigen Geräten.

Warn-App NINA

Mit der Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App NINA, erhalten die Bürgerinnen und Bürger wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer sind ebenfalls in die App integriert.

NINA-Nutzer erhalten außerdem aktuelle und hilfreiche Informationen zur Corona-Pandemie. Für abonnierte Orte und, sofern aktiviert, dem aktuellen Standort kann man sich in der Warn-App über lokal geltende Regelungen und Allgemeinverfügungen informieren.

KATWARN

Das Warnsystem KATWARN leitet offizielle Warnungen und Handlungsempfehlungen von Sicherheitsbehörden und Leitstellen direkt auf die Smartphones der betroffenen Menschen vor Ort. Über Inhalt, Zeitpunkt und Umfang entscheiden allein autorisierte Behörden und Sicherheitsorganisationen.

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